Kunstraub – Art Heist

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[Einleitung]
Der 35jährige Filmemacher Bryan Goeres drehte 2003 den Titel „Im Fadenkreuz des Terrors“ (Originaltitel: Face Of Terror) in der spanischen Metropole Barcelona. Ein Jahr später in 2004 suchte er die Stadt erneut auf und drehte in ihr den Action-Film „Kunstraub“ (Originaltitel: Art Heist) ab, in den Hauptrollen sind Ellen Pompeo, William Baldwin, Abel Folk, Ed Lauter, Diego Martin und Vanessa Mesa zu sehen. Wir konnten einen genaueren Blick auf den Film über ein gestohlenes Gemälde wagen und berichten über die technischen und inhaltlichen Qualitäten. Genau wie bei „Im Fadenkreuz des Terrors“ handelt es sich bei „Kunstraub“ um eine direkte Video-Produktion.

[Inhalt]
Ihre Rückkehr in die Stadt ihrer Jugend – und in die Arme ihres Verflossenen – bringt der New Yorker Kunstexpertin den Auftrag, einer Serie von Kunstdiebstählen auf den Grund zu gehen. Die actiongeladene Jagd spielt im malerischen Barcelona, wo Sandra Walker (Ellen Pompeo) von einem wohlhabenden Kunden engagiert wird, um ein gestohlenes Gemälde zu finden, das er dem dortigen Museum zur Verfügung gestellt hatte. Im Rahmen ihrer Nachforschungen arbeitet sie mit ihrem früheren Liebhaber zusammen. Als die Spur jedoch zu einem skrupellosen russischen Mafiaboss führt und sie in Lebensgefahr schwebt, taucht Sandras Exmann, der New Yorker Cop Bruce (William Baldwin), auf, um seine abtrünnige Ehefrau nach Hause zurückzuholen. Entschlossen, sich von den Fesseln ihrer Ehe zu befreien, erinnert sie Bruce nachdrücklich daran, dass er sich außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs befindet – und zwar in jeder Hinsicht. Doch die Raubserie setzt sich fort, und Bruce entdeckt, dass die Diebstähle Sandra angehängt werden sollen. Notgedrungen müssen die beiden zusammenarbeiten, um den Täter zu finden – und Sandras Namen reinzuwaschen.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)

[Kommentar]
Gleich zu Beginn geht es gut los, in diesem Film von Regisseur Bryan Goeres. Die einzelnen Positionen der Figuren werden rasch vermittelt und es gibt einen gelungenen Handlungseinstieg. Leider war es das dann auch schon, denn neben einem gelungenen Anfang gibt es nicht sonderlich viel, was diesen Film auszeichnet oder gar vom Durchschnitt abhebt. Seine Spannungsmomente sind zu rar gesät und halten nur bedingt bei Laune. Ordentlich umgesetzt technisch durchaus anständig wurden sie sinnvoll in den Verlauf der Geschichte eingepflegt, besitzen jedoch zu wenig Dynamik und Überraschungspotential. Wer sich ein wenig mit Filmen auskennt, den kann die Story von Drehbuchautoren Evan Spiliotopoulos und Diane Fine nicht verblüffen.

Die obligatorische Beziehungskrise zwischen Sandra und Bruce und der kleinen Tochter Alison, fabelhaft gespielt durch die Tochter des Regisseurs, Madison Goeres, verfehlt ihr Ziel als zweiter Handlungsstrang ein wenig. Wer nicht allzu viel Anspruch an die dreidimensionale Gestaltung der Charaktere und eine komplexe, authentisch wirkende Story stellt, der kann sich wahrscheinlich mit der Erzählweise von „Kunstraub“ anfreunden. Anderen erscheint der Fortschritt so zäh, das sich Langeweile einschleichen könnte. Die Sets wählte man nach einer stimmungsvollen Wirkung aus und sie werden von einem passenden Music-Score unterstrichen.

[Technik]
„Kunstraub“ gehört nicht gerade zu den Juwelen unter den Bild-Transfers. Mit einer anamorphen Abtastung gelingt dem Geschehen zwar ein breites Wirkungsfeld im 1.78:1-Format, doch leidet das Antlitz ein wenig unter der verwendeten Vorlage und deren Mitbringsel. So gibt es ein wahrzunehmendes Rauschen und eine damit verbundene Unschärfe im Geschehen. Zudem zittern die Kanten bei raschen Bewegungen ein wenig. In Sachen Sauberkeit vermindert sich der Ruhm der DVD-Leistung somit. Was bleibt sind gut gesättigte Farbflächen und ein ausgewogener Kontrast. Es entsteht ein angenehm harmonisches Geschehen, welches sich mit einer ausreichenden Bildtiefe schmückt und stellenweise im oberen Mittelfeld mitspielt.

„Kunstraub“ hat es tontechnisch nicht so drauf wie andere Action-Filme und dennoch entsteht eine ausreichende Räumlichkeit und Atmosphäre. Die Aufnahmen in der spanischen Metropole wirken akustisch ab und an ein wenig steril. Die Mehrkanaltonfähigkeiten der Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch gehen insgesamt in Ordnung, locken allerdings in Anbetracht des technisch Möglichen keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor. Das die gebotene Soundkulisse eine durchschnittliche Weite und ein klares Klangbild abgibt sichert eine Positionierung im gesunden Mittelfeld. 16 Untertitelspuren gibt es auf der DVD.

[Fazit]
„Art Heist“ gehört zu den günstiger produzierten Filmwerken mit einem doch noch guten Cast und einer ausreichend professionellen Umsetzung. Doch leider krankt der Film an den Faktoren, die bereits „Im Fadenkreuz des Terrors“ etwas lahm und uninteressant erscheinen ließen: es wird zu wenig echte Spannung aufgebaut. Die Atmosphäre der Werke von Regisseur Bryan Goeres müssen dichter und intensiver Werken. „Kunstraub“ befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und besitzt eine Laufzeit von rund 94 Minuten. Die Altersfreigabe wurde bei ab 16 Jahren festgesetzt und die Disc befindet sich seit dem 24. Mai im Handel. Wer Actionfilme mit gedrosseltem Tempo schätzt und nichts dagegen hat, wenn die Story so vor sich her plätschert, der sollte sich „Kunstraub“ genauer ansehen. Die Ausstattung setzt sich aus einigen Trailern zusammen.

Andre Schnack, 31.05.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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