Das Phantom

Thriller
Thriller

[Einleitung]
Der Originaltitel des Titels lautet „Das Phantom“. Der Film wurde 2000 als TV-Produktion unter der Regie von Dennis Gansel abgedreht und ist in das Genre „Thriller“ einzuordnen. In den Hauptrollen sind Jürgen Vogel, Dadeshda Brennicke, Mathias Herrmann, Hilmi Sözer, Peter Bongartz und Thomas Holtzmann zu sehen. Die DVD des Films erscheint aus dem Vertrieb der Highlight Video Home Entertainment und kommt aus dem Programm der Constantin Film. Wir konnten uns ein genaueres Bild des Polit-Thrillers aus Deutschland über deutsche Politik-Geschichte machen und berichten ungeschönt über die inhaltlichen und qualitativen Aspekte der DVD-Veröffentlichung.

[Inhalt]
Zur falschen Zeit am falschen Ort! Für den jungen Drogenfahnder Leo Kramer (Jürgen Vogel) sollte es nur eine Routineobservation werden, als er plötzlich Zeuge eines grausamen Mordanschlages wird. Für Leo beginnt ein Alptraum. Als auch sein Chef umgebracht wird, verdächtigt man ihn des Mordes. Er kann fliehen. Gejagt von einem brutalen Killer und den Zielfahndern seiner Behörde, taucht Leo unter und ermittelt auf eigene Faust. Langsam begreift er, dass er mitten in eine politische Verschwörung auf höchster Ebene hineingeraten ist…
(Quelle: Highlight Video)

[Kommentar]
Buchtitel „Das RAF-Phantom“ gab Vorlage für diesen Film. Ich habe den Roman nicht gelesen, interessiere mich jedoch generell für das Thema. Es gab schon einige mehr oder weniger erfolgreich umgesetzte Titel auf diesem Gebiet, „Das Phantom“ gehört zu den besseren Vertretern dieser Filme. In Deutschland abgedreht, dem Land, in denen die Geschehnisse ihren realen Lauf nahmen, sollte ein gutes Ergebnis zu erwarten sein, und das schaffte Regisseur Dennis Gansel mit seiner Crew. Der Film hat ganz klassische Züge, ein Stück deutscher Politik-Geschichte, teils sehr authentisch, spannend und hier und dort mit ein wenig Action umgesetzt. Es handelt sich um einen Thriller, bei dem niemand weiß, wer der Mann ist, der die Fäden in den Händen hält.

Dennis Gansel aktuellstes Werk, „Napola“, befindet sich gerade in den deutschen Lichtspielhäusern. Zuvor drehte er z.B. die Komödie „Mädchen Mädchen“ ab. Doch nicht nur hinter der Kamera wurde mit Überzeugung über das Projekt gute Arbeit abgeliefert. In den Hauptrollen portraitieren Jürgen Vogel und Nadeshda Brennicke mit einer wirklich guten Leistung die Hauptfiguren. Für Momente fühlte ich mich an „Der Fahnder“ (TV-Serie) erinnert, dann jedoch nahm die politische Entwicklung im Film genauere Form an und übernahm damit das Ruder. Was hier passiert, könnte sich wirklich so zugetragen haben, und deshalb gehört „Das Phantom“ zu den Thrillern, die durch authentischen Flair und ohne große Hollywood-Beilagen auf ganzer Linie gute, spannende Unterhaltung bieten.

[Technik]
Binnen der ersten Minuten, einem Rückblick ins 1990, erscheint das Bild so, als würden wir einen Fernsehbeitrag oder Nachrichten der 80er schauen. Doch leider weicht diese Darstellungsmuster dann nicht einem angenehmeren Transfer. „Das Phantom“ kommt in einem anamorphen 16:9-Bild daher und füllt durch die 1.85:1-Abmessung die Mattscheibe eines Breitbild-TVs. Leider hat das Geschehen einiges an Kritik zu vertragen, was bei der nicht immer natürlichen Farbgebung beginnt, sich über einen oftmals zu steilen und übertriebenen Kontrast erstreckt und bei einer zu geringen Kantenschärfe endet. Aus letzterer resultieren nicht nur Unschärfen, sondern es gehen auch sinnvolle Bilddetails verloren. Der wahrzunehmende Rauschfaktor trübt den Eindruck ebenfalls. Ab und an geben sich Nachzieheffekte ein Stelldichein und die Kompression meldet sich hin und wieder.

Bei Betrachtung der tontechnischen Leitungen sollte man im Hinterkopf wahren, dass es sich um eine TV-Produktion handelt. Akustisch gibt es zu vernehmen: die Dolby Digital 2.0-Fassung in deutscher Sprache oder aber eine neu abgemischte, Dolby Digital 5.1-Tonspur, ebenfalls in deutscher Sprache. Letztgenannter bietet zwar keinen Leistungen aktueller Blockbuster Paroli, vermag jedoch mit einer ausreichenden Frische und Dynamik aufzuwarten. Dialoge, Hintergrundgeräusche und die musikalische Seite laden zwar nicht zum richtig Aufdrehen ein, doch wenn es darauf ankommt wird ein angenehmes Spektrum des Tons offeriert. Untertitel gönnte man der DVD leider nicht.

[Fazit]
Die hier getestete DVD-Version von „Das Phantom“ kommt mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren daher. Menschen mit politischem Hintergrundwissen und Interesse am Thema liegen vom Alter her eher darüber. Und für sie ist dieser Film mit Sicherheit sehr interessant, da faktische Hintergründe und geschichtsträchtiges Wissen gekonnt zu einem spannenden Thriller kombiniert wurden. Die Laufzeit des Films auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bemisst sich auf rasch verrinnende 93 Minuten. Folgendes Bonusmaterial kann über ein ansehnlich gestaltetes Menü erreicht werden:

  • Audiokommentar mit Crewmitlgiedern
  • Kurzfilm „The Wrong Trip“
  • Making Of (30 Min.)
  • Deleted Scenes (mit Kommentar)
  • Outtakes
  • Grimme-Preis und 3Sat-Zuschauerpreis-Verleihung
  • Darsteller & Crew
  • Filmmusik
  • Teaser und Trailer

Inhaltlich bietet das Material ausreichend Einblicke in die Hintergründe des Films und in den Entstehungsprozess. Auch der Audiokommentar besitzt interessante Momente, deren Substanz teils über den Film hinausgeht. Erscheinungstermin der Disc war der 17. Februar. Wer sich für Jürgen Vogel oder aber einen guten Dennis Gansel-Film interessiert oder aber neugierig des Themas wegen ist, der sollte sich die DVD – trotz Schwächen im Bereich der Technik – einmal ansehen.

Andre Schnack, 23.02.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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