Hilfe! Hochzeit!

Comedy
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[Einleitung]
Auf Basis der britischen Comedy-Reihe „The Worst Week of My Life“ entstand 2007 die Brainpool Produktion „Hilfe! Hochzeit!“ im Auftrag des privaten Fernsehsenders Sat.1 und verpflichtete hier den deutschen Comedian Christoph Maria Herbst, bekannt aus „Stromberg“. Am 24. Juli lief die 90-Minuten-Fassung des hier vorliegenden und siebenteiligen Epsioden-Films in Sat.1. Diese bisher einzige Staffel zur Serie kommt nun aus dem DVD-Sortiment von Sony BMG und Spassgesellschaft. Begrüßen wir also Christoph Maria Herbst, Ulrike C. Tscharre, Uwe Friedrichsen, Peggy Lukac, Anna Böttcher und viele weitere. Achja, dass alles hier nennt man übrigens Event-Movie in der Branche, mh.

[Inhalt]
Vorfreude ist ja eigentlich die schönste Freude – besonders, wenn es die Vorfreude auf die bevorstehende eigene Hochzeit ist! Dass die letzten Tage vor der Eheschließung aber auch katastrophal, nervenaufreibend, haarsträubend und sogar lebensgefährlich sein können, zeigt der siebenteilige Sat.1-Event-Movie Hilfe! Hochzeit! Die schlimmste Woche meines Lebens mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle des Bräutigams in spe.

Der freundlich-harmlose Bankangestellte Joachim Witte (Christoph Maria Herbst) und seine reizende Verlobte Anna von Schanz (Ulrike C. Tscharre) wollen heiraten – und haben in der letzten Woche vor dem großen Ereignis noch so Einiges zu organisieren. Leider geht in diesen sieben Tagen alles schief, was nur schief gehen kann. Die Woche entfaltet sich für Joachim von Tag zu Tag zu einem Albtraum gigantischen Ausmaßes. Dabei versucht Joachim doch nur, alles richtig zu machen.

„Hilfe! Hochzeit!“ erzählt in jeder der sieben halbstündigen Folgen auf unglaublich komische Weise die Ereignisse eines neuen Katastrophen-Tages – vom Montag bis zur Hochzeit am darauf folgenden Sonntag. Vorbild für den Comedy-Mehrteiler, den Brainpool TV im Auftrag von Sat.1 produzierte, ist die BBC-Produktion „The Worst Week of My Life“.
(Quelle: fairpress)

[Kommentar]
„Hilfe! Hochzeit!“ kommt, wie es schon bei „the office“ war, was sich hierzulande „Stromberg“ nennt, nicht ganz an das Niveau der britischen Vorlage heran. Immer wieder mussten wir bei der Ansicht mehr oder weniger laut auflachen und zweifelsohne gibt es ganz schön viel zum Schmunzeln vor die Augen. Oftmals sehr unangenehm und mit zahlreichen Einschlägen in Segmenten unterhalb der Gürtellinie im Programm, welche die Grenze des guten Geschmacks darstellt und nicht unterschritten werden muss, um guten Humor zu erreichen. Abwechslung hingegen schrieb man ausreichend groß, wenngleich sich eben alles um die drohende Hochzeit dreht. Und so wird zwangsläufig aus der erhofften schönen Zeit eine sehr anstrengende und oftmals spießige Route zum Finale.

Jede Episode beansprucht rund 22 Minuten Laufzeit für sich und die Erzählungen. Das reicht auch aus, um die männliche Hauptfigur Joachim Witte, gut dargestellt durch Christoph Maria Herbst, durch die gefühlte Hölle gehen zu lassen. Dabei wird ordentlich durch die verschiedensten mehr oder weniger platzierten Fettnäpfchen geschritten. Mal mit Anlauf und Vorhersehbarkeit, mal ohne dies und dafür einer größeren humoristischen Wirkung. Doch irgendwie wird dann doch alles irgendwann mal gut – denkt der Betrachter und liegt nicht falsch damit. Eigentlich können wir insgesamt mit der inhaltlichen Qualität zufrieden sein. Doch richtig gut finde ich es nicht, wenn wieder von den Briten so stark adaptiert wurde.

[Technik]
Boah, ein wahrer Klassiker. Zumindest was die technische Darbietung betrifft. Sie erfolgt im visuellen Bereich mittels eines Standard 4:3-Vollbild-Formats (1.33:1). Nicht weiter ungewöhnlich oder verwirrend, eher erwartungsgemäß ist diese Darbietung. Werte für Kontrast und Farbsättigung befinden sich im gesunden Mittelfeld und unterstützen einen rundum gelungenen Eindruck, der mit recht wenig Plastizität auskommen muss. Kompressionsartefakte oder andere Störungen wie Rauschen treten nur bedingt auf und das selten intensive Rauschen sorgt für keinen großen Abbruch des Spaßes. Da es keine großartig unangenehmen Szenen, wie zum Beispiel mit sehr schlechter Ausleuchtung gibt, ist alles gut.

Tontechnisch gibt es hier glatten TV-Landschafts-Durchschnitt angeboten. Es ist so, dass wir es bei „Hilfe! Hochzeit!“ mit einem im Kern einfachen Inhalt zu tun haben, welcher auch keine akustischen Allüren pflegt. Die einzige Tonspur befindet sich im Dolby Digital 2.0-Format auf der Disc, und zwar – wie sollte es anders sein – in deutscher Sprache, optionale Untertitel konnten wir nicht ausmachen. Wenn es drauf ankommt, dann steht der Ton seinem Mann, überwiegend gibt es hingegen sehr laues, akustisch weniger raffiniertes Programm.

[Fazit]
fairmedia trifft mit ihren Presseausformulierungen den Nagel auf den Kopf und auch wir kommen zum Schluss, dass wir es bei „Hilfe! Hochzeit!“ mit einer gelungenen Comedy-Umsetzung zu tun bekommen. Auf einer Laufzeit von rund 210 Minuten zeigt die Serie, wie Hochzeitsvorbereitungen nicht verlaufen sollten. Auf zwei einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9) fassen insgesamt sieben Episoden zu jeweils den benannten knappen 22 Minuten. Die Altersfreigabe liegt laut FSK bei ab 12 Jahren. Extras sind auf Disc 2 vorhanden und setzen sich zusammen aus:

  • Making Of
  • Interviews mit Christoph-Maria Herbst
  • Outtakes

Die Bonusmaterialien gehen in Ordnung, hauen jedoch auch nicht vom Hoker, dafür sind sie in Anzahl und Umfang nicht ausreichend gut bestückt. „Hilfe! Hochzeit!“ kann dennoch und insbesondere durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Und wenn es auch wie so oft ist und sich auf einer etablierten und erfolgreichen Vorlage ein wenig ausgeruht wird, so hat dieser Veröffentlichung definitiv für Freunde des Lachens etwas zu bieten. Seit dem 25. Juli ist „Hilfe! Hochzeit“ zu einem Preis von rund 18,- Euro zu erwerben.

Andre Schnack, 21.08.2008

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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