Hulk

Action/Drama/Fantasy/Sci-Fi/Thriller
Action/Drama/Fantasy/Sci-Fi/Thriller

[Einleitung]
Superhelden- und Monsterfilme mögen zwar unterschiedliche Schnittmengen haben, doch unterscheiden sie sich ansonsten grundsätzlich voneinander. Im erstgenannten Umfeld geht es meist um sehr einsame Recken mit ungewöhnlichen Kräften, verdammt zum Alleinsein. Ihnen bleibt – meist geschürt durch sehr negative Erfahrungen – praktisch nur eines: Gutes tun. In den Monsterfilmen hingegen sieht sich zumeist ein Personenkreis mit einer übermenschlichen, feindlich gesonnenen Macht konfrontiert und es gilt zu flüchten. „Hulk“ als Figur spiegelt ein wenig von beidem wider, gehört in die Schublade der Marvel Comic-Umsetzungen und erscheint von Universal als HD DVD. Ang Lee drehte 2003 unter großen technischen Aufwänden diesen Realfilm mit Eric Bana, Jennifer Connelly und weiteren Hollywood-Größen in den Hauptrollen. Wir schauten genauer hin.

[Inhalt]
Auf den ersten Blick scheint der Atomphysiker Dr. Bruce Banner (Eric Bana) ein unauffälliger Wissenschaftler zu sein, der mit seiner Ex-Freundin Betty Ross (Jennifer Connelly) die Wirkung von Gammastrahlen untersucht. Doch hinter der Fassade des ruhigen, brillanten Physikers verbirgt sich noch eine andere Persönlichkeit: geheimnisvoll und unberechenbar – und unfähig seine Aggressionen unter Kontrolle zu halten! Bei einem außergewöhnlichen Laborunfall wird Dr. Banner mit einer großen Menge Gammastrahlen belastet… und die Folgen sind verheerend! Die innere Zerrissenheit des Wissenschaftlers führt dazu, dass sowohl seine heldenhaften Instinkte zu Tage kommen, aber auch gleichzeitig seine inneren Dämonen geweckt werden. Er wird zum stärksten Lebewesen der Welt – Superheld und Monster zugleich: zum Hulk!
(Quelle: Universal Pictures)

[Kommentar]
Er ist groß, ganz schön kräftig und verfügt über grüne Hautfarbe. Was nicht weniger auffällig ist als seine unheimliche Beweglichkeit und Agilität. Springen kann der Superheld wider Willen wie eine Heuschrecke. Die humanoide Gestalt ist flink wie eine Ameise und stark wie unzählige Elefanten. Man nennt ihn „Hulk“. Er hat keine allzu freien Gedanken im Rahmen unseres Wertegefüges und hadert oft in den Situationen, in denen ihn seine wahnsinnige Wut erfasst und die Hölle ausbrechen lässt. Er will Gutes tun, nimmt jedoch auch kleinere Verluste in Kauf, wenn es ums Durchsetzen seiner kurzfristig gesteckten Ziele geht. „Hulk“ ist eine tragische Figur, Held und Fiesling zugleich. Doch er verfolgt keine großen Absichten zur Weltbeherrschung oder vergleichbares, er spiegelt lediglich wider, was seinem Alter-Ego Bruce Banner im Inneren beschäftigt.

Dabei legten die Filmemacher viel Wert auf die Charakter-Ausgestaltung der Figur des Mr. Bruce Banner, der sich unter bestimmten Umständen zu Hulk verwandelt. Eric Bana stellt die Hauptfigur gelungen dar, kann jedoch das größte Manko des Films auch nicht schönen: „Hulk“ ist langatmig, nicht immer spannend und nicht immer unterhaltsam. Da nutzen weder die gelungenen ruhige, wie actionreichen Momente oder das hohe Tempo gen Ende des Films. Letztgenanntes stellt einen echten Hingucker dar, da über Minuten wahrhaftig hochwertige Special-Effects aus dem Computer den großen Hulk in Aktion zeigen. Dabei geht eine Menge zu Bruch, es krakehlt aus den Lautsprechern und ein nahezu perfekt aussehender Hulk erfreut die Netzhaut des Betrachters. Bis auf die bereits angesprochenen Drama- und Actionmomente kommt der Faktor Humor zu kurz. Schade.

[Technik]
Ein Vergleich von der vorliegenden HD DVD zu der ebenfalls erschienenen Video DVD oder aber dem Kinomaster steht mir nicht zu. Ich kenne „Hulk“ ausschließlich in HD und kann sagen, dass er mir dort auch wirklich gut gefällt. Keine lästigen Kompressionsartefakte, keine Drop-Outs oder aber Rauschmuster im Hintergrund oder bei plakativeren Bildflächen. Es offenbart sich ein harmonischer und überwiegend adäquat ausgeleuchteter Transfer im 2.35:1-Format. Die Abtastung und Darstellung erfolgt mittels 1080p-Auflösung, was man „Hulk“ positiv ansieht. Nur selten leidet das Geschehen unter einem zu satten Schwarz, welches dazu neigt Bilddetails zu verschlingen. Davon ab haben wir es hingegen mit knackigen Farben, einem gesunden Kontrast und klaren Konturen zu tun.

Gut gebrüllt „Hulk“! So würde ich es zumindest behaupten, wenn es um die qualitative Einschätzung der tonalen Leistungen geht. Abgemischt im Mehrkanalverfahren findet sich ein Dolby Digital Plus 5.1-Sound in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Japanisch. Zusätzlich sind 12 Sprachen via Untertitel optional einzublenden. „Hulk“ bietet wirklich einen sauberen und tollen Sound. Man hat zu unterscheiden zwischen der ersten, sehr ruhigen Filmhälfte und dem brachialen zweiten Teil der Laufzeit. Kann im ersten Teil noch die musikalische Untermalung für Stimmung und ein wenig Räumlichkeit sorgen, so geht es später surroundseitig mächtig zur Sache. Inhaltlich bieten sich zahlreiche Situationen an, welche der Sound auch gewaltig zu inszenieren versteht. Toll.

[Fazit]
Ich hatte so meine Probleme mit „Hulk“, meine wahrscheinlich relativ hohen Erwartungen wurden nämlich nicht erfüllt. Denn wer inhaltlich höhere Ansprüche stellt und den Wert auf Special-Effects und eine spannende und zugleich temporeiche Geschichte hofft, der wird bei diesem 138 Minuten-Titel nur bedingt zufrieden sein. Auch blieb die „atemberaubende“ Spannung ein wenig zurück, schade. Kommen wir von der technischen Seite, so kann vor allem der Ton punkten und für HD sprechen. Das animierte Menü ist einfach zu navigieren, stellt jedoch keine großartige Besonderheit dar. Die Extras sind in Standard-Definition auf der HD DVD (Typ 30) vorzufinden, sie setzen sich zusammen aus:

  • Audiokommentar von Regisseur Ang Lee
  • Making Of
  • „Hulk“-Cam: Was steckt hinter der Wut?
  • Unveröffentlichte Szenen
  • Die Entwicklung von „Hulk“
  • Der unglaubliche Ang Lee
  • Die Hundekampf-Szene
  • Der einzigartige Schnittstil bei „Hulk“

Das liest sich nicht nur gut, dass kann auch inhaltlich begeistern. Es bereitet Freude dem Herrn Lee zuzuhören, trotz diverser Pausen, wie er sich was beim Umsetzen des Comics und der angestaubten TV-Vorlage vorgestellt hat. Auch die weiteren Bonusmaterialien haben einen gehaltvollen Inhalt aufzuweisen und wirken in keiner Weise langatmig oder uninteressant. „Hulk“ auf HD DVD ist seit dem 10. Mai zu rund 30,- Euro zu haben. Die FSK des Titels beläuft sich ab einem Alter von 16 Jahren. Wer viel Zeit hat, es mit der Spannung und Dynamik der ersten Filmhälfte nicht so genau nimmt, der wird seine Freude haben. Technisch betrachtet kann diese HD DVD insbesondere im tonalen Bereich begeistern.

Andre Schnack, 19.10.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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