Die wandernde Erde

Action/Adventure/Science-Fiction
Action/Adventure/Science-Fiction

[Einleitung]
Vor knappen 4 Jahren drehte jemand den Titel, der da hieß „Die wandernde Erde“, und jetzt (2024) kommt „Die wandernde Erde II“ ins Heimkino. Allem Anschein nach hat es sich gelohnt einen zweiten Teil abzudrehen, hoffe ich. Denn im Zuge eines Streifzuges durch das Streaming-Angebot blieb ich bei Netflix und „Die wandernde Erde“ hängen, so dass ich genauer reinschauen wollte. Die chinesische Produktion gilt als eine der finanziell und technisch aufwendigsten überhaupt. Frant Gwo führte die Regie nach einem Drehbuch, welches auf einem Roman von Cixin Liu basiert und für die Arbeiten vor der Kamera gewann man unter anderen Jing Wu, Chuxiao Qu, Guangjie Li, Man-Tat Ng, Jinmai Zhao und Mike Kai Sui.

Inhalt
Da der Erde eine Kollision mit Jupiter droht, suchen die Menschen nach einem neuen Stern. Nun liegt das Schicksal des Planeten in der Hand einiger unerwarteter Helden.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Hier konnte sich mit Sicherheit so manch ein kreativer Kopf frei auslassen, zumindest mehr oder weniger. Schlussendlich  ist es ja so, auf dem, was wir Erde nannten, lebt nicht mehr viel, es ist bitter kalt, und der ganze Kram ist unterwegs auf einer langen, trostlosen Reise, in die Hoffnung. Und dann geht natürlich auch noch einiges so schief.

Das ist so eine Art unbeschriebenes Blatt in der Kategorie Katastrophenfilm. Nur hier gehen keine Dörfer, Städte oder Metropolen koppheister, sondern die ganze Erde auf eine Art-Roadtrip durchs All. Der Chinese macht’s möglich. Auf der großen Leinwand definitiv – und technisch macht ihm auch Hollywood nichts mehr vor. Zu weilen entstand bei mir der Eindruck, dass das gesamte Ensemble praktisch ausschließlich vor GreenScreens arbeitete.

Technisch praktisch bravourös, inhaltlich stets sehr erklärend und darauf besonnen das zu kommentieren, was wir sehen. Und nicht andersherum, wie es oft der Fall ist. Spannung gibt es auf jeden Fall, erzählerisch ist das alles nichts besonderes, folgt jedoch einer gewissen Logik und ergibt schlussendlich auch einen in sich geschlossenen Sinn. Action wird hier ebenfalls groß geschrieben, und für einen Film aus Fernost empfand ich ihn erstaunlich offen in seiner Wirkung und ausreichend frisch inszeniert.

[Technik]
Bilder, wie man sie kaum zuvor gesehen hat, wenn es um die Abbildung technischer Monumente geht. Anlagen, wie man sie ansonsten aus dem Star Wars-Universum her kennen. Hier in „Die wandernde Erde“ gibt es praktisch alles und technisch befindet sich das alles auf einem erfrischend hohen und gut gemachten Niveau. Alle CGIs, und das sind Unmengen, befinden sich ausreichend aufeinander abgestimmt in einem visuellen Geschehen eingebettet wieder. Praktisch sämtliche Aufnahmen weisen eine hohe Dynamik auf. Der Transfer weist im Original ein Seitenverhältnis von 2.55:1 auf. Je nach Bandbreite und Nutzer-Wunsch variieren Auflösung und Bitrate. Es herrscht eine hohe Sauberkeit.

Auch dem Ton gebührt hier ein hoher Stellenwert, da er schließlich tragende Elemente richtig unterstreichen muss, damit das Zusammenspiel in einer noch besseren Wirkung auf das Publikum gipfelt. „Die wandernde Erde“ macht auch tontechnisch vieles richtig und erzeugt einen lebhaften, teils voluminösen und sehr präsenten Surround-Sound, der vor Effekten nur so zu strotzen scheint. Dabei bleibt die Sprachausgabe sehr verständlich; sie erfolgt in den Fassungen Englisch, Mandarin und Spanisch. Untertitel stehen mehrere zur Wahl.

[Fazit]
Hier und dort etwas bereits bekanntes und bestehendes kopiert und dann woanders etwas innovatives, neues hinzugefügt. Der Film macht eine gute Figur, zur Oberklasse langt es allerdings ausschließlich in den technischen Bereichen. Die CGIs sind grandios gemacht. Die Laufzeit (125 Min.) vergeht ausreichend rasant und hier wird mal das ganz große Rad gedreht. Wer sich auf ein China-Kino mit hohen Ambitionen einlassen kann, der wird Unterhaltung finden. Der erste, vorliegende Film erscheint exklusiv im Netflix-Programm, der zweite Teil hingegen demnächst unter anderem als optische Fassungen. Altersfreigabe: 12 Jahre gemäß FSK.

Andre Schnack, 14.03.2024

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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