Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Drama/Biography
Drama/Biography

[Einleitung]
Berlin, 1981. Auch damals schon, ich war im übrigen damals 3 Jahre jung, gab es das Elend unter den Menschen. Eine der einfachen Dinge übers Elend ist auch, dass es der Regel: „mehr Menschen, mehr Elend“ folgt. Wie dem auch sei, 1981 war auch das Jahr, in dem Regisseur Uli Edel seine Verfilmung von „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ veröffentlichte. Der Film war umstritten, befasste es sich offenkundig und völlig klar mit dem Elend dieser Jugendlichen und zerrte das Thema mit der großen Leinwand auch ein wenig mehr in die damalige Aufmerksamkeit. Herman Weigel schrieb das Drehbuch mit Herrn Edel zusammen auf Grundlage des Buchs von Kai Hermann und Horst Rick. Ich konnte mir diese nun frisch veröffentlichte Ultra High Definition Blu-ray (4K) von EuroVideo Medien genauer ansehen und berichte.

Inhalt
Die 13-jährige Christiane F. lebt zusammen mit ihrer Mutter und Schwester in einer trostlosen Hochhaussiedlung in Berlin-Gropiusstadt. Um wenigstens zeitweilig den Familienproblemen zu entkommen raucht sie Hasch und wirft Trips. Doch dann steigt sie auf harte Drogen um und nimmt Heroin. Sie wird süchtig. Morgens geht sie in die Schule und nachmittags auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo, um sich das Geld für ihre Sucht zu beschaffen. Immer weiter gerät Christiane in den Sog aus Drogen und Prostitution. Und statt der vermeintlichen Freiheit bringt der Stoff nur Verfall und Tod, der auch einige ihrer engsten Freunde nicht verschont.
(Quelle: EuroVideo Medien)

[Kommentar]
Mit was man diese Bilder auch immer beschreiben mag, so müssen sie noch unvorstellbarer erscheinen aus der Sicht eine sehr jungen Frau, eines jungen Mädchen, genauer genommen. Nun hat dieses Stück deutsche Filmgeschichte bereits einige Jahrzehnte hinter sich, und damit diverse Formate. Nach der VHS, die lange Zeit nicht tot zu bekommende Kassette, kam die DVD, dann die HD-DVD und Blu-ray Disc parallel, die BD überlegte und erlebte nun eine Wiedergeburt in Form der UHD Blu-ray Disc, oder auch 4K Blu-ray genannt. Das ist auch einer der wesentlichen Faktoren hier bei dieser Inhalte-Wiederverwertung.

„Neu abgetastet in 4 K, mit exklusiv produziertem Bonusmaterial“ – damit haben wir praktisch beide vorrangigen Verkaufsargumente auf einen Schlag genannt bekommen. Mehr bleibt schließlich auch nicht, jeder meines Alters hat mindestens einmal den Film in seinem Leben gesehen oder aber hat sehen müssen. Wie auch immer, dieser Film ist ein Begriff im zeitgenössischen Gedächtnis, daher bedarf es auch etwas neuem daran. Und der in frischen 4K-Aufnahmen neu angefertigte Bild-Transfer ist offenkundig die Attraktion. Zum Film will ich nicht viele Worte verlieren. Ich kann nachvollziehen, wenn man ihn nicht mag. Er gehört für mich in die Kategorie jener Titel, die viel Eindruck machten, so dass eine Ansicht langt.

[Technik]
Natürlich sind nicht durch den Einsatz einer neuen Bild-Technologie, Formatierung, Kompression, was auch immer, gleich ein brillanter, praktisch wie neu wirkender Transfer. Bei „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ hat remastered 2160p Aufnahmen in 16:9-Formatierung (1.78:1) zu bieten; es werden dabei konstante 24 Bilde pro Sekunde ausgespielt. Alles wirkt von Beginn bis zum Schluss wirklich gut bis sehr gut zuweilen, vor allem in Anbetracht des Alters (Achtung, das sind bereits über 40 Jahre! Autsch). Mir gefiel die gelungene Detailzeichnung, die sich über weite Zeiten erstreckt. Auch sind andere Werte, der Kontrast und die Fehlerfreiheit zu erwähnen.

Neben dem Bild, dessen Überarbeitung sichtlich Eindruck hinterlassen hat, gibt es natürlich auch einen entsprechenden Ton. Diesen erleben wir in Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, wahlweise gibt es auch noch Untertitel dazu, in deutschen Lettern für Hörgeschädigte sowie auch in Englisch. „Christiane F.“ ist deutsche Kinokultur, aufgepeppt auf den neusten Stand der Dinge. Alles in allem ein solider Ton, der sich nicht zu verstecken braucht und doch nicht an der Oberfläche vom Mittelfeld in die Oberliga kratzt.

[Fazit]
„Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ ist deutsche Filmgeschichte und ein Stück weit auch die provokative Art und Weise der Darstellung von sozialen Missständen in der Gesellschaft in der Form des Films. 131 Minuten war zudem eine recht stolze Laufzeit, die hier auf einer 4K Blu-ray Disc mit Ultra High Definition Bild und Ton geboten wird. Alles technisch soweit im Lot, wenngleich natürlich nicht derart, als das wir Standing Ovations ableisten, dennoch gut. Extras beinhaltet die Disc ebenfalls, und zwar:

  • Audiokommentar mit dem Regisseur Uli Edel
  • Interview mit Natja Brunckhorst
  • Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte & Englische Untertitel
  • Casting Einblicke

Liest sich wie ein wenig mehr, als es dann ist. Macht aber nichts, ist doch der Film in seinem neuen, visuellen Gewand hier eher aasschlagkräftig und das Schmankerl an und für sich. Veröffentlicht am 7. April 2022 mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren zu einem Preis von rund 28,- Euro für diese 4K Fassung. Ansonsten sollten rund 9,- Euro berappt werden, insofern man sich für die ‚normale‘ BD entscheidet.

Andre Schnack, 12.04.2022

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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