Pornorama

Comedy
Comedy

[Einleitung]
Achtung, bei folgendem Film handelt es sich trotz eines recht eindeutigen Titels keinesfalls um einen heutzutage sogenannten Vollerotik-Film, sondern um einen ’normalen‘ Spielfilm aus deutschen Landen, entstanden 2007. Regisseur Marc Rothemund (verantwortlich für „Harte Jungs“) drehte eine Komödie mit Benno Fürmann, Tom Schilling, Elke Winkens, Dieter Landuris, Michael Gwisdek, Michael Glade, Lisa Maria Potthoff und Valentina Lodovini in den führenden Rollen nach einem Drehbuch von Stephan Puchner nach einer Idee von Granz Henman und Marc Rothemund. Diese DVD-Fassung des Films erscheint aus dem Home Entertainment Angebot von Constantin Film.

[Inhalt]
Sommer, Ende der 60 Jahre. Die sexuelle Revolution regiert die Welt und selbst München-Ramersdorf ist ideologisch aufgeladen. Der junge Polizeianwärter Benjamin (Tom Schilling) lässt sich von seinem lebenslustigen und ständig in Geldnöten steckenden älteren Bruder Freddie (Benno Fürmann) zu einem bahnbrechenden Plan überreden. Ausgerechnet Benjamin soll die Regie bei einem von Freddie geplanten „Aufklärungsfilm“ übernehmen. Ein Projekt, das nicht lange ohne Folgen bleibt.

Während Freddie vom schnellen Reichtum träumt und nebenbei die flotte Getränkeladen-Besitzerin Frau Schröder (Elke Winkens) umgarnt, hat Bennie am Set mit einer chaotischen Filmcrew alle Hände voll zu tun: dem Pizzeria-Besitzer und „Filmfinanzier“ Cesare (Dieter Landuris), dem Kinovorführer Herrn Eckert (Michael Gwisdek), dem kiffenden Lothar (Michael Glade) und seiner Freundin Irene (Lisa Maria Potthoff) sowie der vollbusigen italienischen Möchtegern-Diva Gina (Valentina Lodovini), die, wie sich herausstellt, sich weder ausziehen will noch der deutschen Sprache mächtig ist.

Nachts heimlich einen Film drehen, tagsüber im Dienst, das macht Bennie bald sehr zu schaffen. Auch Freddies finanzielle Schwierigkeiten spitzen sich zu, da sich die Dreharbeiten schwieriger gestalten als erwartet…
(Quelle: Constantin Film)

[Kommentar]
„Pornorama“ wirkt auf den ersten Blick als Namensgebung ganz frisch und innovativ. Lässt man den Namen hingegen ein wenig auf der Zunge zergehen, so offenbart sich etwas ganz anderes. Denn „Pornorama“ ist gar nicht innovativ, auch nicht frisch und – leider – schon gar kein uneingeschränkt guter Film. Ohne um den heißen Brei herumzureden scheitert der Titel aufgrund der durch ihn erweckten, zu hohen Erwartungen beim Publikum. Ja, die Geschichte hat ihre komischen Momente und kann auch schauspielerisch als gut ausgestattet bezeichnet werden. Nein, diese Momente retten den ansonsten auftretenden Durchschnitt des Films einfach nicht. Schade, denn vom Ausgangsmaterial her hätte der Film vor rund 10 Jahren bestimmt seinen Erfolg feiern können.

Warum? Ganz einfach: es gab schon zu viele Filme mit einem sehr ähnlichen Geist, wie ihn auch „Pornorama“ aufweist. Allerdings kommt das Stück von Regisseur Marc Rothemund einfach ein wenig „zu spät“, um noch ein Stückchen des Kuchens des Erfolgs abzukommen. Die Story schürt erotisches Gedankengut rund um das Thema Sex und Aufklärung. Allerdings kommt im Film selbst weder inhaltlich noch in der Darstellung etwas vor, dass die zuvor geschürten Erwartungen befriedigt. Es ist kurzum ein Fernsehspiel, welches durchaus überzeugen kann, wenn man keine großen Anforderungen hegt. Als besonders erwähnenswert kristallisiert sich der Music-Score heraus, sehr stimmungsvoll!

[Technik]
Das Bildformat von „Pornorama“ bemisst sich auf das 16:9-Seitenverhältnis 1.85:1 und befindet sich in anamorpher Abtastung auf dem Datenträger. Wir fühlen uns nicht nur inhaltlich ein wenig zeitversetzt in die Vergangenheit, sondern auch von der visuellen Darstellung. Sie trägt ihren hochwertigen Teil zur Stimmung des Titels bei. Es finden oftmals warme und nicht immer gut beleuchtete Szenen vor den Augen statt, die sich technisch keinem Vergleich zu scheuen brauchen. Überwiegend kontrastreich und von satten Farben begleitet zeigt sich der Transfer von einer guten Seite. Es mangelt ihm nicht störend an Bilddetails und Ruhe. Die Sauberkeit kann als hoch bezeichnet werden und die Kompression arbeitet sauber und es kommt zu keiner auffälligen Artefaktbildung.

Wie schön, dass dieser Film über einen gelungenen Sound verfügt. Insbesondere der Abbildung der musikalischen Begleitung gebührt hier einmal eine gesonderte, positive Erwähnung. Soviel vorweg. Beide deutschsprachigen Soundtracks – einer im Dolby Digital 5.1 und ein zweiter im DTS-Format – verdienen sich wohlwollende Worte. Es sind zwar keinesfalls zu keinem Zeitpunkt großartige Effekte mit von der Partie. Doch stets offenbart sich eine gute Wiedergabegüte in den Segmenten der Sprachausgabe, der Fehlerfreiheit und der Darstellung der Filmmusik. Höhen und Tiefen gehen in Ordnung, tiefe Bassmomente gibt es aufgrund des Inhalts nicht. Die Höhen hingegen sind klar und deutlich.

[Fazit]
Constantin Film bringt uns mit „Pornorama“ auf jeden Fall einen technisch gelungenen Titel auf den DVD-Markt. Inhaltlich hingegen kann der rund 90minutenlange Titel über Aufklärung und einen Hauch nackter Haut (womit schon zu viele Erwartungen geweckt wären) nicht richtig punkten. Es gibt zu wenig Neues und keinen frischen Flair im Aufbau und Ablauf der einfach gehaltenen Story. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ist mit rund 7 GB ganz gut ausgenutzt, wo die Extras den folgenden Beitrag zu leisten, es gibt:

  • Interviews (ca. 17 Min.)
  • Outtakes (ca. 3 Min.)
  • Deleted Scenes (ca. 19 Min.)
  • Blick hinter die Kulissen (ca. 5 Min.)
  • Musikcollage (ca. 2 Min.)
  • Darstellerinfos
  • Trailershow
  • weitere Trailer

Die Extras sind unterhaltsam und runden das Angebot letztlich noch einmal ganz positiv ab. „Pornorama“ bietet jedoch auch im Bereich der Ausstattung keinerlei Innovationen, sondern greift auf bewährte Mittel zurück. Kein Problem, denn inhaltlich geben sie einiges an Aufschluss. Diese Constantin Film DVD erschien am 24. April, der Preis liegt bei rund 18,- Euro und die Altersfreigabe bei ab 12 Jahren. Wer Deutsche Film schätzt, der sollte sich „Pornorama“ nicht entgehen lassen. Wer jedoch hohe Anforderungen hat, sollte diese vor der Ansicht ein wenig nach unten schrauben.

Andre Schnack, 26.05.2008

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 1

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...