Ballistic: Ecks vs. Sever

[Einleitung]
Regisseur Wych Kaosayananda drehte 2002 die US-deutsche Ko-Produktion „Ballistic: Ecks vs. Sever“ nach einem Script von Alan B. McElroy ab. In den Hauptrollen des Actionspektakels sind nebst Lucy Liu und Antonio Banderas auch Gregg Henry, Ray Park und Talisa Soto zu sehen. Wir konnten und den Titel genauer an und berichten über Stärken und Schwächen des Films, deren DVD in technischer Hinsicht und die Ausstattung. Universumfilm bringt uns das vermeintlich gute Stück aus seinem Programm in die Regale deutscher Video Medien-Händler.

[Inhalt]
Zwei Geheimagenten, von jeweils unterschiedlichen Spezialeinheiten ausgebildet werden in einen mörderischen Kampf gegeneinander getrieben.Agent Ecks, ein stahläugiger und erbittert kämpfender Ex-FBI Menschenjäger wird durch Erpressung in einen Kampf gegen eine nicht zu stoppende Attentäterin, Sever, die von Geburt an auf Töten programmiert wurde, getrieben. Angst um ihre Familien ist dabei der Köder, mit dem das FBI sie dazu bringt, sich gegenseitig vernichten zu wollen. Als Bauernopfer der selben korrupten Behörde gehen sie mit allen Arten von Hi-Tech Waffen und asiatischen Kampfkünsten aufeinander los. Dabei hinterlassen sie eine Spur von Tod und Inferno…
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Antonio Banderas als geschaffter und desillusionierter FBI-Agent ohne Hoffnung? Seine Rolle des Agent Ecks gibt sich ziemlich flach und einfach. Durch Schicksalsschläge verlagerte der Menschenjäger seine Tätigkeit vom Feld in die heimelige Kneipe und schloss Freundschaft mit Johnny Walker, ließ sich einen Dreitagebart wachsen und antwortete fortan nur noch mit schlichten Einzeilern. Doch dann geschieht es, sein ehemaliger Arbeitgeber zwingt ihn durch zarte Erpressungsversuche wieder in den Job. Auf der anderen Seite eine Frau, die statt dem Sammeltrieb nach Schuhen zu frönen lieber handfeste Schusswaffen sammelt. Gespielt durch Lucy Liu. Gemeinsam haben sie ein eindeutiges Feindbild, welches den Titel „Ecks vs. Sever“ etwas in Frage stellt.

Dieser „Feind“ wird ganz wunderbar von Bösewicht-Mime Gregg Henry dargestellt. Er leistet gute Arbeit und stellt einen ebenbürtigen Gegenspieler und negativen Pol in der sonst recht einfach gehaltenen Geschichte dar. Durch einige Dialoge wird letztlich klar, dass es sich nicht nur um ein aufgebohrtes Familiendrama, sondern um einen High-Tech Spionage-Thriller handeln soll. Dafür wird allerdings etwas zu wenig Substanz und Plot-Tiefe geboten. Abschließend, nach rund 80 Minuten schließt sich der Kreis und letztlich wird der Jäger zum Opfer seiner Beute. Alles gut, oder?

Der Film kann als Action-Spektakel ohne Tiefe und greifbaren Wert überzeugen. Es wird geballert, Dinge fliegen am laufenden Band in die Luft und Menschen fallen im Kugelhagel. Die Fronten werden dabei nicht immer klar definiert. Man fragt sich nach Ablauf des Abspanns, ob die Guten nicht auch ein wenig böse waren?! Sie waren es…

[Technik]
Das visuelle Geschehen wird mittels eines anamorphen Breitbildtransfers im Format 2.35:1 vollzogen. Es werden ganz schöne Bilder eines wachen Vancouvers eingefangen und mittels technisch hochwertiger Handwerkskunst abgebildet. Davon weist das Geschehen eine hohe Sauberkeit auf und gehört zu den klarsten und fehlerfreisten der aktuellen Erscheinungen. Selbst dunkle Aufnahmen verlieren nur minimal an Details und wirken stets ausreichend plastisch und tief. Der Kontrast wirkt sich positiv auf die Harmonie aus, welche aus einer gesättigten und knackigen Farbgebung resultiert. Kantenschärfe und Kompression gehen ebenfalls in Ordnung. Rasche Bewegungen oder Wechsel in der Ausleuchtungen brechen dem Transfer keinen Zacken aus der Krone.

Soundtechnisch betrachtet wird es hier wichtig, schließlich bietet die Handlung zahlreiche Situationen, die sich bestens zur Verkörperung wahrer Klang-Finessen benutzen lassen. Und so gelingt es dem hier gebotenen Ton, ein lebhaftes und räumliches Geschehen mit Raumtiefe zu formen, ohne sich dabei in Spielereien oder Firlefanz zu verlieren. Der Mehrkanalton im Format Dolby Digital 5.1 wurde in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch auf der Disc untergebracht und erfüllt die Bedürfnisse anspruchsvoller Technik-Puristen und Action-Liebhaber gleichermaßen. Ruhige Aufnahmen bestechen durch hervorgehobene Hintergrundgeräusche, die Action-Einlagen hingegen verlangen dem Ton eine hohe Dynamik ab. Die Hausaufgaben seitens universumfilm wurden gut gemacht.

[Fazit]
„Ballistic: Ecks vs. Sever“ haut nun wirklich nicht vom Hocker, gerade heutzutage benötigen die reinen Action-Filme eine neue Zielgruppe, denn immer mehr werden Substanz und wieder inhaltliche Tiefe gefordert, und reines Geballere entpuppt sich nicht zwangsläufig als Zuschauermagnet. Der vorliegende Film besitzt eine Laufzeit von rund 88 Minuten, was recht kurz ist. Abgelegt wurde er auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9).

Als Bonusmaterial bietet die Disc:

  • das Making Of „Ballistic: Ecks vs. Sever“
  • ein B-Roll
  • Trailer
  • Cast & Crew Infos

Die Laufzeit des Bonusmaterials bemisst sich auf ca. 27 Minuten. Wir sehen das Making Of als bestes Feature an, da es zumindest weitergehenden Informationsgehalt aufweist und einen leichten Einblick hinter die Kulissen bietet. Viel Substanz wird jedoch nicht vorgefunden. Der Titel wurde freigegeben ab 16 Jahren und erschien am 08. März als Verkaufs-Fassung im Handel. Wer Antonio Banderas oder Lucy Liu als Idol hat, sollte nicht an diesem Action-Kracher vorbeigehen. Allen anderen sei eine Probe angeraten.

Andre Schnack, 18.03.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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