Verlorene Illusionen

Drama/Romance
Drama/Romance

[Einleitung]
Der Titel „Verlorene Illusionen“ erinnerte mich zuerst an „Zeit der Sinnlichkeit“ (Restoration), durch Aufmachung, Epoche und das Drumherum. In „Verlorene Illusionen“ (Originaltitel: Illusions perdues) von 2021 von Regisseur Xavier Giannoli geht es um Honoré de Balzac. Und der hat praktisch indirekt auch am Drehbuch mitgeschrieben, im heute ergänzt durch Arbeiten von Regisseur Giannoli sowie Yves Stavrides. Vor der Kamera sehen wir Cécile de France, Benjamin Voisin, Vincent Lacoste, Xavier Dolan, Gérard Depardieu und weitere. Diese DVD-Fassung des Titels erscheint im Angebot von Cinemien.

Inhalt
Im Jahr 1821 wagt sich der junge und hoffnungsvolle Dichter Lucien aus der ländlichen Provinz in die große Stadt Paris. Er ist fest entschlossen, einen berühmten Roman zu schreiben und setzt dabei auf die Unterstützung seiner adligen Mäzenin Louise de Bargeton. Doch alles kommt anders als erhofft und er ist bald auf sich allein gestellt. Durch Zufall erhält er als Autor eine Anstellung bei einer Pariser Zeitung und schnell steigt der sensible Idealist in der Pariser Gesellschaft auf.

Durch seine sprachlich raffinierten Zeitungsartikel gewinnt er große Reputation in Welt der Literatur; ein wichtiger Verleger (Gérard Depardieu) will sogar seinen Roman herausbringen. Doch Lucien überreizt die Gunst der Stunde und bald lernt er die wahren Mechanismen der Macht kennen: Profit, Neid und falsche Wahrheiten. Lucien durchläuft eine bittere Schule des Lebens, denn er erkennt, dass in Paris alles und jeder käuflich ist, solange man weiß, welche Stricke man im Hintergrund ziehen muss. Kann Lucien seinen Träumen treu bleiben oder wird die Stadt der Liebe ihn verschlingen?
(Quelle: Cinemien)

[Kommentar]
Aus einer Zeit der Literatur und des Theaters, (heute eher Internet und Kino) kommt dieses Stück, das sogleich im ersten Moment wie einer dieser Historien-Filme, oder auch Kostümdramen. Ein Drama mit viel Leidenschaft und Drama, das soll in den verlorenen Illusionen behandelt werden. Vor dem Hintergrund der Unterhaltungs-Branche und des Verleger-Geschäfts im Paris der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Kann man auch gut an den Sets, Masken und tollen Kostümen erkennen, ohne das ich dies nun zeitlich einzuschätzen gewusst hätte.

Schauspielerisch war ich nicht frei von Skepsis als der Film startete. Doch verfolgen diese, als man Talent vor der Kamera bewies. Ob nun beim Durchschreiten des Verlages in heute weltfremd anmutenden Kostümen und Kleidern, bishin zu den Wortgefechten, die ebenfalls Spaß bereiten und wirken. Wenngleich ich nicht sonderlich viel auf Gérard Depardieus private Eskapaden und Ansichten gebe, so habe ich ihn als Darsteller vor der Kamera stets respektiert und geachtet. Er zeigt hier ebenfalls eine gute Darbietung.

[Technik]
Auf Grund der Ansicht eines Online-Screeners wähle ich das Standard Definition-Format als am passendsten. „Verlorene Illusionen“ kommt uns im Format 2.39:1 unter die Augen, anamorph codiert schmückt der Transfer somit jedes Wiedergabegerät im 16:9-Gewand. Von Beginn an fiel mir eine kontrastreiche, satte Farbgebung auf. Auch der Kontrast bringt Dinge zur Geltung, oder aber verschluckt sie, was selten geschieht in den zahlreichen schattigen Bildbereichen und Situationen im Film. Wenngleich die Ausleuchtung zu wünschen übrig lässt, so sind Detailgrad und Kompression als in Ordnung einzustufen.

„Verlorene Illusionen“ erklingt mittels Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Französisch und Deutsch. Beide Sprachen sind auch jeweils in Dolby Digital 2.0 auf der Disc abgefasst. Untertitel sind ausschließlich in deutschen Worten vorhanden, bei Bedarf einzuschalten. Wir haben es durchaus mit einem akustischen Film zu tun, schließlich ist es ein Werk über das Theater und ein blühend buntes, chaotisch anmutendes Paris, das von Kriminellen durchtrieben und durchzogen zu sein. Klingt soweit gut, denn die Musik ist oftmals stark, situationsgebunden und im Vordergrund dann die Sprache.

[Fazit]
„Verlorene Illusionen“ bietet einen etwas anderen, nicht allzu löblichen Blick auf die Stadt der Triebe, äh, Liebe. Einen, der eher kriminell und von Politik in jeder Hinsicht bestimmt zu sein scheint. Auf einer Laufzeit von rund 150 Minuten erleben wir einen ausreichend weiten Blick auf eine interessant anmutende Zeit der Pariser Geschichte. Theater, Wettbewerb – all das führte praktisch dazu, dass die Boulevard-Presse geboren wurde. Erschienen am 28. Juli 2023 zu einem Preis von rund 15,- Euro, FSK 12. Extras? Meinem Sichtungsvideo standen keine parat, so wohl auch nicht den optischen Datenträgern.

Andre Schnack, 09.08.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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