Der Amerikanische Bürgerkrieg

Dokumentation/Serie
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[Einleitung]
„The American Civil War“ von 2003 gilt für viele als das umfassende TV-Dokumentations-Werk in Sachen des Amerikanischen Sezessionskriegs. Die Mini-Serie in vier Teilen kann unter anderen auch als DVD-Version seit 2009 erworben werden. Nun ist sie aktuell Bestandteil des Amazon Prime-Angebots im Zuge der kostenfreien (aber leider nicht werbefreien) freevee Mitgliedschaft, die man als Prime Kunde nutzen kann. Ich wollte etwas mehr verstehen, das über den Horizont von „Fackeln im Sturm“ hinaus ging und schaute mir die vierteilige TV-Doku-Serie genauer an.

Inhalt
Vor über 150 Jahren begann im April 1861 mit dem Beschuss von Fort Sumter der nach wie vor bedeutendste Konflikt in der amerikanischen Geschichte. Mit Hilfe von aufwändigen filmischen Rekonstruktionen, seltenen Fotografien, Auszügen aus Briefen und Tagebüchern sowie Analysen von führenden Historikern wird ein sehr umfassendes Bild des Bruderkrieges zwischen den Nord- und Südstaaten gezeigt.
(Quelle: Amazon Prime)

[Kommentar]
Wie wurde wann und wo gekämpft und was steckte dahinter? Wer kämpfte eigentlich genau und wie? Auch mit diesen Fragen befassen sich die drei Episoden hier. Es geht auch darum zu verstehen, was zum Krieg führte und wie die politischen Lager sich entwickelten. Dazu gibt es dann rare Fotografien, viele Informationen über den Sprecher aus dem Off sowie Interview-Ausschnitte mit Historikern. Dabei folgt die musikalische Begleitung dem Thema, was die Spannung zusätzlich anheizt.

Die Gegenüberstellung der Zahlen – was hier eben auch geschieht – war mir so nie bewusst. Denn auf 20 Mio. Menschen des Nordens kamen 9 Mio. aus dem Süden, von denen wiederum wohl 4 Mio. Sklaven waren. Zudem gab es massive Unterschiede in der Industrie, was später ebenfalls Einfluss auf den Kriegsverlauf hatte durch den Einsatz der gegebenen Technologie und die Fähigkeit Nachschub zu schaffen. Alle Sendungen sind gut gemacht, unterhaltsam und sehr interessant.

[Technik]
Offen gestanden macht die Dokumentation hier keine allzu gute Figur. Die Verwunderung über den 4:3-Bildtransfer hält nur bedingt lange an, wechselt dann in die Ernüchterung über die Qualität und Güte der gezeigten Bilder. Wenn Historiker sich zu Wort melden, und ihren Monolog vor der Kamera abgeben, so geschieht dies in einem soliden, sehr ordentlichen Bildgewand. Viele weitere Aufnahmen hingegen sind nicht auf der Höhe der Zeit, auch nicht auf jener vergangenen Tage der DVD.

Beim Ton gibt es nur wenig Mitbestimmung. Neben einer deutschen Synchronfassung aus dem Off gibt es nichts vorzufinden. Keine weiteren Sprachen oder die Möglichkeit auf das US-Original zu schwenken, keine Untertitel. Etwas ernüchternd, dafür jedoch auf das wesentliche beschränkt und in Bezug auf die Vermittlung des Wissens durchaus gelungen. Nur leider eben kein bisschen mehr als das.

[Fazit]
„Der Amerikanische Bürgerkrieg“ läuft in vier Episoden zu jeweils ziemlich genau 59 Minuten. Das sind gute vier Stunden satte Informationsgewalt über den bislang größten bewaffneten Konflikt der USA (abgesehen von ihren alltäglichen Herausforderungen mit der Waffengewalt seit Gründung der USA). Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und in Sachen Ausstattung ist das Aufgebot sehr mau, denn die ausschließlich deutsche Sprache und die absolut eingeschränkte Ausstattung lassen zu wünschen übrig. Wer keine großen Ansprüche stellt und die Doku vielleicht auch nur einfach nebenher laufen lassen möchte, um mehr übers Thema zu erfahren – bitte sehr.

Andre Schnack, 25.05.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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