21 Bridges

Action/Crime/Drama
Action/Crime/Drama

[Einleitung]
Mit „21 Bridges“ scheint mir eine Art Polizei-Thriller vorzuliegen. Er hat eine Hintergrundgeschichte aufzuweisen, die aktuell einen hohen Realitätsgrad aufweist, oder zumindest nahe dran ist. Bei Polizei-Thriller muss ich an Jackie Chan’s „Police Story“-Titel denken, was wiederum auch etwas anderes ist. Ich war gespannt. Regisseur Brian Kirk arbeitete nach einem Drehbuch von Adam Mervis. Führende Figuren sind besetzt mit Chadwick Boseman, Sienna Miller, J.K. Simmons, Stephan James, Taylor Kitsch sowie Keith David. Diese Standard Definition-DVD Version des Titels erscheint aus dem Angebot von Concorde Home Entertainment.

Inhalt
Nachdem in Manhattan acht Polizisten erschossen werden, erhält der in Ungnade gefallene New Yorker Police Detective Andre Davis eine Chance zur Wiedergutmachung: Er soll die Täter schnappen. Bei seiner Jagd nach den Mördern kommt er schon bald einer gewaltigen Verschwörung auf die Spur. Als sich die Situation in der Nacht weiter zuspitzt, greift die Polizei zu einer außerordentlichen Maßnahme: Zum ersten Mal in der Geschichte werden alle 21 Brücken von Manhattan geschlossen. Die Insel ist völlig abgeschottet und niemand kommt mehr rein oder raus…
(Quelle: Concorde Home Entertainment)

[Kommentar]
Vielleicht nicht das beste Timing für einen solchen Film, hält sich doch bei vielen Menschen in der Bevölkerung vermutlich die Sympathie und das Mitgefühl für personifizierte Staatsgewalt, also Polizisten, aktuell in Grenzen. Die USA befinden sich momentan in einer Art Ausnahmezustand, leider in gleich mehreren Hinsichten. Der Druck steigt, die Ventile offenbaren sich wieder einmal. Das ist keine sonderlich gute Zeit für einen solchen Film? Doch, das passt schon. Amerika liebt viel Schießerei, Mengen an hektischen Blaulichte sowie den Hang zur zart überzogenen Aufbereitung, oder nicht? „21 Bridges“ bedient gleich mehrere Punkte davon.

Anfänglich musste ich erst einmal mit der Hauptfigur etwas warm werden. Die ersten Minuten sind dem etwaigen Ziel Sympathie mit dem Charakter aufzubauen nicht sonderlich zuträglich. Doch rasch wird klar, dieser Mann ist guter Gesinnung. „21 Bridges“ zeit uns Chadwick Boseman aus „Black Panther“ in einer doch anderen Figur. Er macht seine Sache gut und überzeugend. Sein Auftreten sorgt für Bildpräsenz und die Figur, die er hier spielt, ist ausreichend facettenreich, hin und wieder jedoch auch etwas klischeebehaftet. Vom Typ und Auftreten her mehr das Gegenteil von Ron Stallworth aus „BlacKkKlansman“.

Aufbau und Ablauf sind eher klassisch gehalten. Eine überwiegend dynamische Kamera soll das Tempo der Geschichte wohl unterstreichen. Neben zahlreichen Action-Sequenzen gibt es auch klassische Konsumkost, wie eine Verfolgungsjagd zu Fuss (und Waffe), und vor allem auch recht lange Szenen, die Menschen filmen, die mit Waffen aus unmittelbarer Nähe aufeinander zielen. Das ist ein Stilmittel hier, denke ich. Alles in allem gefiel mir die Geschichte des Lockdowns, der nun aktuell näher kaum sein könnte. Die Umsetzung gelang gut, die Elemente des Thriller-Genres im Film stehen diesem gut.

[Technik]
Der anamorphe Breitbild-Transfer im Format 2.40:1 hat keine Probleme mit den Eigenschaften und damit verbundenen Anforderungen des Inhalts. Vielmehr macht es ihm zu schaffen, dass er in Sachen Farbgebung und -darstellung oftmals den Pinsel beinahe fallen lässt, das Zepter praktisch aus der Hand gibt. Im Ergebnis erleben wir dann tatsächlich etwas fahle, farbarme Darbietungen, begleitet von einem leichten Rauschen bei plakativen Elementen, was hier durchaus der Fall ist des Öfteren. Die nicht immer so günstige Ausleuchtung tut ihr übriges dazu bei, dass es die visuelle Leistung hier nicht so leicht hat und „21 Bridges“ somit in den hinteren Reihen Platz nehmen muss. Die Kompression ist in Ordnung.

Den Ton erlebte ich als eher bodenständig, nicht zurückhaltend, doch auch nicht so richtig aus sich heraus kommend, extrovertiert. „21 Bridges“ ist tontechnisch vollkommen in Ordnung, was allerdings auch ein wenig unauffällig bedeutet. Hier und dort ein paar Akzente hätten dem fehlerfreien Tongebilde wahrscheinlich gut getan. Es sind drei Tonspuren auf der SD Disc vorzufinden, einmal den deutschen sowie den englischen Dolby Digital 5.1- sowie einen deutschen DTS 5.1-Surround Sound. Viele Potenziale des Tonformats bleiben ungenutzt. Untertitel sind wahlweise in deutschen Lettern hinzu zu schalten. Solide, nicht weniger und nicht mehr am Ende.

[Fazit]
Das hier ist natürlich nicht „Escape from New York“ (Die Klapperschlange), aber ein abgeschottetes Manhattan gibt es auch hier in „21 Bridges“ auf einer Laufzeit von rund 95 Minuten, abgelegt auf einer einseitigen und zweischichtigen DVD (Typ 9). Die Altersfreigabe ist festgemacht bei ab 16 Jahren. Der Titel ist seit dem 12. Juni im Handel erhältlich. Wer einen abwechslungsreichen und angenehm frischen sowie spannenden Film sehen möchte, bitte sehr. Technisch gut, inhaltlich in Ordnung, und in Sachen Ausstattung sind es diese Materialien, die angeboten werden.

  • Audiokommentar
  • Interviews mit Cast & Crew
  • B-Roll
  • Deleted Scenes
  • Trailer

Der Preis orientiert sich aktuell bei um 11,- Euro herum. Das ist alles ganz prima und angemessen. Wer es beachtlich schärfer und sauberer haben und erleben möchte, der muss eben zur nur wenig preisintensiveren Blu-ray Disc greifen. Die Extras geben ausreichend Einblicke hinter die Kulissen und einen angenehmen Audiokommentar. Alles nichts wirklich herausragendes, dennoch solide.

Andre Schnack, 08.07.2020

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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