Babylon A.D.

Action/Adventure/Science-Fiction/Thriller
Action/Adventure/Science-Fiction/Thriller

[Einleitung]
Action-Filme mit Vin Diesel wie „Pitch Black“ kommen gut an, „xXx“ war ebenfalls ein Erfolg. Nun folgt „Babylon A.D.“ von Regisseur Mathieu Kassovitz, der bereits für „Die purpurnen Flüsse“ und „Gothika“ verantwortlich zeichnete. Nach einem Drehbuch von Eric Besnard und Mathieu Kassovitz, welches auf einem Roman von Maurice G. Dantec basiert, entstand diese Ko-Produktion aus den USA, Frankreich und Großbritannien 2008 maßgeblich an tschechischen Drehorten. In weiteren Rollen sehen wir neben Vin Diesel auch noch Gérard Depardieu, Michelle Yeoh und Mélanie Thierry. Diese zwei Discs umfassende Version des Films auf DVD erscheint von Concorde Home Entertainment und wir schritten in das raue Endzeit-Szenario zum DVD-Check.

[Inhalt]
In nicht allzu ferner Zukunft erhält der wortkarge Söldner Toorop (Vin Diesel) vom osteuropäischen Mafiaboss Gorsky (Gérard Depardieu) einen Spezialauftrag, den er nicht ablehnen kann: Er soll eine geheimnisvolle Frau namens Aurora (Mélanie Thierry) aus den Weiten Russlands nach New York geleiten. Aurora ist jedoch nicht allein – sie wird begleitet von einer resoluten Nonne (Michelle Yeoh), die sich als Ein-Frau-Leibwache ihres Schützlings versteht. Und tatsächlich: Schon nach kurzer Zeit eskaliert die Reise zu einem lebensgefährlichen Höllenritt.
(Quelle: Concorde Home Entertainment)

[Kommentar]
In „Babylon A.D.“ leben wir in einer Zeit, in der man sich ruhig mal einen mehr oder weniger frischen Hasen direkt auf dem Küchentisch vorknöpft, ausnimmt und in die Pfanne haut. Im Wohnzimmer hängt – als Dekoration – eine Autotür, wie schick. Und die Wohnung wird mit einem ordentlichen Fahrradschloss verrammelt und gesichert. Denn wir befinden uns in unwirtlichen Gefilden, inmitten des Balkans. Willkommen in einer düsteren Endzeitszenerie, die es hier sehr stimmungs- und eindrucksvoll vorzufinden gibt. Hier und dort fühlen wir uns an „Das fünfte Element“ erinnert, auch gibt es inhaltliche Analogien vorzufinden.

Vin Diesel passt wunderbar in die Rolle des Anti-Helden Toorop, der gegen Bezahlung schwierige Jobs verrichtet. Seine Figur ist recht simpel und doch plastisch gestrickt und ausgestaltet. Gedanken an Dinge wie Gerechtigkeit oder friedfertige menschliche Eigenschaften kommen ihm bei seinem Handeln nur selten in den Kopf. Ganz anders sieht dies bei der weiblichen Hauptfigur aus, ebenfalls gut dargestellt durch Mélanie Thierry. Sie ist nicht nur das glatte Gegenteil, sondern auch Haupt- und Angelpunkt der recht flott erzählten, jedoch nicht ohne Fehler ausgestatteten Story. Von kleineren Ungereimtheiten gibt es einige Makel, bis hin zu Fehlern im Ablauf der Geschichte.

Der Unterhaltungsgrad leidet dadurch nur wenig. Gute Handwerkskunst reißt ordentlich etwas raus. Die Sets sind prächtig ausstaffiert. Es sind gute Masken mit von der Partie, auch gefallen die Kostüme, ebenso die eingesetzten Komparsen, die Architektur und Ausleuchtung. Alles in allem schafft sich „Babylon A.D.“ damit eigene Merkmale, die nicht über die Grenzen der künstlerischen Modellierung hinaus gehen. Insbesondere die stellenweise einsetzenden philosophischen Züge des Inhalts stehen der Story nicht immer. Hier hätte man noch nachbessern können, so dass nicht nur die Stimmung intensiv ist, sondern auch die Handlung durch ihre Zusammenhänge mehr punktet.

[Technik]
„Babylon A.D.“ erscheint von Concorde Home Entertainment im Standard Definition-Format in anamorphen Bildern. Endzeit macht sich hier in 2.35:1 auf dem Wiedergabegerät breit. Von Beginn an fällt auf, dass wir es mit einer Mixtur aus grau-in-grau Bildern zu tun bekommen. Dies unterstreicht zwar die ohnehin gelungene Atmosphäre, tut jedoch keinen positiven Beitrag zum Kontrast und der gebotenen Farbgebung. Weniger leidet die Konturenzeichnung darunter, so dass wir eine Vielzahl an Details – auch bei weniger guter Ausleuchtung – zu Gesicht bekommen. „Babylon A.D.“ überrascht mit klaren Bewegungen in den actiongeladenen Momenten der Story, und davon gibt es einige.

Tontechnisch gehört „Babylon A.D.“ ebenfalls zu den Discs, die sich nicht nur sehen, sondern auch wirklich hören lassen können. Intensiv nutzt der Dolby Digital 5.1- und DTS 5.1-Sound in deutscher Sprache sämtliche vorhandenen Lautsprecher. Immer wieder erfolgen wahre Salven an Hintergrund- und Umgebungsgeräusche in einem breiten Spektrum, so dass klare Höhen und satte Bässe bis zum Trommelfell heran dringen. Der englischsprachige Originalton erklingt ausschließlich in Dolby Digital 5.1 und macht ebenfalls positiv auf sich aufmerksam. Insgesamt versteht „Babylon A.D.“ die schattige Endzeit-Stimmung adäquat einzufangen. Untertitel sind optional in deutscher Sprache auswählbar.

[Fazit]
Die uns vorliegende DVD-Fassung von „Babylon A.D.“ erscheint nicht nur in Form eines 2-DVD Sets, sondern wartet auch mit einer metallernden Ummantelung auf, und zwar einem sogenannten SteelBook. Sieht gut aus, ändert jedoch nichts am rund 97minutenlangen Inhalt oder aber der Ausstattung des Sets. Denn letztgenannte besteht auch einigen Features, die sich ebenfalls sehen lassen können. „Babylon A.D.“ findet als Hauptfilm auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) Platz. Die zweite DVD bietet folgende Extras zum Besten:

  • Dt. und Original-Kinotrailer
  • Interviews mit Darstellern und Regisseur
  • B-Roll: Ein Blick hinter die Kulissen
  • Vom Buch zum Film
  • Kampfsport und Stunts im Film
  • Einblick in die Snowmobil-Verfolgungsjagd
  • Analyse der Hetzjagd mit Hummer-Jeeps

Extras sind nicht nur umfangreich vorhanden, sondern zeitlich und inhaltlich durchaus zu gebrauchen. Keine Selbstverständlichkeit, hier jedoch in Form von wissensvermittelnden Featurettes komplett abgedeckt überzeugen rund 98 zusätzliche Minuten für gute Unterhaltung. „Babylon A.D.“ war mit Sicherheit nicht so geplant, wie ich ihn empfand. Völlig unabhängig davon hingegen ergibt es wahrscheinlich viel Sinn sich die Zutaten anzuschauen. Wer Science-Fiction mag, der wird auch diesen Vin Diesel-Titel zu schätzen wissen. Erscheinungstermin war der 16. April 2009, der Preis liegt bei rund 21,- Euro, die FSK bei ab 16 Jahren.

Andre Schnack, 14.04.2009

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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