Die Karte meiner Träume

Action/Adventure/Drama
Action/Adventure/Drama

[Einleitung]
Mit „Die fabelhafte Welt der Amélie“ schuf man einen Film, der die Grenzen von Realität und persönlichen Vorstellungen verschwimmen ließ, ohne dich als Grundthema zu fokussieren. Mit „Die Karte meiner Träume“ soll ein vergleichbares Stück erscheinen. Ich war gespannt, da mich Titel wie „Life of Pi“ sehr faszinierten und es wohl auch hierzu Analogien geben soll. Regisseur Jean-Pierre Jeunet erschuf mit den Darstellern Judy Davis, Jakob Davies, Kyle Catlett, Niamh Wilson, Callum Keith Rennie sowie Helena Bonham Carter in den führenden Rollen ein französisches Filmwerk, welches mir nun als High Definition Blu-ray Variante zum Review vorlag. Die Disc erscheint von dcm im Vertrieb von universumfilm.

[Inhalt]
T.S. Spivet ist hochbegabt, ein talentierter Zeichner und begeistert sich leidenschaftlich für die Wissenschaft. Mit seinen Geschwistern und Eltern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lebt er auf einer abgelegenen Ranch im ländlichen Montana. Als er vom berühmten Smithsonian Museum unerwartet nach Washington D.C. eingeladen wird, um den prestigeträchtigen Baird-Preis entgegenzunehmen, macht er sich nachts heimlich auf den Weg in die weit entfernte Hauptstadt. Seiner Familie hinterlässt er nur eine simple Notiz. An Board eines Güterzugs fährt er als blinder Passagier quer durch die USA und erlebt dabei so manches Abenteuer. In Washington ahnt allerdings niemand, dass der Preisträger erst 10 Jahre alt ist – und noch dazu ein tragisches Geheimnis hütet.
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Der 2013 entstandene Titel aus Frankreich besticht durch die für französische Filme der Moderne typische Elemente und vor allem einer gewissen Optik. Denn visuell ansprechende Werke kommen oftmals aus Frankreich und sind nicht selten auch eine Spur eigensinnig in ihrer Ausgestaltung. Das erstreckt sich weitgehend über alle Genres, vom Thriller (Die purpurnen Flüsse) bis hin zum modernen Titel „Monsieur Claude und seine Töchter“. „Die Karte meiner Träume“ gibt allein vom Titel her schon ein wenig davon Preis, dass es durch „Träume“ bedingt auch abstrakter werden kann, als es klassisch etwa erwartet werden würde.

Doch genau dieser Aspekt macht ja noch längst keinen guten Film aus. „Die Karte meiner Träume“ ist auch keinesfalls ein Titel, der einen nicht berührt und ausschließlich zum Lachen bringt. Ganz und gar nicht. Faszinierend erzählt und technisch, handwerklich sehr gut inszeniert, besticht die Story vor allem durch eines: Emotionen und berührende Elemente, die durch dein Einsatz des kleinen Jungen als tragende Figur mit Sicherheit positiv unterstrichen und von der Wirkung her intensiviert wird. Musikalisch ist das Stück ebenfalls gelungen, trifft mit Sicherheit jedoch nicht jedermanns Geschmack. Ein Film wie das Leben. Das ist als Bild zu verstehen, nicht als eine Erzählung, die sich exakt so zugetragen haben könnte.

[Technik]
Neben einer wunderbaren Geschichte ist die technische Leistung eines Video Datenträgers vor allem für Technik-Freunde von hoher Bedeutung. Auch Fans bestimmter Werke legen Wert auf vorrangig hochwertige Technik. Selbstverständlich, sind dies doch letztlich auch Verkaufsargumente. „Die Karte meiner Träume“ besticht mit einem guten Bild voller prächtiger Farben und einem gesunden Kontrast, der sich auch in einer hohen Dreidimensionalität des Geschehens niederschlägt. Die Kompression arbeitet ordentlich und gibt kaum Anlass zur negativen Aussprache, die Konturenzeichnung ist in Ordnung, der Detailgrad ausreichend bis gut. Kompressionsartefakte machen sich nicht bemerkbar.

Wenn ich mich dem Ton widme, dann wird klar, welchen Ausmaßes die Gestaltung im Kopf des Regisseurs eingenommen haben muss. Denn als ein wichtiges, gar tragendes Element kann die musikalische Begleitung durchaus bezeichnet werden. Auch ist es so, das wir eine Vielzahl gelungen ausgespielter Surround-Effekte erleben. All das findet im Format DTS-HD 5.1 statt, wahlweise in den Landesfassungen Deutsch oder Englisch, sowie dem Geschehen auch deutsche Untertitel eingeblendet werden können. Rauschen oder Verunreinigungen fallen nicht auf, die Dialogführung ist konsequent und sauber, klar und verständlich.

[Fazit]
Die Altersfreigabe dieses Films, der sich nicht für jede Altersgruppe, jedoch aber schon für Familien-Abende vor dem High Definition Wiedergabegerät, eignet, liegt bei ab 0 Jahren. Es gibt praktisch auch nichts böses oder befremdliches in dem Film, was wir Kindern vorenthalten sollten. Der Unterhaltungswert ist hoch. Technisch betrachtet kam eine einseitige und zweischichtige Blu-ray Disc (BD Typ 50) zum Einsatz. Extras: „Eine Reise im Zug der Fantasie – die Entstehung des Films“ und „Verborgene Abenteuer – zusätzliche Szenen“ schmücken gemeinsam mit obligatorischen Trailern die Liste. Seit dem 28. November erhältlich zu rund 15,- Euro (2D Version). Wer offen ist für französisches und zudem sehr massentaugliches, anspruchsvolles Kino, der sollte hier unbedingt zugreifen und einen Blick riskieren. Es lohnt sich.

Andre Schnack, 08.12.2014

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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