Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier

Dokumentation/Serie
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[Einleitung]
„Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ ist eine True-Crime TV-Produktion von LOOKSfilm, die seit Spätherbst 2021 über Netflix per Streaming abrufbar ist. Thematisch geht es um das plötzliche und spurlose Verschwinden einer jungen deutschen Frau im Lüneburg (Norddeutschland) Ende der 1980er Jahre und die damit verbundenen Ermittlungen. „Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ bietet auf vier Episoden eine deutsche True Crime-Erfahrung, die mich vermutlich in meine frühen Tage zurückversetzen kann. Ich sah mir die Folgen auf Netflix genauer an und teile meine Meinung.

Inhalt
Folge 01: Nicht lange nach Birgits Verschwinden stehen mögliche Verbindungen zu ungelösten Fällen der letzten Zeit im Raum. Doch die Ermittlungen nehmen einen holprigen Anfang. (57 Min.)

Folge 02: Birgits Bruder Wolfgang hat genug von der laxen Einstellung der Ermittler zu dem Fall, vor allem in Bezug auf einen möglichen Verdächtigen mit krimineller Vergangenheit. (58 Min.)

Folge 03: Als Wolfgang und seine Partner Kurt-Werner Wichmanns Leben durchleuchten, stoßen sie auf ein schockierendes Muster der Gewalt, das sich über Jahrzehnte hinzog. (60 Min.)

Folge 04: Trotz der Entdeckung eines wichtigen Beweisstückes bleibt der Fall Birgit Meier ungelöst. Doch Wolfgang und sein Team sind entschlossen, die Wahrheit zu ergründen. (60 Min.)
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Mit dieser True-Crime Veröffentlichung erhalten wir vier Episoden zu rund 50 bis 60 Minuten Laufzeit, die sich mit einem einzigen Kriminalfall befassen. Da sich dieser von einer Vermisstensache zu einem Mordfall entwickelte, und das leider über Jahrzehnte hinweg, bekommen wir aus heutiger Sicht einen sehr komplexen Fall. Zugleich aus einer Zeit, in der die Polizeiarbeit nach längst nicht digitalisiert war. Netflix zeigt uns mit der LOOKSfilm Produktion vier sinnvoll gegliederte und in sich aufgebaute Folgen.

Sie erzählen vom Verschwinden, den ersten Untersuchungen, weiteren Untersuchungen und schlussendlich davon, wie Zufall und Recherchen und Ermittlungen pensionierter Kriminologen zu Aufklärungsschritten und zunehmenden Erkenntnissen führten. Dabei wirft die Sendung indirekt ebenfalls Fragen über den Zustand der damaligen Polizeiarbeit auf. Insgesamt ist festzuhalten, dass in Sachen Birgit Meier es nicht nur zu Versäumnissen kam, sondern schlichtweg auch zu falschen Entscheidungen (wie dem Vernichten relevanter Asservate, etc.) kam.

Ohne anzuprangern und doch mit leicht erhobenen Zeigefinger gelingt es den vier Sendungen, vor allem aber den beteiligten Interview-Partnern, eine dichte Stimmung aufzubauen. Untermauert werden die Schilderungen der Zeitzeugen vor allem durch etwas Archivmaterial (Videos, Bilder), sowie nachträglich nachgestellte Szenen, die praktisch ohne gesprochenen Worte auskommen und visualisieren, was ein Kommentar aus dem Off vermittelt.

[Technik]
Wir erleben hier einen High Definition Stream, der sich mittels 16:9-Abtastung (2.35:1) auf das Wiedergabegerät ausbreitet und darstellt. Meine Erwartungen waren jene, die ich für gewöhnlich an solche Titel hege: es solle eine saubere, verständliche Wiedergabe der Sprache erfolgen, alles weitere ist dem untergeordnet, wenngleich es hoher Güte sein soll. „Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ bietet das auch zum größten Teil. Der gesamte Mix aus den teils älteren Archivmaterialien und den sehr frischen Interviewausschnitten macht etwas her. Fehlerbildungen oder Rauschen treten nicht auf.

Beim Ton sollte man ebenfalls das Thema berücksichtigen, denn hier knallt es bestenfalls nur inhaltlich mal. „Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ beweist sich durch einen konstanten, qualitativ ausreichend hochwertigen Eindruck, der es vor allem auf die Wiedergabe der Informationsquellen, also den Interviewten vor der Kamera abgesehen hat. Neben den entsprechenden Sprachausgaben von vor der Kamera oder aber aus dem Overlay/Off, sind nicht viele bemerkbare Elemente erwähnenswert oder gar herausstechend.

[Fazit]
Die 234 Minuten Laufzeit (also knappe 4 Stunden) sind mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren gekennzeichnet. Ich empfand den Inhalt von „Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ als gut gemacht und konnte viel mehr über diesen Fall lernen, der mir vor so vielen Jahren im Fernsehprogramm auffiel. Gut erzählt, spannend genug umgesetzt und sehr informativ, auch als eine Art Nachbetrachtung über die damals erfolgte Polizeiarbeit, die man wohl als nicht gut geführt einsortieren muss. „Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ ist gut gemacht und sehenswert.

Andre Schnack, 10.05.2024

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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