[Einleitung]
„Orphan: First Kill & Orphan – Das Waisenkind“ ist eine Doppel-Blu-ray Disc Veröffentlichung aus dem Angebot von StudioCanal Home Entertainment und ich konnte mir das Horror-Duo genauer anschauen. Es handelt sich dabei um die beiden Titel „Orphan – Das Waisenkind“ von 2009 und den Nachfolger – ein Prequel – von 2022 mit dem Titel „Orphan: First Kill“. Für die junge Isabelle Fuhrman war der erste Titel ein Karriereschub, auch beim zweiten spielte sie wieder Esther, das Waisenkind. In weiteren Figuren sehen wir hier (kombiniert aus beiden Titeln) Vera Farmiga, Peter Sarsgaard, Julia Stiles, Rossif Sutherland und weitere.

[Kommentar]
Was ist „Orphan“, so lautet nämlich der Originaltitel des 2009 abgedrehten, ursprünglichen Horror-Titels? Es ist ein Film über ein sehr boshaftes, durchtriebenes Mädchen, das über Leichen geht. Und da das einmal gut funktioniert hat, versuchte man es 13 Jahre später erneut. Aufgrund der Entwicklungen des ersten Films entschied man sich für ein Prequel. Beide Filme werden nicht zu meinen Lieblingen gehören, da ich nicht der größte Fan des Genres bin. Doch objektiviert ist festzuhalten, das insbesondere der erste Titel seine Daseinsberechtigung hat.

Ob nun „Kinder des Zorns“ oder „Carry“, junge Frauen, die Menschen umbringen sind keine neue Erfindung von „Orphan“. Vielmehr ist es wohl schon die zentrale Figur Esther, die hier sehr gelungen von Isabelle Fuhrman dargestellt wird. Sie vereint viele Bedürfnisse (vor allem von Männern), wie ich mir vorstellen kann. Außerdem ist sie eben auch optisch speziell, was wohl zu ihrem Spiel gehört. Handwerklich gut gemacht, spannungsreich inszeniert und mit sicherer Kameraführung. Auch hier empfand ich den ersten Titel als sicherer in der Umsetzung. Ansonsten soweit gelungene Horror- bzw. Grusel-Unterhaltung.

[Technik]
Beim ersten Film lautet das Format 1.77:1, beim aktuelleren Stück hingegen 1.85:1. Beide Titel versuchen praktisch mehr oder weniger die Wiedergabefläche eines 16:9-Mediums auszureizen. „Orphan“ und „Orphan 2“ sind keine farbenfrohen, prima freundlich ausgeleuchteten Titel, sondern spielen auch hier zugunsten der Spannung und des Grusels. Was auch weitgehend gut funktioniert ohne als solches irgendwie anzuecken. Der Kontrast ist hoch genug, die Farben ordentlich gesättigt und mit der Schärfe und dem Angebot an Bilddetails war ich weitgehend einverstanden. Kompressionsartefakte treten bei keinem der zwei Filme auf.

Selbstverständlich ist der Ton bei solchen Titeln eine Schlüssel-Technik, um dem Publikum ordentlich einzuheizen und das Blut in den Adern gefrieren zu lassen – wenn es denn möglich ist. Dazu gehört zu meinen eben der hier gebotene Mehrkanalton im Format DTS-HD MA 6.1 (Film 1) sowie DTS-HD MA 7.1 (Film 2) in den Sprachen Deutsch sowie Englisch. Untertitel sind ausschließlich in Deutsch auf den Discs abgefasst. Neben einem sehr dichten Music-Score erweisen sich auch die sinnvoll platzierten und dynamisch, räumlich und vor allem gezielt ausgespielten Hintergrundgeräusche als sehr wirkungsvoll.

[Fazit]
Mir sind Horror-Filme aus den Bereichen Zombie oder Mystery eher als üblich in der persönlichen Erinnerung als welche mit Puppen (Cucky) oder aber jungen Frauen, wie hier. Mit diesem Doppel Blu-ray Set erhalten wir einen Doppel-Schlag Isabelle Fuhrman als Esther, mit der ganz und gar nicht spaßen ist. Beide Filme (123+99) füllen eine Laufzeit von knapp über 3,5 Stunden. Neben dem einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren gibt es auch noch nachgenanntes Bonusmaterial auf die Discs (BD Typ 50) vorzufinden. Das Set kann seit dem 26. Januar 2023 im Handel zu rund 17,- Euro Kaufpreis erworben werden. Horror-Fans aufgehorcht.

Andre Schnack, 31.01.2023

Film/Inhalt:
Bild:
Ton:
Extras/Ausstattung:
Preis-Leistung