Sahara – Abenteuer in der Wüste

Action/Adventure/Comedy
Action/Adventure/Comedy

[Einleitung]
Regisseur Breck Eisner bereitete mit dem 2005 abgedrehten Streifen „Sahara“ dem Action-Genre einen abenteuerlichen Zuwachs. Am Drehbuch nach einer Roman-Vorlage von Clive Cussler arbeiteten gleich vier Mannen, kann das Ergebnis dies in guter inhaltlicher Qualität widerspiegeln? In den Hauptrollen der Action-Comedy sind neben der schönen Penélope Cruz des weiteren Matthew McConaughey, Steve Zahn, Lambert Wilson und Lennie James zu sehen. Diese Code2-DVD erscheint aus dem Programm der universumfilm. Wir konnten einen Blick werfen und beurteilen, ob sich eine Reise in die unendlichen Sand-Weiten tatsächlich lohnt.

[Inhalt]
Der waagemutige Schatzsucher, Unterwasserforscher und Frauenschwarm Dirk Pitt (Matthew McConaughey) bekommt eine antike Münze zugespielt, die angeblich von einem sagenumworbenen, verschollenen Kriegsschiff aus den Zeiten des Amerikanischen Bürgerkriegs stammen soll. Gemeinsam mit seinem besten Freund Al (Steve Zahn) macht sich Pitt auf die Suche nach dem legendären „Schiff des Todes“ und trifft in Afrika auf die attraktive Ärztin Dr. Eva Rojas (Penélope Cruz), die dort einer mysteriösen Epidemie auf der Spur ist. Als das Trio mehrfach vom undurchsichtigen Geschäftsmann Yves Massarde (Lambert Wilson) an ihrer Arbeit gehindert und von der Armee des skrupellosen General Kazim (Lennie James) quer durch die Wüste gejagt wird, beginnen sie, die Geschäfte von Massarde näher unter die Lupe zu nehmen. Daraufhin machen die drei eine Entdeckung, wie sie sich Pitt in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte…
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Ein Titel wie eine Wüste – „Sahara“. Und wenn man dann den Beginn des Films anschaut, kann man sich noch gar nicht vorstellen, was denn der größte Sand-Anteil dieses Planeten damit zu tun haben soll. Es geht scheinbar um einen Schatzsucher, und dann im anfänglichen Parallel-Plot auch noch um eine Ärztin, die sich auf der Spur einer Epidemie befindet. Und dann ist da noch dieses mysteriöse Schiff aus den Tagen des Amerikanischen Bürgerkriegs um 1868, welches – der Legende nach – den Ozean überquerte. Alles etwas verwirrend, fantastisch und unglaubwürdig zugleich. Doch nach den ersten paar Minuten schlägt der Film eine eindeutige Richtung ein und hält sich fortan sehr einfach. Großes Verständnis muss gar nicht aufgebracht werden, schließlich ist auch „Indiana Jones“ nicht gerade mit Realismus ausgestattet. „Sahara“ versprüht jedoch leider von Beginn an weitaus weniger Charme als die Großen des Genres.

Regisseur Breck Eisner mag es, wenn es richtig kracht. Dies zeigt er auch teils eindrucksvoll und hebelt gerne mitunter die physikalischen Gesetze entsprechend aus. Dabei kann es auch zu kleineren logischen Fehlern innerhalb der Inszenierungen kommen: ab und an sind soeben zerbrochene Windschutzscheiben und Kühlerfiguren – schwups – plötzlich wie aus Wunderhand wieder heil und intakt. Macht aber nichts, denn „Sahara“ weist hohes Erzähltempo auf, ohne dabei in die Tiefe abzugleiten – und viele Menschen mögen diesen Film genau deswegen, denn sie unterhalten, ohne dabei Anspruch und allzu viel Aufmerksamkeit abzuverlangen. „Sahara“ steht Genre-Kollegen in vielerlei Hinsicht nach und kann in keiner Kategorie einen Preis einheimsen. Aber es gibt viel Unterhaltung, teils lustige Sprüche und zahlreiche Momente mit hoher Dynamik geboten. Kombiniert mit einem adäquaten Soundtrack ist das schon was wert.

[Technik]
Aus der Brille des Technik-Puristen kommen wir zu folgendem Ergebnis. „Sahara“ erleuchtet die Leinwand mittels eines anamorphen 2.35:1-Transfers. Wie es sich gehört kommt dieser den Anforderungen des Inhalts weitgehend nach. Rasche Schnitte, rasante Action-Einlagen und Darstellungen der unterschiedlichsten Umgebungen stellen für die Optik kein Problem dar. Es gibt einen überwiegend guten Kontrast und leuchtende, wohl gesättigte Farben breiten sich auf der Mattscheibe, bzw. der Leinwand aus. Da stört der gelegentliche, eher minimale Rauschfaktor praktisch gar nicht. Selbst die Kantenschärfe gefällt auf Anhieb und versorgt den Betrachter mit einer lebhaften Umgebung voller Details. Es mangelt dem Geschehen nicht an Plastizität und der Transfer weist die gesamte Laufzeit eine gelungene Ausleuchtung auf. Kompressionsartefakte sind kaum auszumachen, ferner gibt es nur sehr selten kleinste Verunreinigungen.

Tontechnisch haben wir es hier mit einem Titel zu tun, der das Potenzial von Mehrkanaltonformaten auszunutzen versteht. Wahlweise gibt es in Deutsch oder Englisch entsprechende Dolby Digital 5.1-Tongewänder zu behören. Da „Sahara“ – zumindest nach der ersten halben Stunde – weder mit Tempo, noch Action-Momenten geizt, fällt die Ansteuerung sämtlicher angeschlossener Lautsprecher lebhaft und dynamisch aus. Ein gesundes Bass-Fundament ist hoch verfügbar und befindet sich oft im Einsatz. Wir bekommen vom Helikopter-Angriff über Schnellboot-Fahren auf dem Niger alles geboten, auch Schießereien und feiste Handgemenge sorgen für den guten Ton. Letzterer ertönt im Auftrage der Sprachausgabe fein und verständlich aus dem Center-Speaker, nutzt ansonsten neben der Lautsprecher-Front auch viel die hinteren Kanäle. Untertitel finden sich in deutscher Sprache für Hörgeschädigte und auf Englisch auf der DVD wieder.

[Fazit]
Als ich einmal den TV-Spot zum Film sah weckte dieser Interesse in mir. „Sahara“ hörte sich irgendwie lustig an und sah ausreichend viel versprechend für einen Vertreter des Action-Comedy-Segments aus. Außerdem gefiel mir das Schauspieler-Ensemble. Nun, da ich mir den rund 119minutenlangen Titel in angenehmer Atmosphäre anschauen konnte, ist mein Urteil jedoch nicht allzu positiv. Inhaltlich verpasst „Sahara“ den Anschluss an die guten Werke des Genres. Es lassen sich oftmals einige Parallelen ziehen zum aktuellen Titel „Das Vermächtnis der Tempelritter“, bei dem ein grandioses Thema leider überhaupt nicht gut umgesetzt wurde. Aber egal. Wir finden über das Menü folgendes Bonusmaterial vor:

  • Audiokommentar mit Regisseur Breck Eisner und Darsteller Matthew McConaughey
  • Making Of „Sahara“
  • Hinter den Kulissen
  • Cast & Crew Featurette
  • Entfernte Szenen mit Audiokommentar

Alle genannten Features bringen gemeinsam rund 36 Minuten Laufzeit auf die Waage. Auch sie verstehen es zu unterhalten, umschiffen den Part des Eigenlobs und PR-Gehabe allerdings nicht wirklich. Doch das gehört nun einmal dazu. Der Hauptfilm wurde ab einer Altersstufe von 12 Jahren freigegeben und feiert seiner Erscheinung als Kauf-DVD am 07. November 2005. Mehr als die Freitag-Abend-Unterhaltung können wir hier abschließend nicht attestieren, „Sahara“ ist schnell gesehen und ebenso schnell wieder in Vergessenheit geraten.

Andre Schnack, 03.11.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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