Ghost Dog – Der Weg des Samurai (Jim Jarmusch Collection)

Action/Crime/Drama
Action/Crime/Drama

[Einleitung]
Jim Jarmusch-Filme sind nicht jedermanns Geschmack, oftmals aber auf ihre Art und Weise sehr anspruchsvoll und auch oftmals unterhaltsam. Wer Fan ist, der besorgt sich auch die Jim Jarmusch Collection. Zu ihrem Umfang zählt auch der Titel „Ghost Dog – Der Weg des Samurai“. Der Regisseur arbeitete mit Forest Whitaker, Henry Silva, Cliff Gorman, John Tormey und weiteren zusammen. Der Film entstand 1999 als US-amerikanische Filmproduktion mit Beteiligung von Frankreich, Deutschland sowie Japan. Kinostart war hierzulande Januar 2000. Von Arthaus – einem Label von Studio Canal Home Entertainment – erscheint diese Standard Definition DVD.

[Inhalt]
Ghost Dog lebt über der Welt, unter Vögeln, in einer Hütte, die er auf dem Dach eines verlassenen Gebäudes errichtet hat. Ghost ist ein professioneller Killer, der im Dunkel der Nacht verschwindet und sich unbemerkt durch die Stadt bewegen kann. Sein Leitfaden ist ein alter Verhaltenscodex der Samurai. Als Ghost Dogs Grundsätze von der verstörten Mafiasippe, die ihn gelegentlich beschäftigt, sträflich missachtet werden, reagiert er strikt im Einklang mit dem Weg des Samurai.
(Quelle: Studio Canal Home Entertainment)

[Kommentar]
Geil, dachte ich damals und auch heute noch. „Ghost Dog“ gehört zu den Filmen, die nur deswegen funktionieren, weil sie auf eine spezielle Person als Hauptdarsteller zugeschnitten worden sind. Nicht der gesamte Film, jedoch die dargestellte Figur kann nur dermaßen überzeugen, weil ihre Eigenheiten perfekt vom Darsteller ausgesteuert werden. Und so ist es hier mit Forest Whitaker. Sein Blick, seine Art zu handeln, seine Ausstrahlung hier. Großartig! Doch nicht nur die Figur ist es, die den Film trägt, sondern auch die gelungene Geschichte unter den fiesen Schurken des organisierten Verbrechens, wo sie alle feind und kaum freund zueinander sind…

Technisch betrachtet gewinnt der Titel keine Oscars, kann jedoch ebenfalls konsequent überzeugen. Die Maske ist glaubhaft und hinterlässt einen realistischen Eindruck. Auch ist die Auswahl an Sets gut, wenngleich die Ausleuchtung oftmals schlecht. Hier sei die Szene im Auto erwähnt, welches sich Ghost Dog „leiht“, lediglich die Armaturbeleuchtung spendet etwas funzelndes Licht in der Szenerie. „Ghost Dog“ hält Monologe, diese sind verständlich sowie auch der Rest des Tons in einer angenehmen und soliden Darbietung erfolgt. Man beherrscht sein Handwerk.

[Technik]
Nur wenige Minuten nach Beginn des Films sind wir eher verhalten amüsiert und weniger überzeugt als erwartet. Hier spielt viel in überwiegender Dunkelheit, bzw. unter Einsatz eines dermaßen intensiven Schwarz-Tons ab, als dass dieser praktisch alles verschluckt und somit große schwarze Flächen entstehen lässt. Farben sind vorhanden und grenzen sich oftmals leicht verwaschen untereinander ab. Auch ist die Kantenschärfe bestenfalls als ausreichend zu bezeichnen. Dem Geschehen fehlt es an Klarheit und Frische, deutlich. Für einen anamorphen 16:9-Transfer im Format 1.78:1 ist dies nicht ausreichend.

Der „Ghost Dog“ überzeugt mit einem tollen Music-Score von the RZA, eigens für den Film entwickelt und „performt“. Toll auch, dass der Hintergrund-Groove mit der Geschichte verzahnt scheint. Qualitativ kann das der wahlweise englischsprachige oder deutsch übersetzte Surround Sound im Format Dolby Digital 5.1 kaum falsch angehen. Und so überzeugt der Ton weitgehend auf Basis der sehr passenden musikalischen Begleitung. Eine echte Stärke des gesamten Stücks. Fehler erlaubt sich der Score nicht, auch die weiteren Effekte sowie Sprache sind in Ordnung. Untertitel: deutsch optional.

[Fazit]
Mir gefiel der Film dazumal sehr gut. Einfach gut und unheimlich stiltreu, wenn man im Jim Jarmusch Universum unterwegs ist. Das heißt keinesfalls, dass der Titel deswegen gut ist, da er ein Film von Jim Jarmusch ist. Nein, er ist deswegen gut, weil ihn Jim Jarmusch mit einer Rolle, speziell auf Forest Whitaker zugeschnitten, gedreht hat und mit Musik von the RZA ausgestattet hat. Hier als Teil der Jim Jarmusch Collection in einem Slim AmarayCase mit einer Laufzeit von rund 111 Minuten und einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. DVD Typ 9.

  • Reel X – Deleted Scenes
  • Musikvideo: „Cakes“ Kool G Rap (featuring the RZA)
  • Trailer

Und das waren die Extras. Nicht sonderlich viel, doch getreu dem Motto „besser als nichts“ gönnen wir uns den Kommentar: danke, Studio Canal Home Entertainment (dazumal noch Kinowelt Home Entertainment). Wer Forest Whitaker mag, der sollte sich „Ghost Dog – Der Weg des Samurai“ nicht entgehen lassen.

Andre Schnack, 13.02.2013

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 1

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...