Wild Wild Country

Dokumentation/Serie
Dokumentation/Serie

[Einleitung]
Mit dem Titel „Wild Will Country“ nimmt eine 2018 produzierte Netflix-Dokumentations Serie ein Thema auf, dass in der ersten Hälfte der 80er Jahre in den USA für viel Gesprächsstoff sorgte und gliedert dies in insgesamt sechs Sendungen. Maclain Way und Chapman Way führten die Regiearbeiten an, die Premiere erfolgte Mitte März 2018 auf Netflix. Ich stolperte eher zufällig, nein auf Grund des Vorschlags-Algorithmus’ über diesen Titel und konnte mich an den Grundstoff aus Web-Recherchen erinnern. Da dachte ich, schaue ich doch mal genauer hin, obwohl ich Netflix Originals im Doku-Bereich eher mit Skepsis begegnete bislang.

Inhalt
Ein umstrittener Kultanführer errichtet in der Wüste von Oregon eine utopische Stadt. Doch Konflikte mit den Anwohnern haben einen landesweiten Skandal zur Folge.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Sekten, da gibt es so einige Beispiele. Aktuelle sowie aus der Vergangenheit. Heute ist wohl bestimmt vielen Menschen der Name Scientology ein Begriff. In den USA als (nicht steuerpflichtige) Religion eingestuft, hierzulande als Sekte. Doch Beispiele wie im Doku-Titel „Jonestown“ verraten, wohin diese Reise hier hingeht. Viele wissen es, denn der Kult von Bhagwan Shree Rajneesh eskalierte und es überschlugen sich unvorhergesehene Ereignisse. Darum geht es hier in dieser sechs (6) Episoden umfassenden Dokumentations-Produktion aus der Küche des Streaming-Riesen Netflix’.

Handwerklich ist das gut gemacht, da sehr viele Aufnahmen aus Archiven zum Einsatz kommen. Das hievt natürlich auch die Wirkung und Atmosphäre der Doku auf ein ungeahnt hohes Niveau. Vieles wirkt wie aus Berichterstattungen für TV-Nachrichten. Klassisch wird hier der englische Originalton belassen und von einem deutschen Synchronton eines Sprechers aus dem Off überlagert (Overlay). Mit aus meiner Sicht ausreichend Detailreichtum beleuchten die sechs Episoden unterschiedliche Aspekte und bleiben dabei inhaltlich stets wertfrei berichtend. Das ist auch wichtig und war nicht immer bei Netflix Original-Produktionen der Fall.

[Technik]
Wir erleben hier die unterschiedlichsten TV-Quellen und mit Sicherheit auch Aufnahmen aus sich manch einem privaten Fundus. Immerhin hat dieses Thema damals für viele große Schlagzeilen gesorgt. Über die Staaten hinweg. Technisch hilft das wenig, denn es ist nun einmal bereits beinahe 40 Jahre her. Und die Gegebenheiten in Sachen Aufnahmetechnik waren anders. Schlechter. Die Netflix Serie holt das mögliche aus den Bildern heraus und kombiniert diese mit modernen, jüngst getätigten Interview-Einspielungen. Qualitativ sind diese natürlich am hochwertigsten. In Anbetracht des Genres kann man mit diesem Ergebnis zufrieden sein und die 16:9 akzeptieren.

Tontechnisch ist das hier natürlich kein Vergleich zu Produktionen aus anderen Bereichen als Dokumentationen oder aber jüngeren Werken, die aktuellere Themen abhandeln. Denn was in den 80er Jahren an Ton aufgenommen wurde, um im TV-Programm abzulaufen, stellt sich hier zwar furchtlos, dennoch mit einer Niederlage vor. Wichtig ist, dass bei allen angebotenen Sprachen, darunter der deutschsprachige Overlay sowie der englische Originalton, die Mono- und Dialoge klar zu verstehen sind. Das ist der Fall, und mehr noch, denn auch die gebotene Stimmung ist sehr ordentlich.

[Fazit]
Wenngleich mir nicht jede dieser hauseigenen Produktionen immer lieb ist, so kann „Wild Wild Country“ mit viel Details, Einblicken und zeitgenössischen Aufnahmen aufwarten und so ein Bild eines Themenkomplexes adäquat darstellen. Netflix Originals leistete hier gute Arbeit und die Episoden haben Laufzeiten zwischen 64 und 71 Minuten und füllen in Summe 400 Zähler, was rund sechseinhalb Stunden Spieldauer entspricht. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und die Mini-Serie wird hier zwar in HD, jedoch auch mit deutlichen Altersspuren auf einem gelungenen Niveau präsentiert.

Andre Schnack, 28.07.2022

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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