Angst über Amerika

Drama/Thriller
Drama/Thriller

[Einleitung]
Unter dem Label MC One – media cooperation one – erscheint der 2004 als TV-Produktion abgedrehte Titel „Angst über Amerika“ (Originaltitel: American Meltdown). Regisseur Jeremiah S. Chechik inszenierte den Thriller nach einem Drehbuch von Paul Barber und Larry Barber. In den Hauptrollen sind Bruce Greenwood, Leslie Hope, Arnold Vosloo, James Remar, Susan Merson, Will Lyman, Bill Mondy und Brent Stait zu sehen. Wir überprüften die DVD auf ihre technischen Leistungen und den Film auf seinen vermeintlich bedrohlichen Inhalt.

[Inhalt]
Eine kleine Gruppe von Fallschirmspringern besetzt den Kontrollraum des Atomkraftwerks San Juan an der Kalifonischen Küste. Kurze Zeit später ist klar: Es handelt sich um arabische Terroristen. Zudem findet ein Agent in unmittelbarer Nähe einen Wagen mit direkten Hinweisen auf Al-Qaida. Panik und Ängste machen sich bei allen Regierungsstellen breit und bald wimmelt es nur so von Militär und FBI auf dem Gelände. Was bezwecken die vermummten Angreifer? Auch der verantwortliche FBI-Einsatzleiter Tom Shea (Bruce Greenwood) ist völlig ratlos: Das Auftreten und Handeln dieser Terroristen passt nicht in die übliche clevere Vorgehensweise.

Nun gerät die Regierung erst recht unter Druck. „Code Red“ – das Ministerium für Heimatschutz ruft landesweit die höchste Bedrohungsstufe aus. Panik macht sich auch in der Bevölkerung breit, es kommt zum totalen Ausnahmezustand. Einsatztruppen des Militärs warten nur noch auf das Kommando zum großen Gegenschlag. Doch noch immer ist nicht klar, welche Forderungen die Terroristen stellen werden. Warten Überraschungen auf die Regierung? Können Shea und sein Einsatzteam eine nukleare Katastrophe abwenden?
(Quelle: media cooperation one)

[Kommentar]
Geschickt inszeniert, was Regisseur Jeremiah Chechik mit seinem „American Meltdown“ hier abliefert. Er handelt eines der Angst schürenden Themen überhaupt ab, eine Angst, die prinzipiell tagtäglich und allgegenwärtlich ist: die Angst vor einem atomaren Angriff. Das dieser nunmehr nicht zwangsweise vom Ausland erfolgen muss und dennoch genau so gefährlich sein kann, das zeigt „Angst über Amerika“. Der angewandte Stil vermittelt einen sehr authentischen Eindruck durch die Blickfänge unterschiedlicher Kameras unter variierender Qualität der Aufnahmen. Es kann von einem Dokumentations-Kunstgriff gesprochen werden.

„Ein überdurchschnittlicher Thriller mit einer überraschenden Wendung“ – schrieb Newsday über den Film von Jeremiah Chechik. Die Hintergrundidee hat spätestens seit dem 11. September 2001 eine Brisanz wie noch nie zuvor. Es gibt ausreichend Gedanken und offene Ohren für solche Themen, Mr. Chechik formte daraus einen gelungenen TV-Thriller, der auch so hätte ins Kino kommen können. Der Dokumentationsstil schürt unter der Last der schwermütigen, bedrohlichen musikalischen Untermalung die Spannung immens und wirkt sehr authentisch. Die vermittelten Bilder haben es in sich und die darstellerischen Leistungen geben sich die Hand.

Schauspielerisch und in Sachen Umsetzung kann „Angst über Amerika“ voll punkten. Der Film trifft die Schlagader der Menschen unter dem vom 11. September veränderten Psyche und zeigt, in welch einen Strudel die Politik und die Schnelligkeit von militärischen Entscheidungen gerät, wenn eine solche Katastrophe eintreten sollte. Das einzige was sauber und steril in dieser Zeit bleibt sind die Nachrichten an die Öffentlichkeit und das Volk. Aber ob sie Wahrheit verbreiten bleibt zu bezweifeln. Jeremiah Chechik’s Werk betrachtet die Welt während es brennt unter dieser Bedrohung und zeigt all die Facetten der Menschen in einer solchen Lage: Plünderungen, Räube, Gewalt, Revolten, politischer Eskalationen und militärisches Vorgehen.

[Technik]
Beeindruckend wie rasch sich Bilder eines Transfers verändern können. In diesem anamorphen Breitbild im Format 1.85:1 finden wir allzu viele verschiedene Arten an Bildern. Man schöpfte aus den Vollen und bringt neben nahezu glasklaren Aufnahmen aus einem TV-Nachrichten Studio auch Einfänge von wackeligen Handkameras, die sich in amateurhaften Aufnahmen niederschlagen. Da die meisten qualitativ minderen Bilder gewollt herbeigeführt worden sind, bezeichnen wir sie nicht als Mangel und vergeben Abzüge. Hin und wieder gibt es dann jedoch auch Bilder, die hochwertig sein sollten und nicht ganz den Ansprüchen entsprechen. Abschließend bleibt ein leicht verrauschtes und kontrastreiches Geschehen auf der Mattscheibe bestehen. Der Schwarzlevel ist in Ordnung und nur selten verschwinden Details in schattigen Bereichen.

Tontechnisch gibt sich der „Meltdown“ angenehm frisch und dynamisch, wenn er sich auch vor den großen Kino-Kollegen etwas in Acht nehmen sollte. Hier regieren allen voran die Musik und die Sprachausgabe. Erstere schürt die spannende Stimmung und die Dialoge klingen klar und sauber aus dem Center-Speaker des wahlweise deutschen oder aber englischsprachigen Dolby Digital 5.1-Soundtracks der DVD. Klangtechnisch befinden sich die Höhen und Tiefen auf einem angenehmen Niveau. Untertitel wurden der Disc leider nicht gegönnt.

[Fazit]
„Angst über Amerika“ stellt sich als keine unnütze Moral-Predigt dar, erinnert und mahnt uns jedoch ein wenig und zeigt, das wir zwar allzeit bereit sein müssen, aber dennoch immer eine Chance darauf besteht unvorbereitet zu sein – so wird es immer sein. Der Film befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und besitzt eine Laufzeit von rund 86 kurzweiligen Minuten. Das schlichte Design des Menüs passt zum Inhalt, die Navigation geht einfach von der Hand. Kein Wunder, befinden sich neben den üblichen Einstellungs-Möglichkeiten doch lediglich 12 Trailer zu weiteren DVD-Erscheinungen des Anbieters und ein Trailer zum Hauptfilm „Angst über Amerika“ als Extras auf der Disc. Der Verkauf der Scheibe startete am 23. Juni. Diesem Film muss man eine Chance geben und im Nachhinein eingestehen, das gute Arbeit an ihm verrichtet wurde.

Andre Schnack, 28.06.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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