American Murder – Die Bilderbuchfamilie

Dokumentation
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[Einleitung]
Mit „American Murder – Die Bilderbuchfamilie“ erscheint ein True Crime-Titel, der – wie oftmals im Netflix Originals Programm – noch sehr jung ist. Die sogenannten Watts Family Murders fanden 2018 statt und erschütterten Amerika. Entsprechend liest sich natürlich auch die Netflix-Inhaltsangabe zum Titel. Die Dokumentation mit beinahe Spielfilmlänge befasst sich mit der Ermordung und es ist bereits aus Presse klar, dass der Ehemann der Täter ist. Doch es geht natürlich darum, wie man ihm auf die Schliche kam, warum er dieses unvorstellbare tat…

Inhalt
Anhand von Polizei- und Privatvideos werden in dieser Doku das Verschwinden von Shanann Watts und ihrer Kinder sowie die folgenden grausamen Enthüllungen erörtert.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Im Kern der Sache ist dies hier nichts anderes als eine überlange Episode einer True Crime-Serie, wie zum Beispiel die vor 20 Jahren sehr erfolgreichen Sendungen der Reihe „Medical Detectives“ (Orginaltitel: Forensic Files).  Zur besseren Veranschaulichung werden dem Zuschauer verschiedene Quellen zur Familie offenbart, selbstverständlich Polizei-Videos, Aufnahmen der Vernehmungen zum Beispiel, oder aber Videos aus dem privaten Haushalt und Social-Netz.

Ferner gibt es viele Interviewausschnitte und andere Berichtsformen, die über den Fall und den Hergang informieren. Der Aufbau und Ablauf der Dokumentation ist klassisch. Anfänglich ist der später unter Verdacht geratende Ehemann noch sehr kooperativ und wir leiden ein wenig mit ihm, obwohl man schon das Schlimmste erahnt. Dann spitz sich alles zu, bis schließlich der Moment eintritt, an dem das gesamte Ausmaß des Verbrechens klar wird. 

[Technik]
Oftmals kommen bei solchen Dokumentationen Inhalte zum Einsatz, die ansonsten nicht ihren Weg in einen Film oder eine solche Produktion gefunden hätten, ihrer Qualität wegen. Doch hier ist das anders, denn oftmals ist es genau dieses Material, schlechter Güte und vielleicht sogar eher eines zufälligen Ursprungs, die zur Lösung des Falls entscheidend beitragen. So ist es auch hier und so gibt es gute, frische und hochwertige Aufnahmen durch Interviews. Wenig Bewegungen, gute Werte. Die Privataufnahmen hingegen sind oftmals nur mittelprächtig, doch um so authentischer in der Wirkung.

Neben dem 16:9-geschnittenen Aufnahmen des Bildtransfers ergeben sich die Sprachen im Original und können wahlweise in zig Synchronfassungen per Overlay vernommen werden. Ebenfalls gibt es eine Handvoll Untertitel dazu. Unspektakulär und oftmals sehr wirkungsvoll offenbart sich hier ein spartanischer Sound, wenn es um Surround-Fragen oder Effekte geht. Hier gibt es die wesentlichen Merkmale, die da wären: eine verständliche Sprache und etwas Umgebungsgeräusche. Musik eher selten.

[Fazit]
Auf der Laufzeit von rund 83 Minuten und mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren kann man hier zwar nicht von freudiger Unterhaltung sprechen, doch immerhin von einer gut aufbereiteten True-Crime Dokumentation, die ein furchtbares Verbrechen aufdeckt, welches in der Theorie überall und jeden Tag geschehen kann. Schlimm. Die Familie tut mir sehr leid, der zweifelsfrei verurteilte Mörder nicht. Traurig anzusehen und wohl für jene interessant, die sich gerne mit True-Crime Themen befassen.

Andre Schnack, 30.05.2023

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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