Bad Times at the El Royale

Mystery/Thriller
Mystery/Thriller

[Einleitung]
Was für ein cooler Titel, fand ich. Und irgendwie gar nicht mal so gut zu merken, fand ich auch. „Bad Times at the El Royale“ von Regisseur Drew Goddard entstand 2018 als US-amerikanische Filmproduktion und spielt irgendwo um 1969 herum in den USA, irgendwo Nähe Reno an der Grenze zwischen Nevada und Kalifornien. In den führenden Figuren bekommen wir zu sehen: Jeff Bridges, Chris Hemsworth, Dakota Johnson, Cynthia Erivo, Jon Hamm und weitere, wobei nicht viele im Film mitspielen zu scheinen. „Bad Times at the El Royale“ soll ein atmosphärischer Mystery-Thriller sein. Ich schaute hin…

[Inhalt]
Sieben Fremde, jeder mit einem dunklen Geheimnis, treffen am Lake Tahoe im El Royale zusammen, einem heruntergekommenen Hotel mit düsterer Vergangenheit. Im Verlauf einer verhängnisvollen Nacht bekommt jeder eine letzte Chance auf Erlösung … bevor alles eskaliert. Jeff Bridges, Cynthia Erivo, Dakota Johnson, Jon Hamm und Chris Hemsworth brillieren in diesem fesselnden Thriller mit Starbesetzung.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)

[Kommentar]
Die Inhaltsangabe weist zu viel substantielle Information auf, wie ich denke. Zu viel Interpretation. Man sollte „Bad Times at the El Royale“ auf einen wirken lassen, unvoreingenommen, am besten sogar ohne die Kenntnis und Ansicht eines Teasers oder Trailers. Mein allergrößter Beweggrund war neben dem Fakt, dass ich Jeff Bridges gerne vor der Kamera sehe, auch jener, dass der Film allem Anschein nach einen interessanten Look and Feel aufweist…

Und beides stimmt gewissermaßen. Klar, Jeff Bridges spielt mit, und das auch ausgesprochen gut. Nein, auch die Vermutung hinsichtlich des Outfits des Films bestätigt sich. Grandios. Also es handelt sich bei „Bad Times at the El Royale“ um einen ausgesprochen stilsicheren und optisch gut umgesetzten Film. Super Sets, Masken und Kostüme – alles wirkt sehr hochwertig und mit einer geschickten Hand für den notwendigen Flair umgesetzt. Mich störte es auch gar nicht, das diese Geschichte ähnlich einem Kammerspiel mit wenig Personal auskommt. Das passt gewissermaßen zu dem, was wir sehen.

Zu den Stilmitteln und der Erzählweise, also Aufbau und Ablauf, wenn man will. Wenig offensichtlich erklärende Rückblenden ähneln eher Momentaufnahmen und Erinnerungen, die bloss erahnen lassen sollen, was die Motive bestimmter Figuren sein könnten. Geschickt und so, dass wir neben weiteren Fragen auch ein paar Antworten bekommen. Denn das ist alles nicht bei allen Personen der Fall, was dem mystischen Faktor zuträglich ist. Die Auflösungen einiger Hintergründe hingegen lassen einen tatsächlich überrascht zurück. Mit einem zarten Lächeln oder dem Schrecken der Wahrheit aufs Gesicht geschrieben.

Von Beginn an und von Minute 1 beginnend ist klar: jeder hier spielt ein Spiel, welches ziemlich undurchsichtig scheint, vorerst. Eingeteilt in Kapitel, die so heißen wie die Zimmernummern, wird die Geschichte dann zwar sequenziell erzählt, zeitlich betrachtet jedoch teilweise parallel aus Sicht der unterschiedlichen Personen dargestellt. Das sieht nicht nur ordentlich aus, sondern überzeugt auch erzählerisch mit Flair. Zu keinem Zeitpunkt war ich über die Darstellung oder Erzählweise irritiert oder unglücklich. Eher das Gegenteil trat ein – welch’ ein gutes Zeichen.

Das gesamte Setting, die Umgebung, das Hotel, die Zimmer, sämtliche optischen Reize sind sehr stilsicher inszeniert worden. Die Geschichte wird zu keinem Zeitpunkt langweilig oder lässt einen Abfall der Anspannung spüren. Wenn die erste Hälfte der Geschichte noch etwas erzählerisch langsamer ist, so geht es in der zweiten Hälfte ordentlich zur Sache, um schlussendlich in einem tollen Ende zu münden, das vielleicht und mitunter nicht jedermann schmecken wird. Mir gefiel es ziemlich gut, offen gestanden. Der Bezug zu den verschiedenen Gesellschaftsgruppen, den Rassisten, den Hippies oder ganz einfach zu einigen Bekloppten und Sekten-Führern – gut gemacht.

[Fazit]
Der Film brachte mir Spaß. Zum ersten Mal sah ich ihn auf einem Flug nach Amerika, Seattle war das Ziel. Ein spannendes Erlebnis, welches ich mit diesem visuell stilsicheren und auch inhaltlich durchaus interessanten Thriller einleitend im Flugzeug genoß. Insofern man dort von geniessen sprechen kann, in der Economy (nicht Plus!) Klasse. „Bad Times at the El Royale“ ist Independent-Flair, Film-noir stilisch und irgendwie cool anzusehen. Veröffentlichung geschieht Ende Februar (21.02.) mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. Auf der Blu-ray Disc High Definition-Fassung bemisst sich die Filmlänge auf rund 142 Minuten. Wer Jeff Bridges, jemanden anderen aus dem Cast oder aber einfach gut erzählte Mystery-Thriller mag, der muss den Film ansehen.

Andre Schnack, 08.02.2019

„Film/Inhalt:“ ★★★★☆☆ 

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