Tekkonkinkreet

Animation/Action/Crime
Animation/Action/Crime

[Einleitung]
Sony Pictures Home Entertainment bringt uns einen aktuellen Anime mit dem etwas argwöhnischem Titel „Tekkonkinkreet“ (Originaltitel: Tekon kinkurîto) von Regisseur Michael Arias nach einem Drehbuch von Anthony Weintraub, der sich auf den Comic von Taiyo Matsumoto bezieht. Was taugt der Film über eine surreale Zukunft? Wir nahmen uns die Zeit, um uns von den inhaltlichen und technischen Qualitäten zu überzeugen, und schrieben unsere Erfahrungen nieder. Der Film entstand 2006 als eine japanische Produktion.

[Inhalt]
Über Treasure Town lächelt der Mond, und die kleinen Jungen können fliegen. Treasure Town liegt irgendwo in der Zukunft, und hier kann das Leben ganz sanft, manchmal aber auch sehr grausam sein. Dies gilt besonders für Schwarz und Weiss, zwei kleine Banausen ohne Eltern, die tagein tagaus durch die Straßen ziehen, immer auf der Suche nach Geld. Sie sind gerissen und hinterhältig, aber eigentlich doch bloß zwei Jungen, die gezwungen sind, in einer harten Umgebung um ihre Existenz zu kämpfen. Denn das Leben in dieser surreal anmutenden Metropole wird immer schwieriger. Um das, was die Seele dieser Stadt einmal ausgemacht hat, aber auch um sich selbst zu retten, müssen Schwarz und Weiss einen Krieg führen.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)

[Kommentar]
Allen voran soll auch dieser Film das Ziel eines jeden erreichen: gute Unterhaltung bieten. „Tekkonkinkreet“ ist jedoch auch noch aus anderen Belangen her interessant. Und zwar geht es dabei um die meisterhafte Zusammenführung von Anime-Zeichenkunst und der effektreichen Illustrationsmöglichkeit durch CGI, computer generated images. Der Titel vermischt in bestimmten Aufnahmen die beiden Quellen erfolgreich miteinander und schafft dabei einen dennoch sehr atmosphärischen und stileigenen Film mit guter Spannung und einem hohen Unterhaltungswert in einer abwechslungsreichen Story. Ah, die Story. Sie orientiert sich vielem, was schon dagewesen ist, vermengt dieses jedoch mit ein wenig frischem Format und einer eben etwas besonderen Art und Weise der Abbildung.

Zu keinem Zeitpunkt wirken die Gesichter der Hauptfiguren irgendwie unecht oder erzeugen gar einen Stilbruch. Ganz im Gegenteil. Über mangelnden Naturalismus mag sich der eine oder andere zwar beschweren, doch war dieser auch nicht die Zielsetzung. Vielmehr sollten emotionale Figuren entstehen, was mit der Inszenierung als Anime selbstverständlich möglich ist. Und dieses Ziel erreichten die Filmemacher um Regisseur Michael Arias auf ganzer Linie. Es entsteht beim Anblick ein frischer und dynamischer Charme, die Story bindet vor das Wiedergabegerät und die musikalische Begleitung läutet die passende Atmosphäre ein.

[Technik]
Wir haben es bei diesem Anime mit einem 2.35:1-Transfer, anamorph codiert, zu tun. Sämtliche Bilder wirken von Beginn an etwas weniger stark kontrastreich, was jedoch eher Absicht gleicht, als ein Versehen darstellt. „Tekkonkinkreet“ zeigt überwiegend sehr ruhige Bilder, obwohl sicht stets eine ganze Vielzahl an Elementen innerhalb der jeweiligen Aufnahmen bewegt. Selbst rasche Abläufe stellen keine Bewegungsprobleme für den Transfer dar. Auch die Ausleuchtung geht in Ordnung und von der Sauberkeit her bekommen wir Kost aus dem oberen Mittelfeld vorgesetzt. Die Kompression geht ordentlich vonstatten und gibt keinen Anlass zur Kritik.

„Tekkonkinkreet“ erscheint mit Dolby Digital 5.1-Ton in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch und Japanisch. Gleich 19 Untertitelspuren sind optional der Akustik hinzuzuschalten. Atmosphärischer Ton gehört ebenso zum Programm, wie auch die Wiedergabestärke einiger Surround-Effekte, die den Raum zu füllen versuchen. Was bedingt gelingt, denn immer wieder konzentriert sich der Ton auf die angeschlossene Lautsprecherfront, vernachlässigt dabei keineswegs die Qualität der Sprachausgabe oder das Talent die feine musikalische Untermalung darzustellen.

[Fazit]
Schon ein sonderbarer Titel, dieser Film mit dem Namen „Tekkonkinkreet“. Er stellt eine gelungene Abwechslung zu der üblichen Filmlandschaft dar und bereitet Spaß und gute Unterhaltung. Sony Pictures Home Entertainment weist diesen Anime auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) aus, er besitzt eine Laufzeit von rund 106 Minuten. Über ein einfaches und dennoch ganz nett gestaltetes Menü erreicht der Betrachter die folgenden Bonusmaterialien:

  • Audiokommentar mit Regisseur, Tonverantwortlichen und Autor
  • Interview mit Regisseur Michael Arias und britischen Musikern (11,5 Min.)
  • Making Of: Michael Arias‘ 300 Tage Tagebuch (43 Min.)
  • Trailer

Inhaltlich können Extras durchaus gefallen. Allen voran sind hier das Making Of und der Audiokommentar zu nennen. Beide stellen klar, dass es um die leichte Vermittlung von Hintergrundwissen über den Film geht. Und dieses Ziel erreichen die Features mit probaten Mitteln. „Tekkonkinkreet“ erscheint am 25. Oktober zu einem Sony üblichen DVD-Preis. Die Altersfreigabe liegt dabei ab 12 Jahren. Wer Anime mag, der sollte sich diese DVD unbedingt genauer anschauen.

Andre Schnack, 08.10.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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