Die Rosenheim Cops (1. Staffel, Folgen 1-4)

Crime/Comedy
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[Einleitung]
Die DVD ist etabliert, wir haben es mittlerweile mit Unmengen an verfügbaren Titeln zu tun und selbst Fans exotischer Film-Werke finden in der Regel irgendwo ihren Lieblingsfilm, nahezu egal welchen Alters. Und das TV-Produktionen auch mehr und mehr ihren Weg auf DVD finden, ist letztlich eine logische Konsequenz des Markts, der nach Futter schreit. Im ZDF lief noch zu Deutsche Markt-Zeiten die deutschsprachige Serie „Die Rosenheim Cops“. Das noch junge, ambitionierte und bisher nahezu nur positiv aufgefallene Label Aviator Entertainment bringt uns nun die erste DVD mit den ersten 4 Folgen der ersten Staffel der Serie. In den Hauptrollen sind Josef Hannesschläger und Markus Böker zu sehen. Die Regie- und Drehbuch-Arbeit teilten sich mehrere Regisseure und Autoren auf.

[Inhalt]
Im Mittelpunkt der Serie stehen zwei Kriminalkommissare. Der eine, Korbinian Hofer, ist tief verwurzelt in der Rosenheimer Heimat. Der schweigsame Grübler mit Hang zur körperlichen Fülle lebt mit seiner allein erziehenden Schwester Marie auf einem Bauernhof und hilft ihr, wenn es die Ermittlungen zulasssen, bei der Arbeit. Er braucht den freien Himmel über sich und löst seine Fälle am liebsten auf dem Traktor – per Handy, dem einzigen technischen Gerät, das er akzeptiert. Der andere, Ulrich Satori, ist aus der Schickeria-Metropole München in die Provinz strafversetzt worden. Im Gegensatz zu seinem Kollegen ist er ein entschiedener Anhänger der Informationsgesellschaft: Nichts ärgert ihn mehr, als wenn er in einem abgelegenen Tal kein Netz bekommt, um sich mit seinem Laptop via Handy ins Internet einzuklinken. Sein Lieblingsspielzeug ist ein Diktiergerät, das er immer bei sich hat und auf dem er seine Beobachtungen und Schlussfolgerungen peinlich genau festhält.

Korbinian wird sich daran nie gewöhnen, auch nicht daran, dass sein neuer attraktiver Kollege einen ziemlichen Schlag bei den Rosenheimer Frauen hat. Selbst Korbinians Schwester Marie flirtet ausgiebig mit ihm. Da sie Ulrich das „Austragshäusl“, eine kleine Wohnung in der umgebauten Scheune auf dem Bauernhof vermietet hat, kommt es auch privat immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden Cops. Doch trotz aller Sticheleien und Frotzeleien sind der Asphalt-Cowboy Ulrich und der bayerische Indianer Korbinian bei der Aufklärung von Straftaten sehr erfolgreich. Auf Verbrecherjagd ist das ungleiche Team unschlagbar – auch wenn sie so manchen unkonventionellen Weg einschlagen müssen… Folgen:

01 Der Tote am See
02 Schweigegeld
03 Hopfen und Malz
04 Blinde Liebe
(Quelle: Aviator Entertainment)

[Kommentar]
Zwei lustige Figuren die sich durchgehend latent angiften und doch gut zusammenarbeiten? Das sind „Die Rosenheim Cops“. Und ich muss wirklich zugeben, dass die Kriminalfälle der beiden Bayern nicht nur unterhaltsam umgesetzt und mit einem dynamischen Verlauf ausgestattet sind, sondern auch eine ausreichende Portion Spannung aufweisen. Nur selten geraten die beiden Hauptfiguren aus der Fassung oder aber wirken in ihrer Zusammenarbeit gezwungen. Immer wieder gibt es lustige Kommentare voller Spitzen und zynischer Anmerkungen, was die Arbeit der beiden den Zuschauern gegenüber auflockert. Die überwiegend sehr einfachen Handlungen der kurzweiligen Geschichten locken nicht wirklich den Krimi-Kenner hinter dem Ofen hervor, doch es gibt andere Merkmale, welche die Gunst des Zuschauers gewinnen.

Da wäre zum einen der wirklich nicht abzustreitende Charme, der aus der guten Chemie zwischen den Darstellern entsteht und zum anderen die gesamte Umgebung, in der die Geschichten ihren Verlauf nehmen. Ich kann mich nun wirklich nicht als Bayern-Fan bezeichnen, doch mich konnten „Die Rosenheim Cops“ durchaus begeistern. Darstellerisch betrachtet liefern alle Beteiligten brauchbare bis gute Dienste ab. Auch die Kameratechnik bereitet Spaß und immer wieder werden wir Zeuge anschaulicher Landschaftsbilder. Ferner gibt es eine nette musikalische Untermalung. Wer also ein Reihe an leicht verdaulichen Krimis sehen möchte, in der es nicht nur um Täter und Opfer sondern auch das aufklärende Duo geht, der sollte hier unbedingt zugreifen.

[Technik]
Leider hat das Bild der Cops keine große Güte aufzuweisen. Qualitativ haben die vier Sendungen leider ihre Qualität gemeinsam, denn diese entspricht nicht den aktuellen Ansprüchen an eine DVD-Erscheinung. Anamorph und im Breitbild-Format 1.85:1 abgelegt gestaltet sich der Anfang schon einmal nicht schlecht. Doch wird man relativ rasch ernüchtert, sobald wir genauer auf die visuelle Leistung schauen und einen starken Rauschgrad und eine deutliche Unschärfe in zahlreichen Aufnahmen erkennen. Der Detailgrad zeigt sich ebenfalls von einer sehr zurückhaltenden Seite. Das ist sehr schade, denn ab und an – wenn sich die Bewegungen in Grenzen halten – kann man mit dem Bild wirklich ganz zufrieden sein, überwiegen jedoch wird eine leicht unterdurchschnittliche Qualität abgeliefert. Kompressionsartefakte treten nicht im störenden Maße auf.

Tonal haben „Die Rosenheim Cops“ einen Dolby Digital 2.0-Stereo Sound im Gepäck. Verständlicherweise erfolgen die Dialoge lediglich in deutscher, bzw. bayrischer Sprachausgabe. Immer wieder merken wir der Produktion die deutliche Zurückhaltung an und wie sie sich auf die Stereo-Eigenschaften konzentriert. Was nichts Schlechtes zu heißen hat, denn immer wieder beansprucht die musikalische Untermalung einen Grad an Dominanz, dann folgen wieder eher ruhigere und von Dialogen geprägte Aufnahmen, im Wechselspiel mit etwas Beisteuerung aus dem Hintergrund. Nennenswerte Raumweite gibt es hingegen leider nicht.

[Fazit]
„Die Rosenheim Cops“ haben mich inhaltlich überzeugen können. Wenngleich auch die Vermittlung einer bayrischen Kultur und Lebensphilosophie immer wieder ein Teil der Sendung einnimmt, was unter Geschmackssache fallen wird und regional mit Sicherheit in die Richtung des Erfolgs zeigt. Es gibt auf der ersten DVD insgesamt eine Laufzeit von rund 180 Minuten, was rund einer Dreiviertelstunde pro Folge entspricht – inklusive Vor- und Abspann. Platz findet die ersten 4 Folgen auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), deren Speicherkapazität gut ausgenutzt wurde. Die DVD stattete man mit einem Regional-Code 0 aus und sie erhielt eine Altersfreigabe laut FSK von ab 6 Jahren. Bei Produktionsdesign hingegen versteht die Disc nicht zu überzeugen, denn die Verpackung wirkt vom Design her nicht wertig, genau wie das Menü. Bis auf 2 Trailer gibt es keine Extras. Der Preis der „Rosenheim Cops“ liegt bei 15,- Euro, Erscheinungstermin war der 14. Oktober.

Andre Schnack, 28.11.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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