Brust oder Keule

Comedy
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[Einleitung]
Mit „Brust oder Keule“ griff Regisseur Claude Zidi 1976 ein sensibles Thema der Franzosen auf und formte eine typische Louis de Funès-Comedy aus dem Stoff: ein Angriff auf den Stand der französischen Küche. Als kleinlicher Gastronomie-Kritiker an der Seite von Michel Coluche, Julien Giuomar, Vittorio Caprioli und Raymond Bussières zeigt de Funès was er am besten kann. Der Film mit dem Originaltitel „L‘ aile ou la cuisse“ kommt nun im Zuge zahlreicher DVDs mit dem französischen Kultdarsteller auf den deutschen Markt. Wir schauten uns die Disc genauer an.

[Inhalt]
Charles Duchemin, Restaurantkritiker und Herausgeber des „Guide Duchemin“, ist der Schrecken aller Küchenchefs. Nicht der kleinste Makel entgeht dem miesepetrigen Gourmet, denn er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die französische Esskultur zu retten. So reist er mit seinem Sohn, der eigentlich viel lieber Zirkusclown werden möchte durch ganz Frankreich, um die Restaurants genau unter die Lupe zu nehmen. Sein Erzfeind Tricatel hingegen betreibt eine Kette von Fastfood-Restaurants, deren künstlich hergestellte Gerichte Charles natürlich ein ärgerlicher Dorn im Auge sind. Prompt fordert Tricatel den renommierten Kritiker heraus, sein Können in einer Talkshow unter Beweis zu stellen. Als er Charles schließlich eines seiner synthetischen Gerichte vorsetzt, das seine Geschmacksnerven zerstört, ist endgültig der Krieg zwischen den beiden ausgebrochen und Charles will seinem Intimfeind kräftig die Suppe versalzen…
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Gourmet in Höchstform. Es ist einfach köstlich zu sehen, wie Louis de Funès den Feinschmecker mit Hang zum Perfektionismus mimt. Seine Gestiken und Aussagen sind einfach wunderbar. Es bereitet einen Heidenspaß dem hektischen Franzosen zuzuschauen. Immer wieder sorgt er für wunderbare Schmunzeleinlagen und hat mit seinen Witzen die Gunst des Betrachters voll auf seiner Seite. Aber das braucht der Film mit der simplen Story auch. Zwar entwickelt sich eine wirkungsvolle Atmosphäre, doch können die sehr einfachen Figuren und Story-Elemente nicht vollends überzeugen. Der reisende Autor und Restaurant-Kritiker und sein Sohn mit Doppelleben benötigen den Pepp, der durch die darstellerischen Leistungen entsteht. Die Slapstick-Einlagen ergeben gemeinsam mit den frischen und blumigen Wortwitzen eine ertragreiche Kombination.

[Technik]
Was hier an Restaurationsarbeit erreicht wurde stellt wahrlich zufrieden. Das Breitbildformat beträgt 2.35:1 und zeigt sich von der besten Seite. Es wird eine hohe Klarheit offeriert und das Geschehen hinterlässt einen sehr aktuellen Wirkungsgrad – keine Spuren von Alterserscheinungen. Ein gesunder Kontrast sorgt für knackige Farben, welche mit klarer Trennung saubere Konturen entstehen lassen. Der Detailreichtum lässt nichts zu wünschen übrig. In Anbetracht des Alters eine wirklich gute Leistung. Kompressionsartefakte oder andere Verunreinigungen und Störungen treten nicht auf.

Beim Ton macht sich deutlich der Zahl der Zeit bemerkbar. Akustisch kann sich der Film nicht gerade mit Ruhm schmücken. Wahlweise kann die Sprachausgabe in Form der deutschen Synchronfassung oder dem französischen Originalton gehört werden. Wir verstehen die Sprachausgabe und nehmen Kenntnis von der musikalischen Seite des Films – mehr aber auch nicht. Qualitativ unterdurchschnittlich und gerade so ausreichend, diese monaurale Tonspur (Dolby Digital 2.0). Untertitel gibt es in den beiden Sprachen Deutsch und Französisch optional hinzuzuschalten.

[Fazit]
Anamorpher Breitbild-Transfer und Dolby Digital 2.0-Sound stehen dem Film gut, wenngleich die akustischen Finessen hier natürlich altersbedingt ausbleiben. Immerhin von der technischen Seite eine gute Leistung. Der rund 101 Minuten lange Film findet seinen Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und bietet somit auch noch Raum für zusätzliche Filminfos. Diese bleiben allerdings nahezu komplett aus. Über die Beigaben in Form der Trailer braucht kein wertvolles Wort verwendet zu werden. Sparmaßnahmen an der Ausstattung machen sich auch beim sehr einfach gehaltenen Menü deutlich – schade. Die Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren. „Brust oder Keule“ kann seit dem 12. Juli 2004 erworben werden.

Andre Schnack, 10.08.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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