Arachnophobia

Comedy/Science-Fiction/Thriller
Comedy/Science-Fiction/Thriller

[Einleitung]
Frank Marshall brachte 1990 seine Grusel-Komödie „Arachnophobia“ in die Kinosäle. Wie der Name es schon erahnen lässt, treibt nicht irgendein sonderbares Mutantenbiest hier sein Unwesen, sondern uns sehr bekannte, achtbeinige, nicht gerade beliebte Wesen: Spinnen! Die (menschliche) Hauptrolle wurde mit Jeff Daniels besetzt, neben ihm und seiner weiblichen Partnerin Harley Jane Kozak, sind noch Julian Sands und John Goodman zu sehen. Diese Code2-DVD kommt von Hollywood Pictures Home Video, welche hierzulande durch Warner vertreten werden.

[Inhalt]
James Atherton (Julian Sands) ist Spinnen-Forscher. Gerade befindet er sich in einem der abgelegensten Flecken unserer Erde in der grünen Hölle Venezuelas. Dort hofft er auf neue, noch unbekannte Arten zu treffen, schließlich war dieses Gebiet abgeschnitten von dem Rest der Welt und konnte sich demnach anders entwickeln. Und tatsächlich, eine besonders aggressive Spezies von Spinne tut er auf. Diese tötet auch sogleich seinen Fotografen – welch ein Desaster. Der Leichnam des armen Teufels wird zurück in sein Heimatdorf in den USA geschickt, was keiner weiß: die fiese Spinne befindet sich in seinem Sarg und unternimmt somit eine Reise in die Zivilisation. Im neuen Zuhause, einer abgelegenen Scheune paart sich das Biest mit einer gemeinen, lokal häufig auftretenden, völlig ungefährlichen Spinne. Die daraus entstehenden Bastarde schwärmen nun aus und erforschen ihre Umgebung – schon gibt es das erste Opfer. Der Dorfdoktor diagnostiziert Herzinfarkt, doch Ross Jennings (Jeff Daniels) glaubt nicht daran. Eigentlich ist er nur hierher gezogen, damit er den Job als Arzt in dieser kleinen Stadt bekommt. Nachdem nun der amtierende Doktor aber doch nicht mehr in den Ruhestand gehen will, sitzt Ross ganz schön auf dem Trockenen: keine Patienten, kein Geld und sein neu erworbenes Haus zeigt auch schon die ersten Anzeichen von Altersschwäche. Als weitere Einwohner der netten Gemeinde den giftigen Achtbeinern zum Opfern fallen, sagt Ross den Spinnen den Krieg an, dabei hat er schon seit jüngster Kindheit fürchterliche Angst vor ihnen…

[Kommentar]
Ein gelungener Film! Ein Film, der vor allem in den ersten Minuten durch wundervolle Landschaftsaufnahmen Venezuelas besticht, sich im weiteren Verlauf aber als sehr unterhaltsam und spannend entpuppt. Für Menschen, die mit Spinnen nicht gerade viel anfangen können oder diese gar fürchten, sollte dieser Film mit Bedacht gewählt werden, denn die achtbeinigen Freunde treten hier besonders häufig und zahlreich auf. Aber gerade davon lebt der Film, er hat eine einfach unheimlichen und sehr spannende Stimmung – gerade durch die Spinnen. Einige Stunden nach dem Ansehen des Films erwischt man sich noch ständig dabei, stets genauesten hinzusehen wohin man greift. Das ständige Auftreten von Spinnen im ganzen Film hat zur Folge, dass man irgendwie vorsichtiger durch den nächsten Tag geht… . Die tödlichen Biester hier haben es aber auch wirklich in sich, ein Biss und schon segnet man das Zeitliche. Natürlich ist die Hintergrundgeschichte erstaunlich flach: böse Spinne paart sich mit einer „normalen“ und macht dann einem Dorf die Hölle heiß. So dümmlich sich das auch anhören mag, der Film unterhält auf eine teilweise humorvolle und zugleich gruselige Art sehr gut. Der Regisseur leistete tolle Arbeit, ebenso die Beteiligten an der Filmmusik. Der Schnitt, Aufbau und der ganze Verlauf des Films haben ebenfalls etwas positives an sich. Auch die Schauspieler leisten gute Arbeit – alles in allem ein sehenswerter Film.

[Technik]
Die Technik der DVD überzeugt ebenfalls. Im Gegensatz zur Code1-Version aus den Staaten kann diese Code2-Fassung mit einem anamorphen Bildtransfer aufwarten; das Ratio beträgt 1.85:1. Das Bild gefällt auf Anhieb und glänzt mit ganz hervorragenden Werten. Alle Farben, ob die Aufnahmen des Dschungels in Venezuela oder die der Kleinstadt Canaima in den USA, wirken stets sehr natürlich und verleihen den Bildern eine schöne, dichte Atmosphäre. Der Kontrast ist zufriedenstellend hoch, die Schärfe des Bildes lässt keine Wünsche offen viele Details schmücken die Szenen. Trotz eines hohen Anteils an Schwarz und Grau, bedingt durch zahlreiche dunkle Situationen im Film, bleiben viele Details dem Bild erhalten – sehr schön. Fehler, wie Kompressionsartefakte, digitale, künstliche Verschärfung, Drop Outs und Rauschen treten zum Glück nicht auf.

Die Akustik des Films ist zwar nicht State-Of-The-Art, doch in Anbetracht des Alters durchaus als gut einzustufen. Die englische Code1-Version verfügt nicht wie auf der Verpackung fälschlich angegeben über eine 5.1-Tonspur, sondern genau wie hier, über eine Dolby Digital 4.1-Tonspur. Somit steht auch in Sachen Ton dieses Disc der USA-Version in nichts nach. Auf der Scheibe befinden sich neben dem 4.1-Ton auf englisch noch zwei 4.0-Soundtracks (deutsch, spanisch) und eine 2.0-Spur (ungarisch). Untertitel gibt es auf portugiesisch, griechisch, kroatisch und englisch. Der 4.1-Ton leistet gute Dienste und überrascht mit sehr gut abgemischten Stereoeffekten, einer sehr klaren Sprachausgabe und einem weiten, lebendigen Raumklang. Die Dynamik reicht nicht an die heutiger Produktionen heran, reicht aber gänzlich aus. Die Musik dringt aus allen Lautsprechern ans Ohr des Publikums, was der Stimmung des Films zugute kommt.

[Fazit]
„Arachnophobia“ ist kein Film für Jedermann, doch wenn man nicht gerade eine tierische Angst vor den eigentlich recht friedlichen Achtbeinern hat, dann macht der 105 minutenlange Streifen wirklich Spaß. Er ist definitiv keine Komödie, eher ein nicht allzu ernst inszenierter Gruselfilm mit einigen Schmunzeleinlagen – die Mischung gefällt, besonders die Figur John Goodmans sorgt für ein paar Lacher. Technisch steht die einseitige Dual-Layer-Disc gut da, in Sachen Ausstattung könnte es aber schlechter nicht sein! Es befindet sich, mal abgesehen von der Mehrsprachigkeit und den Untertiteln, absolut nichts auf der Disc! Das sehr schlichte, starre Menü bietet nicht einmal Zugriff auf einen Kinotrailer – sehr schade. Wer über dieses grobe Manko hinwegsehen kann, der bekommt für ungefähr 50,- DM gute, arachnoide Unterhaltung.

Andre Schnack, 18.01.2000

Film/Inhalt
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Bild
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Ton
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Extras/Ausstattung
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Preis-Leistung
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