
[Einleitung]
Mit „Wendepunkt: 9/11 und der Krieg gegen den Terror“ sowie „Wendepunkt: Die Bombe und der Kalte Krieg“ konnte ich bereits in jüngerer Vergangenheit die von Netflix produzierten „Wendepunkt“-Dokumentationen zu geschichtlichen Großereignissen unter die Lupe nehmen. Nun erschien mit „Wendepunkt: Der Vietnamkrieg“ ein weiterer Teil in fünf Episoden unterteilt. Im Original lautet der Titel „Turning Point: The Vietnam War“ und die Mini-Serie wurde 2025 veröffentlicht und entstand unter der Regie von Brian Knappenberger.
[Kommentar]
Diese Wendepunkt-Dokumentation widmet sich  einem dunklen Kapitel US-amerikanischer Geschichte. Der Vietnam-Krieg stellt in mehrerer Hinsicht ein Trauma der amerikanischen Gesellschaft dar. Es handelt sich außerdem um einen Krieg, der schwieriger zu erklären ist, da er als Bestandteil eines aufkeimenden Konflikts gilt. Als Bestandteil der anders als bisher ausgetragenen Auseinandersetzung zweiter Großmächte, zweier Ideologien. Es ist praktisch der Beginn des Kampfes gegen den Kommunismus seitens der USA, der in einem Desaster endet und den Auftakt für das globale Wettrüsten in Sachen Atommacht gleichkommt.
In der ersten Folge geht es um den starken Einfluss der Berater des Präsidenten auf selbigen und dessen Entscheidung, in Vietnam amerikanische Truppen zu stationieren. So kümmert sich die zweite Folge um die vietnamesische Sicht auf den brutalen Bürgerkrieg im Land und den aufkeimenden Einfluss der US-Amerikaner. Und so geht es weiter, so das am Ende ein recht umfassender Blick auf ein Thema gelingt, welches keine hohe Popularität bei den US-Bürgern genießt, jedoch einen wichtigen Teil ihrer Geschichte ausmacht.
[Technik]
In technischer Hinsicht bildeten alle fünf Folgen eine gekonnt umgesetzte Mixtur aus historischen Aufnahmen aus den Archiven und Quellen, wie Nachrichten-Agenturen, sowie den eher zufälligen Momenten und Amateurmitschnitten und eben den recht aktuellen Interviewausschnitten. All das passt gut zusammen, bietet in sich jedoch einiges an qualitativem Gefälle. Stören tut das nicht, schließlich handelt es sich um eine Geschichts-Dokumentation. Die Kompression arbeitet unauffällig. Präsentiert wird ein auf 16:9-Ratio geschnittener Transfer.
Beim Ton genießen wir den authentischen Charme, wenn wir es denn können. Schließlich handelt es sich hier um Krieg und jahrelanges Leid der Zivilbevölkerung. „Wendepunkt: Der Vietnamkrieg“ nimmt wenig Blätter vor den Mund, was dem Format der Dokumentation gut tut, jedoch auch in äußerst rohen Bildern und Soundschnipseln mündet. Akustisch ist das alles in Ordnung und die Sprache liegt in unterschiedlichen Fassungen vor. Ich nahm mir den englischen Originalsound mit ebenfalls englischen Untertiteln vor.
[Fazit]
Mir gefiel die Aufbereitung gut, wenngleich der Fokus natürlich auf den USA und Vietnam liegt. Auch werden viele Einflüsse und Hintergründe erörtert oder angeschnitten, die ehemaligen Kolonialherren aus Frankreich und Japan hingegen werden geschichtlich ausgelassen. 381 Minuten – beachtlich! Beinahe 6,5 Stunden Laufzeit mit geballter Geschichte, technisch solide aufbereitet und präsentiert und inhaltlich erstaunlich neutral und objektiv, wenngleich auch nicht umfassend – was auch einfach sehr schwierig wird bei der Komplexität. Mir gefiel diese Netflix-Produktion soweit gut. Freigegeben ab 16 Jahren.
Andre Schnack, 06.05.2025
Film/Inhalt: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Bild: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Ton: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Preis-Leistung | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |