Brücke nach Terabithia

Adventure/Drama/Family
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[Einleitung]
Ende September war es soweit und Highlight Video veröffentlichte den Titel „Brücke nach Terabithia“ hierzulande auf DVD. Das Werk von Regisseur Gabor Csupo aus 2007 entstand nach einem Drehbuch von Jeff Stockwell und David Paterson nach einem Roman von Katherine Paterson. In den führenden Rollen sind Josh Hutcherson und Anna Sophia Robb zu sehen. Weiteren Figuren wurden mit Zooey Deschanel, Robert Patrick, Kate Butler, Devon Wood und Cameron Wakefield besetzt. Diese Code2-DVD erscheint aus dem DVD-Programm von Highlight Video und wir konnten uns einen Überblick der Leistungen der Disc machen und aus erster Hand Bericht erstatten.

[Inhalt]
Der 11-jährige Jesse und seine Freundin Leslie trauen ihren Augen nicht, als sie eines Tages beim Durchstreifen des nahe gelegenen Waldes eine unglaubliche Entdeckung machen Vor ihnen erhebt sich plötzlich etwas, was sie vorher noch nie gesehen haben: Terabithia. Ein imposantes Königreich voller zauberhafter Schönheit und wundersamer Lebewesen. Neben mächtigen Riesen treffen die beiden Freunde auf allerlei freundliche aber auch gefährlichen Fabelwesen, die sie verfolgen.

Als Jesse und Leslie schließlich auserwählt werden, um Terabithia vor den Angriffen der dunklen Schattengestalt zu verteidigen, nutzen die beiden Kinder ihre magischen Fähigkeiten, die ihnen der Wald verleiht. Mit Hilfe der königlichen fliegenden Armee stürzen sie sich in ein magisches und gefährliches Abenteuer. Doch als Leslie eines Tages alleine die Brücke nach Terabithia überquert, ist plötzlich nichts mehr wie vorher…
(Quelle: Highlight Video)

[Kommentar]
Als ich die Vorschau des Films sah, da dachte ich, das der Titel etwas für einen gesunden Familien-Abend sei. Und dafür eignet er sich tatsächlich bestens, wie sich während der Ansicht heraus stellte. Doch nicht, weil es sich um einen Fantasy-Film handelt, sondern vielmehr, weil sich ein recht anspruchsvolles Drama hinter dem Titel verbirgt. Was uns überraschte, denn erweckt die Marketing-Kampagne um den Streifen herum doch einen ganz anderen Eindruck, und zwar den eines Kinde-Fantasy-Films. Wer sich also darauf beruft und eine entsprechende Erwartungshaltung aufweist, der läuft Gefahr schwer enttäuscht zu werden. Diejenigen hingegen, die offen sind für alles, werden den Film zu schätzen lernen.

„Brücke nach Terabithia“ – das ist eine Kombination aus leicht tragischen Drama-Elementen, eingebettet in den Rahmen einer vorerst scheinbar sehr fantasievollen Geschichte mit plastischen und überraschend tiefgehenden Figuren. Allen voran stehen dabei die beiden Hauptdarsteller im Vordergrund. Sie wirken auf der einen Seite hin und wieder typisch, gar klischeebehaftet, stellen dadurch jedoch auch exemplarisch und gleichermaßen deutlich die sehr unterschiedlichen Lebensweisen dar, in denen Kinder groß werden können. Eine weitere Stärke der Geschichte geht an die Darstellung dessen, was man eventuell mit der Kraft der eigenen Fantasie um- und beschreiben könnte.

Insgesamt bleibt hingegen ein recht zwiespältiger Eindruck, der mehr auf das Drumherum um den Film zurückzuführen ist, als auf seinen eigentlichen Inhalt. Wurde der Titel als klarer Kinder-Fantasy-Film durch die Presse und die Marketing-Aktionen gepushed, so entpuppt er sich doch eher als seichtes Drama, welches zart besaitete Kindsgemüter mitunter am Ende der Story in die Krokodiltränen führen kann. Was auch nichts schlechtes ist, denn die Wirkungsintensität ist durch die gute Geschichte, die gelungen ausgesuchten Darsteller, eine schöne Filmmusik und die Masken zweifelsohne hoch. Nur die Fantasy, die kommt zu kurz. Nur wenige Minuten verdienen sich diese Bezeichnung. Schade.

[Technik]
„Brücke nach Terabithia“ erscheint mittels eines anamorphen Breitbild-Transfers auf dem Wiedergabegerät. Der 16:9-Transfer weist ein Seitenverhältnis von 1.85:1 auf und macht von Beginn an eine gute Figur. Wir haben es mit einem recht ausgeprägten und sauberen Kontrast und einer gesunden Farbgebung zu tun, die insbesondere in den fantasievollen Momenten zu überzeugen versteht. Realistische und wahrheitsgetreu abgebildete Szenen weisen zudem eine gute Bildplastizität und Kontrastzeichnung auf. Nur hin und wieder kommt weniger erfreuliches Rauschen vors Auge, zum Glück halten sich die Minuten an Laufzeit mit diesem Manko in Grenzen. Wie es sich gehört stört sich niemand an der Kompression des Bildes. Die Defizite im Bereich der Bildschärfe verwerfen die Gedanken an eine höhere Wertung.

Weniger actiongeladen als erhofft kann der Titel „Brücke nach Terabithia“ dennoch überzeugen. Immer wieder erhellt eine spürbare Räumlichkeit das Heimkino positiv und hinterlässt einen rundum guten Eindruck. Der Film ist ausgestattet mit jeweils einem deutschen und englischsprachigen Dolby Digital 5.1-Soundtrack und einem deutschsprachigen DTS 5.1-Pendant. Wahrnehmbare Unterschiede treten nicht auf dem Plan, wenn man die beiden Formate direkt miteinander vergleicht. Dafür hingegen überzeugt bei allen Tonspuren die Lautsprecher-Front durch ausreichend Dynamik und eine klare Sprachausgabe, der wahlweise noch deutschsprachige Untertitel für Hörgeschädigte hinzugeschaltet werden können.

[Fazit]
Technisch gelang Highlight ein guter Wurf, über den Inhalt mögen sich die Geister scheiden, wobei sich dies schlimmer liest als es eigentlich ist. Man muss nur etwas offen für einen „nicht Fantasy-Inhalt“ sein. Wir können nach der Ansicht und den prüfenden Blicken auf die technischen Qualitäten der DVD festhalten, dass die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ihre positiven wie auch negativen Seiten hat. „Brücke nach Terabithia“ weist ein schickes und doch einfach gehaltenes Menü mit simpler Navigation auf. Als Bonusmaterial erhalten wir folgende Features im Programm der Disc, die ohne Altersbeschränkung daher kommt:

  • Audiokommentar mit Regisseur Gabor Csupo, Produzent Hal Liebermann und Autor Jeff Stockwell (englisch)
  • Audiokommentar mit Darstellern Josh Hutcherson, AnnaSophia Robb und der Produzentin Lauren Levine (englisch)
  • Making Of (20 Min.)
  • Stimmen zum Buch (14 Min.)
  • Die Visual Effects (6 Min.)
  • Musikvideo „Keep Your Mind Wide Open“ (4 Min.)
  • Interviews (9 Min.)
  • Darsteller-Infos auf Texttafeln

Negatives zuerst: die auf dem ersten Blick üppig erscheinenden Materialien entpuppen sich zwar nicht als Mogelpackung, weisen jedoch leider keine sinnvolle Substanz und inhaltliche Tiefe auf, was sie auf das Maße von PR-Getue reduziert. Einzig sinnvoll erscheinen dabei hingegen die Audiokommentare, welche ein gutes Verständnis der englischen Sprache voraussetzen. Erscheinungstermin war der 20. September. Die DVD schlägt mit unter 20,- Euro zu Buche und kann Fans von eher anspruchsvoller Kinder-Unterhaltung mit Sicherheit überzeugen. Wer Zweifel hat, der sollte eine Probeansicht wagen.

Andre Schnack, 08.11.2007

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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