Der Fuchs von Paris

Drama/War
Drama/War

[Einleitung]
Ebenfalls aus der Reihe der Nachkriegsfilme und deutschen Schwarz-Weiß-Klassiker kommt der von Regisseur Paul May (08/15) 1957 abgedrehte Spionagethriller „Der Fuchs von Paris“ von Kinowelt Home Entertainment auf den deutschen Code2-Markt. In den Hauptrollen des Thrillers sind Martin Held, Marianne Koch, Michel Auclair, Paul Hartmann und Weltenbummler Hardy Krüger zu sehen. Wir nahmen das schon etwas betagte Katz und Maus-Spiel in Paris als DVD-Fassung etwas genauer unter die Lupe und bildeten uns ein Urteil.

[Inhalt]
Paris, 1944. Die hier stationierten deutschen Generäle und Militärs wissen, dass der Tag X der Invasion kommen wird, nur noch nicht wann. Um die sinnlose Aufopferung von drei Divisionen zu verhindern, spielen deutsche Generäle in Paris den sich auf die Invasion vorbereitenden Alliierten wichtige Verteidigungspläne zu. Als ihr „Werkzeug“ fungiert unwissentlich ein junger Offizier (Hardy Krüger). Der junge Mann verliebt sich jedoch in die Französin Yvonne (Marianne Koch) und kommt durch sie mit der Résistance-Bewegung in Kontakt. Doch das ausgeklügelte Spionagenetz der Gestapo funktioniert aufs Beste und kurze Zeit darauf fällt der junge Offizier der Gestapo in die Hände.

[Kommentar]
Ein wenig Relativierung findet auch hier wieder statt, wie es in den um die Nachkriegszeit entstandenen Anti-Kriegsfilmen oftmals der Fall war. Befehlshaber und einige hochdekorierte Generäle und somit Entscheidungsträger gehen aus diesem Film nahezu mit einer reinen Weste vor, da sie vorzeitig gewarnt und aufmerksam gemacht hatten, das Führerhauptquartier jedoch die Lage anders sah. Darauf entsteht dann aber eine sehr interessante und wohldurchdachte Geschichte mit einem Spiel der Geheimdienste. Ein gewisses Romanzenelement lockert die Story etwas auf und zeigt, was für Talente in Hardy Krüger und Marianne Koch stecken. „Der Fuchs von Paris“ stellt einen stimmungsvollen und spannenden Thriller dar. Die Filmemacher leisteten eine gute Arbeit und schufen ein glaubhaftes Szenario mit Atmosphäre, wenn auch z.B. der Musikeinsatz sehr zurückhaltend ist. Etwas an Dokumentaraufnahmen bediente man sich auch, aber nur selten flimmern die qualitativ sehr schlechten Szenen über die Mattscheibe. Wie schon bei „Hunde, wollt Ihr ewig leben“ gibt es auch hier keinen Hitlergruß, keine NS-Uniformen und keine Hakenkreuzflaggen zu sehen.

[Technik]
Technisch kann man die DVD für einen Nicht-Sammler kaum schmackhaft machen, denn das sich hier präsentierende Schwarz-Weiß-Bild im Vollbildformat 4:3 (1.33:1) hat kaum eine Schokoladenseite zu bieten. Es flackert und flimmert den ganzen Film durchgehend leicht und weist eine gewisse Unruhe aus. Der Transfer bringt eine ausreichende Schärfe mit, die Pariser Aufnahmen wirken befriedigend plastisch und mit Details gefüllt. Die Kompression hätte besser ausfallen können, so auch der Grad an Verunreinigungen, der altersbedingt zu verzeichnen ist.

Zum Sound der DVD. Wenn hier etwas klingt, dann dominant oder gar nicht. Vorrangig ertönt die Sprachausgabe aus dem Center-Speaker, teilweise aber auch etwas Musik oder in seltenen Fällen ein paar Hintergrundgeräusche der unmittelbaren Umgebung. Nicht mit heutigen Darbietungen zu vergleichen und auch in der Qualität kein sonderlicher Wurf, denn etwas Rauschen kann das aufmerksame Ohr ebenfalls vernehmen. Untertitel wurden der Disc nicht gegönnt.

[Fazit]
„Der Fuchs von Paris“ ist ein intelligenter Film und macht durch seine Stimmung und Geschichte Spaß anzusehen, wenn er auch besondern gen Ende hin einen dramatischen gar traurigen Verlauf nimmt. Abgelegt wurde der 93minutenlange Streifen auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5), die als Extras folgendes mitbringt: 8 Trailer weiterer Erscheinungen und Starinfos mit Kurzbiografien auf Texttafeln – das ist es dann aber leider auch schon. Von Inhalt und Masse kann bei der Ausstattung kaum gesprochen werden, schade und jämmerlich zugleich. Doch dafür stimmt eben der Inhalt, denn meine Skepsis gegenüber Hardy Krüger und dem Film als solchen legte sich rasch und wich einem Interesse gegenüber dem weiteren Verlauf der brenzligen Geschichte. Freigegeben wurde diese ab einem Alter von 12 Jahren. Die DVD ist seit dem 30. Oktober käuflich zu einem Preis um die 50,- DM zu erwerben und wird Fans alter Schinken besonders gefallen.

Andre Schnack, 13.11.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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