Rufmord – Jenseit der Moral

Drama
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[Einleitung]
Columbia TriStar Home Entertainment bringt uns mit der US-Produktion „Rufmord“ (Originaltitel: The Contender) einen erstklassigen Polit-Thriller auf DVD, der in letzter Zeit kaum nennenswerter Konkurrenz ausgesetzt war. Regisseur Rod Lurie drehte 2000 ein spannendes Werk mit Gary Oldman, Joan Allen, Jeff Bridges, Bhristian Slater, Sam Elliot und William L. Petersen in den Hauptrollen ab. Wir konnten die DVD-Veröffentlichung hierzulande etwas genauer betrachten und berichten.

[Inhalt]
Senatorin Laine Hanson (Joan Allen) soll nach dem unerwarteten Tod des Vizepräsidenten dessen Amt übernehmen. Doch die Frau, die einst von den Republikanern zu den Demokraten wechselte, ist den Konservativen ein Dorn im Auge. Sie ist eine Frau mit Vergangenheit und die erste, die das zweithöchste Amt im Staate übernähme. Der erzkonservative Machtstratege Runyon (Gary Oldman) zettelt eine Schmutzkampagne ohnegleichen an – nur um den ihm geheimen Gouverneur Hathaway (William L. Petersen) in Stellung bringen. Doch dieser angebliche Held und Presseliebling hat mehr Dreck am Stecken, als sein mächtiger Förderer ahnt!

[Kommentar]
„Rufmord“ – unter dem Titel und den Angaben über den Film konnte ich stimmungsvoll nicht wirklich etwas anfangen, doch dann kam die Überraschung beim Ansehen. Rasch zog mich die Geschichte mit ihren Intrigen und Machtkämpfen in ihren Bann! Das Drehbuch entstammt aus der Feder des Regisseurs. Filmemacher Lurie ging bedacht und recherchiert vor und inszenierte einen dezent arbeitenden, stilvollen und unheimlich atmosphärischen Film, der ruhig und spannend zugleich unterhält. „Rufmord“ betreibt einen sehr professionellen Erzähl-Stil, der jedoch wenig innovatives oder neues bietet. Inhaltlich geht’s um Politik, nach außen und innen; es geht ums Lügen, Wahrheiten biegen, um „Vitamin-B“, Macht, Einfluss und letztlich um Moral und Menschen und ihre Träume. Sehr viel Patriotismus, Phatos und auch etwas Heroismus treffen wir an, ebenfalls auch den passenden Ton dazu. Darstellerisch: Gary Oldman gibt einen Klasse-Fiesling ab, und auch Jeff Bridges leistet einen wirklich tollen Job als Präsident der Vereinigten Staaten und erblasst teilweise gegen die fabelhafte Joan Allen.

[Technik]
Columbia weist auch bei dieser Disc wieder das notwendige Maß an Qualität auf. Der Bildtransfer wird auf das 1.85:1-Format bemessen und wirkt von Beginn an recht hochwertig. Da es sich fast ausschließlich um sehr ruhige Kamerafahrten handelt, kann kein störendes Verschwimmen oder Nachziehen entdeckt werden. Überwiegend wird ein guter Kontrast geboten nur stellenweise mangelt es einen Hauch an Sättigung und das Geschehen könnte als sehr leicht „fahl“ bezeichnet werden. Davon ab erzeugt das Bild eine angenehme Atmosphäre und kommt mit einer angenehm hohen Kantenschärfe und vielen Details daher. Wie es bei Thrillern dieser Art üblich ist, so kommt es auch hier nur in untergeordneter Rolle auf den Ton an.

Die beiden Tonspuren befinden sich im Format Dolby Digital 5.1 auf der Disc, in Form einer deutschen und einer englischen Sprachfassung. Es wird ausreichend Dynamik geboten und dem Ton ein gewisses Niveau verliehen, wenn er auch sehr zurückhaltend herüberkommt. Verhalten präsentiert sich zwar das Gesamtbild, doch wurden die Sprachausgabe und die Musik angenehm abgehoben.

[Fazit]
„Rufmord“ von Columbia TriStar spricht für gute, ruhige Unterhaltung mit Niveau. Auf rund 121 Minuten verteilt wird eine spannende Polit-Story erzählt, die das Publikum vor den Bildschirm fesselt. Abgelegt wurde der Inhalt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), die neben dem Hauptfilm über ein einfaches Menü auch noch den Zugriff auf folgende Specials bietet: verschiedene Trailer, Hinter den Kulissen-Bericht, geschnittene Szenen, eine Promotion Featurette, ein Audiokommentar mit Regisseur Rod Lurie und Hauptdarstellerin Joan Allen, Biografien von Gary Oldman, Joan Allen, Jeff Bridges, Christian Slater und Rod Lurie. Optionale Untertitel gibt es ebenfalls in den beiden Sprachen. Inhaltlich gehen die Inhalte in Ordnung, verdienen sich aber keine Bestnoten. Die Altersfreigabe erfolgt ab 12 Jahren. Die DVD ist seit dem 14. Januar im Handel zu erwerben, der Preis liegt bei ca. 22,- Euro.

André Schnack, 30.01.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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