Bad Times at the El Royale

Crime/Drama/Mystery
Crime/Drama/Mystery

[Einleitung]
Diesen Film sah ich zum ersten Mal im Flugzeug nach Seattle, ich fand ihn gut. Er gefiel mir auf gleich mehreren Ebenen. Das sollte fairerweise anfänglich hier erwähnt sein, ich könnte nicht nur, ich bin sozusagen für den einen oder anderen voreingenommen, befangen oder aber einfach nur überzeugt von dem, was ich sah. „Bad Times at the El Royale“ von Regisseur Drew Goddard entstand nach einem Drehbuch, welches er ebenfalls verfasste. Vor der Kamera sehen wir hier Jeff Bridges, Chris Hemsworth, Dakota Johnson, Cynthia Erivo sowie Jon Hamm in den führenden Rollen. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von Twentieth Century Fox Home Entertainment und ich schaute hin.

Inhalt
Sieben Fremde, jeder mit einem dunklen Geheimnis, treffen am Lake Tahoe im El Royale zusammen, einem heruntergekommenen Hotel mit düsterer Vergangenheit. Im Verlauf einer verhängnisvollen Nacht bekommt jeder eine letzte Chance auf Erlösung… bevor alles eskaliert. Jeff Bridges, Cynthia Erivo, Dakota Johnson, Jon Hamm und Chris Hemsworth brillieren in diesem fesselnden Thriller mit Starbesetzung.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)

[Kommentar]
Am 8. Februar schrieb ich über meine Erfahrung mit dem Film und möchte daran auch festhalten, nicht nur weil es sehr frisch, sondern vorrangig, weil es noch komplett zutreffend ist.

Die Inhaltsangabe weist zu viel substantielle Information auf, wie ich denke. Zu viel Interpretation. Man sollte „Bad Times at the El Royale“ auf einen wirken lassen, unvoreingenommen, am besten sogar ohne die Kenntnis und Ansicht eines Teasers oder Trailers. Mein allergrößter Beweggrund war neben dem Fakt, dass ich Jeff Bridges gerne vor der Kamera sehe, auch jener, dass der Film allem Anschein nach einen interessanten Look and Feel aufweist…

Und beides stimmt gewissermaßen. Klar, Jeff Bridges spielt mit, und das auch ausgesprochen gut. Nein, auch die Vermutung hinsichtlich des Outfits des Films bestätigt sich. Grandios. Also es handelt sich bei „Bad Times at the El Royale“ um einen ausgesprochen stilsicheren und optisch gut umgesetzten Film. Super Sets, Masken und Kostüme – alles wirkt sehr hochwertig und mit einer geschickten Hand für den notwendigen Flair umgesetzt. Mich störte es auch gar nicht, das diese Geschichte ähnlich einem Kammerspiel mit wenig Personal auskommt. Das passt gewissermaßen zu dem, was wir sehen.

Zu den Stilmitteln und der Erzählweise, also Aufbau und Ablauf, wenn man will. Wenig offensichtlich erklärende Rückblenden ähneln eher Momentaufnahmen und Erinnerungen, die bloss erahnen lassen sollen, was die Motive bestimmter Figuren sein könnten. Geschickt und so, dass wir neben weiteren Fragen auch ein paar Antworten bekommen. Denn das ist alles nicht bei allen Personen der Fall, was dem mystischen Faktor zuträglich ist. Die Auflösungen einiger Hintergründe hingegen lassen einen tatsächlich überrascht zurück. Mit einem zarten Lächeln oder dem Schrecken der Wahrheit aufs Gesicht geschrieben.

Von Beginn an und von Minute 1 beginnend ist klar: jeder hier spielt ein Spiel, welches ziemlich undurchsichtig scheint, vorerst. Eingeteilt in Kapitel, die so heißen wie die Zimmernummern, wird die Geschichte dann zwar sequenziell erzählt, zeitlich betrachtet jedoch teilweise parallel aus Sicht der unterschiedlichen Personen dargestellt. Das sieht nicht nur ordentlich aus, sondern überzeugt auch erzählerisch mit Flair. Zu keinem Zeitpunkt war ich über die Darstellung oder Erzählweise irritiert oder unglücklich. Eher das Gegenteil trat ein – welch’ ein gutes Zeichen.

Das gesamte Setting, die Umgebung, das Hotel, die Zimmer, sämtliche optischen Reize sind sehr stilsicher inszeniert worden. Die Geschichte wird zu keinem Zeitpunkt langweilig oder lässt einen Abfall der Anspannung spüren. Wenn die erste Hälfte der Geschichte noch etwas erzählerisch langsamer ist, so geht es in der zweiten Hälfte ordentlich zur Sache, um schlussendlich in einem tollen Ende zu münden, das vielleicht und mitunter nicht jedermann schmecken wird. Mir gefiel es ziemlich gut, offen gestanden. Der Bezug zu den verschiedenen Gesellschaftsgruppen, den Rassisten, den Hippies oder ganz einfach zu einigen Bekloppten und Sekten-Führern – gut gemacht.

Miles, I fell down. I’m old. Shit happens, get the whiskey. – Father Daniel Flynn

[Technik]
Ich habe hier die iTunes-Variante als Download vorliegen. Der Titel frisst sich mit rund 6 GB Kapazitätsbedarf in den Speicher und ist dann in High Definition mit 1080p-Bildern verfügbar zur Ansicht, auch für den visuell anspruchsvollen Betrachter. Als großer Freund optisch wirkungsvoller Filme gestehe ich, dass das hier alles sehr zielsicher gestaltet ist und eine stilsichere Umsetzung gelungen ist. „Bad Times at the El Royale“ vereint vermeintlichen Glamour, der sich rasch als nur oberflächiger Glanz herausstellt, mit dunklen Situationen, die auch optisch düster gestaltet sind. Farben, Kontrast, Kantenschärfe – alles soweit gut bis sehr gut. Die Kompression des 2.39:1-Bildes ist unauffällig.

Kommen wir zum Ton des Apple iTunes-Titels, der sich hier im Mehrkanalton-Format Dolby Digital 5.1 präsentiert oder aber Stereo, in verschiedenen Sprachen. „Bad Times at the El Royale“ hat nicht nur sehr dialogstarke Abschnitte, sondern auch einige, bei denen sauberer Mehrkanalton vonnöten ist, um ein weites Klangfeld zu erschaffen. Surround-Sound ist hier ein gelungenes Element in der Ausspielung der Eigenschaften zur Erreichung eines möglichst hohen Wirkungsgrads. Und das gelingt auch alles ganz gut. Egal, ob wir uns in den Innenräumen oder aber außerhalb des El Royale befinden, der Ton weist zu überzeugen, wenngleich er nicht begeistert. Untertitel sind ebenfalls in Deutsch und vielen weiteren Sprachen vorhanden.

[Fazit]
Inmitten dieses visuell ansprechenden und ansonsten auch gut und ausreichend spannend erzählten Thrillers sehen wir gute Darsteller auf nicht ganz 143 Minuten Laufzeit, freigegeben ab einem Alter von 16 Jahren. Die High Definition Download-Variante aus dem Hause Apple macht sich gut, technisch sowie auch in Sachen Ausstattung. Denn die Tage sind längst gezählt, als der Offline-Medien in Sachen Extras und Special den Online-Varianten eine Nasenlänge voraus waren. Heute bietet iTunes mittlerweile gute Extras mit Navigation an, was noch nicht lange Zeit der Fall ist und an Selbstverständlichkeit gewinnt. Hier ist es ein halbe Stunde langes „Hinter der Fassade des El Royale“-Feature, welches flankiert wird von Trailern und Fotos. Ein guter Film!

Andre Schnack, 26.03.2019

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 2

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...