Rick Kavanian: Kosmopilot – Die Live Show

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[Einleitung]
Comedians gibt es mittlerweile sehr viele. Die Sendungen des Privatfernsehens sind voll mit Menschen, die meinen gute Unterhaltung mit sich zu bringen. Doch längst nicht allen gelingt dies gut oder gar so gut, dass sie zum Massenmagneten werden. Zu welcher Gruppe gehört der zumeist mit Michael Bully Herbig gemeinsam vor der Kamera gesichtete Rick Kavanian? Wir konnten uns seine Live-Show mit dem Titel „Kosmopilot“ ansehen, in der er alleine auf der Bühne mehrere Personen mimt, die sich zusammen bei ihm zu Hause nach einigen Jahren treffen und über die verschiedensten Themen sinnieren. Diese DVD-Fassung erscheint von Sony Music und Spassgesellschaft! – wir unterzogen ihr ein DVD-Check.

[Inhalt]
Freuen Sie sich auf über 100 Minuten Bühnen-Spass der Extraklasse mit über 20 Figuren in Personalunion – und das ohne auch nur eine einzige Requisite ausser den Stimmbändern, der Körpersprache und dem eigenen Ausdruck, jede Menge Bonusmaterial wie ein persönlich von Rick Kavanian moderiertes DVD-Menü (Audio), Trailer zu seinen beiden letzten Kinoproduktionen und einen ganz besonderen Audiokommentar zur Show, der von Rick extra eingesprochen wird – oder ist es doch nicht der Rick, sondern schlüpft er auch hier wieder in einer neue Rolle?

Und was macht der „Kosmopilot“ konkret?
Genau 14 Tage hat Rick Kavanian, um die Hausaufgaben zu erledigen, die ihm seine Frau aufgetragen hat. Doch stattdessen lädt Rick seine beiden besten Kumpels ein: Den Giagl, seines Zeichens Tourmanager vom Ponitfex Joe Ratzinger und Dimitri Stoupakis jr, seines Zeichens Malaka auf standby. Gestärkt mit Lebkuchen-Suvlaki importieren die drei illegal Pointen auf Mindestlohnniveau, obwohl sie der einstige Ministerpräsident der Bundesrepublik Bayern davor gewarnt hatte.

Zu Hilfe kommen ihnen die Klitschko-Brüder, die völlig undercover den deutschen Werbemarkt mit ukrainischen Delikatessen-Slogans torpedieren, dass selbst Bayern-Trainer Klinsmann sich entscheidet weiter zu machen – nämlich als UNO-Blauhelm Kommandant. Der Plan läuft gut, bis zu dem Zeitpunkt, als ein aufgeweckter Interpol Angestellter aus Karl-Marx-Stadt etwas „riecht“, und der Fährte nachgeht. Dabei trifft er auf einen Rapper aus Brooklyn, der ihm versichert, dass der „Weisse Pimp“ vom Aussterben bedroht ist.
(Quelle: fairpress)

[Kommentar]
Was gibt es nun zu schreiben, zum Kosmopilot? Was leistet der Komiker Rick Kavanian in seiner Show? Antworten können wir liefern. Es ist eine Art „One Man Show“, die Rick Kavanian hier abliefert. Er arbeitet weitgehend allein, unrasiert – doch keinesfalls ungepflegt – und auf der Bühne, in Jeans und dunklem Polo. Egal welche von seinen vielen Figuren er zum entsprechenden Moment nachstellt, all jene haben gute Qualität und viel Eigensinn aufzuweisen, so dass stets eine klare Abgrenzung möglich ist. Die unterschiedlichen Charaktere stellt Rick Kavanian allein durch die Art des Sprechens und der Gestik dar. Das erfordert tatsächliches Talent, und das kann Herr Kavanian glaubhaft liefern…

Das inhaltlich Konzept geht in Ordnung, reißt den Zuschauer jedoch auch nicht grad vom Hocker. In mehreren kleineren inhaltlichen und thematischen Schwenks und Episoden bietet der Komiker live und in Farbe seine Gedanken zu bestimmten Themen – oder besser, die Gedanken seines vielseitigen Figuren-Repertoires. Als roten Faden bietet sich die Situation, dass seine Frau für eine bestimmte Zeit weg ist und er sich mit „alten Freunden“ trifft. Neben diesem Rahmen gelingt es der Show an sich nur wenig durch Bühnenbild oder andere visuelle Faktoren zu begeistern. Denn hier herrscht unspektakulärer Standard.

[Technik]
Wir sehen uns ein Bühnenprogramm an, dass muss man eben wissen, bevor man sich nachher über die technischen Einsätze beklagen will. „Kosmopilot“ ist weder Kino, noch ganz großes Kino. Doch die Live-Bühnenshow auf DVD kann durchaus mit guten Werte aufwarten. So erleben wir einen anamorphen Breitbild-Transfer, der ein 16:9-Wiedergabegerät in voller Fläche zu nutzen weiß. Der fließende Ablauf der 23 humorvollen Beiträge auf der Bühne stehen unter einem guten Licht, im wahrsten Sinne des Wortes. Kontrast, Farbgebung und Kantenschärfe gehen allesamt in Ordnung und geben kaum Anlass zur Kritik. Rasche Bewegungen oder abweichende Sets finden sich ganz einfach überhaupt nicht ein. Rauschen oder irgendwelche anderen Verunreinigungen bleiben aus, zum Glück. Der „Kosmopilot“ hat gute Sicht beim freien Flug.

Akustisch hingegen hat er es gar nicht so faustdick hinter den Ohren, es macht sich sogar eher Ernüchterung breit. Ja, es gibt neben der deutschsprachigen 2.0-Stereo-Tonspur auch noch einen mehrkanaligen 5.1-Sound, ebenfalls in deutscher Sprache. Allerdings bleibt dieser eher auf dem Papier mehrkanalig und entwickelt sich nur wenig zu einem räumlichen Erlebnis. Dort, wo die Sprachausgabe klar und deutlich aus dem Center ertönt, da schweigen die hinteren Kanäle weitgehend. Beginnen wir mit der Suche nach Untertiteln, so finden wir keine vor.

[Fazit]
Mir gefiel Rick Kavanian in seinen Filmrollen stets sehr gut. Er konnte bislang wahnsinnig vom Erfolg des Michael Bully Herbig partizipieren und mit seinen eigenen Arten und Weisen auf sich aufmerksam machen. Es gelingt ihm hier in seinem „Kosmopilot“ sogar ganz gut eine Show als Alleinunterhalter. Wenngleich sich diese auf rund 100 Minuten nicht ganz mit Barth & Co. messen kann. Auf der uns vorliegenden einseitigen Dual-Layer-Disc gibt es ausreichend intelligenten Humor, der einen nicht nur einmal zum Schmunzeln bringt. Extras, wie folgt:

  • Audio-Menümoderation von Rick Kavanian (Vergl. Kalkofes Mattscheibe)
  • persönlicher Audiokommentar von Rick Kavanian bzw. eine seiner Figuren
  • Interview mit Rick Kavanian
  • Trailer aus Madagascar 2
  • Trailer aus 1 1/2 Ritter

Das ist für eine Disc dieser Natur, also ein Live-Show Mitschnitt, eine angenehme Portion an Specials. Auch inhaltlich wissen diese zu gefallen. Inhaltlich und in Sachen Ausstattung kann der „Kosmopilot“ sich also sehen lassen. Lediglich die technischen Seiten könnten ein wenig hochwertiger ausfallen, wenngleich sie sich für den thematischen Rahmen als ausreichend darstellen. Eine rundum solide Disc, die jedem gefallen wird, der bisher auch Spaß an den zahlreichen Einsätzen Rick Kavanians im Kino- und TV-Programm hatte. Erscheinungstermin war der 27. März, der Preis liegt bei rund 17,- Euro.

Andre Schnack, 21.04.2009

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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