[Einleitung]
Netflix präsentiert uns den Scott Coopers 2022 abgedrehten Film „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ (Originaltitel: The Pale Blue Eye). Cooper schrieb ebenfalls das Drehbuch auf Basis der Vorlage von Louis Bayards Buch. 2017 in „Feinde“ (Hostiles) arbeitete Regisseur Scott Cooper bereits mit Darsteller Christian Bale zusammen, der auch hier wieder die treibende Kraft vor der Kamera verkörpert. In weiteren Figuren sehen wir Harry Melling, Simon McBurney, Timothy Spall und weitere. Auch Robert DuVall kommt hier vor. Ich konnte mir diese Netflix-Produktion genauer ansehen.
[Kommentar]
Schnee, Wald, Dunkelheit – ich fühlte mich an jene Atmosphäre erinnert, die bereits in „Sleepy Hollow“ so fabelhaft funktioniert hatte. 1830 – das war bestimmt eine ganz schön spannende Zeit, aber gewiss nur für die besser gestellten Menschen der Bevölkerung. Alle anderen kämpften ums Überleben. Der Film „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ erinnerte mich auch gewissermaßen an „Eine Frage der Ehre“, mit einem Anschein von „Columbo“ und natürlich mächtig viel altem Amerika.
Ich bewundere das Schauspiel von Christian Bale. Das war nicht immer so, doch spätestens seitdem er Batman maßgeblich beeinflusste, sah ich viele Filme mit ihm, darunter auch „Hostiles“ (Feinde), den ich ebenfalls als großartig erachte. Ob er – Bale – schlussendlich dafür verantwortlich war, dass seine Figur im Film des Öfteren die Aussagen des Gegenübers mit einem kurzen „Hm.“ quittiert, oder nicht. Es funktioniert hervorragend.
So sammelt Mr. Landor nach und nach verschiedene Informationen, gewinnt Erkenntnisse aus seinen Gesprächen innerhalb der Akademie und legt sich auch gerne mal mit dem einen oder anderen an. Klasse erzählt, ausreichend temporeich, wie ich empfand und von einer sehr intensiven, dichten Stimmung getragen. Ein wenig wie Sherlock Holmes in Amerika, ah, nein, das wird dem nicht ganz gerecht hier, ohne die beiden miteinander zu vergleichen.
[Technik]
Je nach gebuchtem Tarif und der zur Verfügung stehenden Netzanbindung sowie dem Wiedergabegerät, können hier gute Bilder wahrgenommen werden. Es handelt sich dabei stets um 1080p High Definition-Aufnahmen, die sich im 16:9-Format 2.39:1. Von Beginn an ist klar, 1830 war es eigentlich noch recht dunkel, da es keine Elektrizität gab. Das hat hier natürlich auch einen gewissen Einfluss auf die Qualität. Hin und wieder, vor allem in den wirklich schlecht ausgeleuchteten Szenen, kommt eine hohe Unschärfe zutage. Das ist weder schön, noch sollte es bei einem solch modernen Stück überhaupt auftreten, denke ich. Davon ab ist das Angebot soweit in Ordnung.
Den Ton des überwiegend ruhigen Films würde ich nicht als solchen bezeichnen, also ruhig. „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ klingt zweifelsohne am besten, wenn man sich für den englischsprachigen Originalton entscheidet. Die Originalstimmen hatten es mir hier wirklich angetan. Auch die Umgebung kommt durch eine ausreichende Tiefe sowie einige Geräusche entsprechend zur Geltung. Das echte Pfund von „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ ist die musikalische Performance. Denn die Musik ist passend, stimmungsvoll und solide.
[Fazit]
Die Mystery-Elemente passen prima in die Landschaft, Zeit und das gesamte Drumherum dieser dann doch rund 130minutenlange Produktion. Keine Frage, der Film hat eine gewisse Intensität, auch maßgeblich durch die gelungenen darstellerischen Leistungen transportiert. „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ weist eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren auf und kann im deutschen Netflix-Angebot angetroffen werden. Fans von Christian Bale oder aber dieser gesamten Epoche um die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts sollten zuschauen, allerdings ist der Titel meines Erachtens grundsätzlich eine Empfehlung wert.
Andre Schnack, 30.01.2023
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