Filmed in Supermarionation

Dokumentation
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[Einleitung]
Den Titel hier bitte nicht irrtümlich lesen wie „Super-Mario-Nation“, sondern so, wie er dort steht in einem weg. Wenn das hilft. Gemeint mit diesem Titel ist nämlich die damals bahnbrechende Technik, mit der die fabelhaften „Thunderbirds“ im Farb-TV Anfang der 60er Jahre in Großbritannien und dann weltweit Erfolge feierten. Diese Netflix-Dokumentation (Filmed in Supermarionation) zeigt und bislang ungesehene Einblicke aus der Marionetten- und Thunderbirds-Ära und lässt die Macher von damals heute zu Wort kommen. Ich schaute mir diese Doku mit Spannung erwartungsvoll an und berichte.

Inhalt
Diese Dokumentation handelt von der Entstehung der Supermarionation, einer einzigartigen Form des Puppenspiels, die in den 1960ern in Serien wie „Thunderbirds“ zum Einsatz kamen.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Im Grunde genommen ist diese Doku keine über die erfolgreichen „Thunderbirds“, sondern über eben genau die unter anderen dort eingesetzte Puppenspiel-Technik. Dies find eben in Schwarz-Weiß an und entwickelte sich dann zur ersten TV-Serie in Großbritannien, die in Farbe ausgestrahlt wurde – mit „Thunderbirds“. War es wohl diese Produktion des ambitionierten, ideenreichen Teams hinter Gary Anderson, welche den Höhepunkt dieses Puppenspiels darstellte. So geht man hier auf die Herstellung und Art und Weise der Special Effects erklärend ein, befasst sich ein wenig mit den Masken und natürlich den tollen Sets und zeigt uns die Perspektive der Puppenspieler.

Die Musik hier, großartig. Toll ist auch, das neben den realen Menschen (in den Interviews) eben auch Puppen in der Doku vorkommen, die im Dialog miteinander über vergangene Tage sprechen. Cool. Ohnehin ist es sehr interessant, dem zu zu hören, was die mittlerweile gealterten Filmemacher von damals zu berichten haben. Immerhin bewegten sie sich mit ihrer Puppen-Technik auf Neuland, in vielerlei Hinsicht und schrieben einen Teil Film- bzw. Kino-Geschichte.

[Technik]
Ein gewichtiger Anteil der Bilder hier ist bereits hohen Alters. Die 16:9-Aufnahmen jüngerer Natur befinden sich auf einem klasse Niveau und erfüllen die Anforderungen der Zuschauer. Auch die Archivmaterialien vor und hinter der Kamera von damals sehen gut aus, allerdings eben mit gewissen, altersbedingten Abstrichen. Dies ist kaum zu verhindern und wundert insbesondere dort nicht, wo es Aufnahmen von hinter der Kulisse zu sehen gibt. Dies wirkt sich auf die Farbgebung, den Kontrast, die Kantenschärfe und die Detailzeichnung aus. Die Kompression verhält sich unauffällig.

Verschiedene Tonspuren stehen hier jedoch nicht parat, ausschließlich den englischen Originalton können wir an die Lauscher bekommen. Zur besseren Verständlichkeit, falls notwendig, können deutsche (und viele weitere) Untertitelspuren eingeblendet werden. „Filmed in Supermarionation“ hat tontechnisch keine großartigen Akzente aufzuweisen. Ich bin mit der Darbietung zufrieden, da die musikalische Seite klar vom restlichen Ton getrennt und doch gut eingebettet ist, die Sprachausgabe klar klingt und etwas Stimmung entsteht. Raumklang kann man hier nicht erwarten.

[Fazit]
Eine Sendung auf rund 118 Minuten von 2014, die sich prima anschauen lässt und viel Einblick in eine Technologie gibt, die lange, lange Zeit vor Computern im Kino ihren Höhepunkt erlebte und bis heute noch viel Charme und Unterhaltungswert aufzuweisen versteht. „Thunderbirds“ ist Kult. „Filmen in Supermarionation“ eine tolle Doku über diesen Themenkomplex. Sehenswert. Die Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren und den Titel gibt es ausschließlich im Rahmen einer Netflix-Mitgliedschaft zu sehen.

Andre Schnack, 16.05.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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