Alien (Special Edition)

Horror/Science-fiction/Thriller
Horror/Science-fiction/Thriller

[Einleitung]
Nun ist es schon 20 Jahre her, da lief in den Kinos Ridley Scott’s (Blade Runner) „Alien“ an. Die zwei vergangenen Jahrzehnte waren Fox Home Video Anlaß genug für ein Jubiläumsprodukt, der Alien Legacy Box. Im Ur-Alien sehen wir Sigourney Weaver, Tom Skerritt, John Hurt und Ian Holm in den Hauptrollen. Sigourney Weaver wurde durch ihre Rolle als Ripley zur Actionheldin und „Alien“ ist schon längst ein Klassiker, nun steht die DVD-Version des Kultfilms an.

[Inhalt]
Nicht allzu ferne Zukunft, das Weltall: ein Minenschiff, die Crew befindet sich im cryogenen Schlaf, saust lautlos durch die Weiten des Weltalls auf dem Weg zur Erde, scheinbar. Mutter, so wird der Bordcomputer genannt, überwacht alle Systeme und weckt die Besatzung auf. Am Frühstückstisch besprechen die Mitglieder der Mannschaft ihren Kurs, denn der führt sie momentan nicht zur Erde. Mutter änderte den Kurs, die Änderung erfolgte auf ein SOS-Signal von einem fremden Planeten. Und so werden die Minenarbeiter zu einem Erkundungsteam, denn die oberste Direktive lautet: wurde ein Zeichen für organisches Leben geortet, so muß dem nachgegangen werden. So nimmt die Nostromo und ihre Mannschaft Kurs auf den Planeten von dem das Signal kommt. Nach einer komplizierten Landung des Shuttles, verlassen einige das Schiff um die Umgebung zu erkunden. Dabei triff die Gruppe auf einen Flugkörper, der definitiv nicht menschlichen Ursprungs ist. In der ohnehin schon lebensfeindlichen Umgebung betreten die Erkunder das Schiff – wie sich bald herausstellen wird, war das ein Fehler. Drinnen scheint vorerst alles abgestorben, aber im gigantischen Rumpf des Schiffs lagern Unmengen an Kokons, scheinbar lebt etwas in diesen Eiern. Als Kane (Hurt) eines genauer betrachtet, öffnet sich dieses plötzlich und ein kleines Wesen springt durch seinen Helm und setzt sich auf sein Gesicht. Später in der Krankenstation gelingt das Entfernen leider nicht. Aber nur kurze Zeit später läßt es von alleine von Kane ab und stirbt, Arzt Ash (Holm) und die Crew sind ratlos. Kane scheint es wieder gut zu gehen. Als er aber dann beim Essen auf einmal keinen Bissen mehr herunter bekommt, Blut spuckt und seine Bauchdecke platzt, offenbart sich den perplexen Mitgliedern um den Tisch grauenhaftes: ein sonderbares Wesen kommt aus Kane’s Brustkorb und flüchtet! Die sechs verbliebenen Mannschaftsmitglieder organisieren eine Suche, Ripley (Weaver) und Kapitän Dallas (Skerritt) vermuten das Schlimmste. Und da haben sie nicht unrecht, denn das Wesen wächst, ist extrem gefährlich und es macht Jagd auf die anderen Menschen!

[Kommentar]
„Alien“ ist Horror, Science-fiction und Thriller – prima gemischt. Selten erlebte ich einen solch spannenden Film. Dabei kommt er ohne viel Ekel und überflüssige Gewalt aus, daß Alien selbst ist dafür das personifizierte Böse! Gekonnt setzte Regisseur Ridley Scott Licht und Schatten ein, er hüllte das fiese Ungetüm immer in unbehaglichen Schatten, die Auftritte des Biests sind einfach perfekt. Der Film beginnt noch sehr ruhig, spitzt sich dann aber zu, Langeweile kommt nie auf und die 116 Minuten des Films vergehen wie im Flug, da bleibt kaum Zeit zum Luft holen.

Das Alien hat einfach Klasse, zwar hat es sehr humanoide Züge, hat einen Kopf, Torso, Beine und Arme, unterscheidet sich dennoch sehr von unserer Art. Es ist absolut tödlich, wie ein Raubtier sucht und jagt es seine Opfer, trotzdem ist es überaus intelligent. Aber es ist doch nicht nur das Alien, welches vom Künstler H. R. Giger entwickelt wurde, sondern auch die Aufenthaltsorte der armen Teufel die dem Alien ausgeliefert sind. Der Schwenk durch das „tote“ Raumschiff am Anfang des Film, als sich noch alle im Schlaf befinden, präsentiert uns schon die Technik der Zukunft auf eine skeptische Weise, daß Raumschiff wirkt menschenleer, kühl und sehr unbehaglich. Als die Mannschaft ihren Spaziergang durch das fremde Schiff beginnt, macht sich die feindselige Atmosphäre erst richtig breit, unterstützt durch die Planetenoberfläche, Schnee, Wind und felsiges, steiniges Gelände so weit das Auge reicht.

Im weiteren Verlauf des Films wird dann auch noch das, zwar ungemütliche, aber sonst sichere Raumschiff alles andere als sicher. Die Sets gefallen sehr gut, Elemente wie eine gesunde Dunkelheit und Regen setz Regisseur Scott ’82 auch in „Blade Runner“ ein. Zwar ist die Technik nicht die beste und man merkt dem Film seine 20 Jahre an, dennoch eine brilliante Leistung. „Alien“ schockt, fesselt und beißt, läßt nicht los – bis zum bitteren Ende.

Exzellente Technik
Exzellente Technik

[Technik]
Zur Qualität der DVD kann viel gesagt werden, überwiegend nur positives. Ich hatte nicht das Vergnügen den Film während der Aufführung im Kino bewundern zu können, damals konnte ich noch nicht einmal gehen. Und genau so geht es wohl vielen, wir sind die „Nach-Generation“ von „Alien“ oder auch „Star Wars“. Um so gespannter war ich auf das Bild der Scheibe – und Fox sprengte meine Erwartungen bei weitem. SO habe ich „Alien“ noch nie gesehen, der Film sieht aus wie neu, ehrlich, der Transfer ist tadellos. Endlich spendierte Fox einer DVD auch mal ein anamorphes Bild, ein grandioses Bild dazu. Unglaublich wieviel Schärfe und Detailreichtum der Transfer besitzt, auch die Politur an den Farben hüllt den recht alten Film in ein völlig neues Gewand. Die Sättigung ist sehr gut und die Kontraste fein abgestimmt. Fox beweist damit, daß es möglich ist einen alten Film neu aussehen zu lassen und gleichzeitig beweisen sie auch, daß sie sehr hochwertige DVD’s herstellen können, wenn sie wollen.

Oft ist der Sound ein Problem bei alten Filmen, so auch leider hier. Der neue Dolby Digital 5.1 Soundtrack macht echt etwas her, weist aber auch Schattenseiten auf. Die liegen bei den Dialogen, oft sind sie mangels Volumen nicht ohne erhöhen der Lautstärke klar zu hören, dann aber plötzlich sehr klar und an den Rest angepaßt. Man merkt der Spur die Nachbearbeitung an, trotzdem ist sie überdurchschnittlich und unterhält prächtig. Mit direktionalen Effekten wird der Zuschauer auch versorgt, zwar im ganzen nicht so häufig und dynamisch wie in moderneren Filmen, aber das versteht sich von selbst. Zusätzlich befindet sich noch ein englischer und französischer Dolby Digital 2.0 Track auf der Disc. Untertitel sind auf Spanisch und Englisch vertreten.

[Fazit]
Ridley Scott’s „Alien“ hat viele Qualitäten. Durch die geringe Anzahl an Akteuren freundet man sich schnell mit den verschiedenen Charakteren an und mißt sie, nach ihrem unfreiwilligen Ableben um so mehr. Und langsam aber sicher dezimiert H.R. Giger‘s Monster die ganze Crew der Nostromo – schade. Mit guten Schauspielern, tollen Special Effects und einer packenden Handlung fasziniert Fox’s „Alien“ Special Edition auf Anhieb. Neben dem Film gehört zu einer Special Edition natürlich noch etwas mehr, und hier wurde aus dem „etwas“ sogar „reichlich“. Präsentiert werden folgende Bonusmaterialien in einem extrem hübsch animierten Menü: ein Audio-Kommentar mit Ridley Scott gehört neben 12 Deleted Scenes, Trailer aller Alien-Filme, Cast & Crew-Infos, Fotos, Storyboards genauso zum Umfang wie ein gesonderter Music-Track, Web-Links und ein netter Bildschirmschoner für den heimischen PC. Für die einseitige Dual-Layer-Disc müssen knappe 30$ berappt werden, die ganze Legacy-Box kostet ungefähr 110$, in Deutschland bezahlt man an die 200,- DM für die Schachtel mit allen vier Filmen. In den Genuß der fünften DVD kommen aber leider nur Amerikaner und Kanadier. Trotzdem ein dickes Lob an Fox, wer diese (THX-zertifizierte) DVD nicht kauft, der ist selber Schuld! Sehr zu empfehlen.

Andre Schnack, 28.10.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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