[Einleitung]
„Domino“ erschien unter der Regie von Tony Scott 2005 als US-amerikanische Hollywood-Filmproduktion. Der „Top Gun“-Regisseur hat Erfahrungen auf dem Gebiet der actiongeladenen Titel und schuf mit „Domino“ einen Action-Thriller nach einer wahrhaftigen Person. In den Hauptrollen des Action-Titels sind Keira Knightly, Mickey Rourke, Lucy Liu und Christopher Walken zu sehen. „Domino“ entstand nach einem Drehbuch von Autor Richard Kelly, ferner wirkte Steve Barancik ebenfalls am Skript mit. Diese DVD-Fassung des Titels erscheint aus dem Angebot der Highlight Video und wir konnten uns ein Bild von der inhaltlichen und technischen Qualität der Erscheinung machen.
[Inhalt]
Domino (Keira Knightley) wächst in einer reichen Jet-Set-Welt voller Privilegien auf. Nach einem kurzen Ausflug in die Model-Welt findet sie ihre wahre Bestimmung als Kopfgeldjägerin. Domino verliebt sich nicht nur in diesen gefährlichen Straßenjob, sondern findet in ihren düsteren Kollegen auch eine Art Ersatzfamilie. Der raubeinige und mit allen Wassern gewaschene Ex-Kriminelle Ed Mosbey (Mickey Rourke) wird zu ihrem Mentor, während sie vom attraktiven Latino Choco (Edgar Ramirez) heimlich verehrt wird. Gemeinsam spüren sie so viele flüchtige Verbrecher auf, dass der TV-Produzent Mark Heiss (Christopher Walken) auf sie aufmerksam wird und sie zu Stars in einer Reality-TV-Serie macht. Doch ihr gefährlichster Job steht noch bevor…
(Quelle: Highlight Video)
[Kommentar]
„Domino“ wirkt stellenweise wie „Natural Born Killers“, sieht auch so aus und bietet hin und wieder leichte inhaltliche Analogien zu Titeln wie „Pulp Fiction“. Vor allem rasante Schnitte, Beschleunigungen und Verlangsamungen der Kamera lassen einen rasch zum Schluss kommen, dass auch ein Oliver Stone sich an diesem Werke mit Begeisterung hätte ausleben können. Der Farbeinsatz ist meist sehr kontrastreich gewählt und stellenweise scheinbar bewusst übersteuert. „Domino“ bietet jedoch nicht nur rein optisch einiges an bereits bekannten und bewährten Mitteln, sondern kann auch inhaltlich ein wenig auf das zurückgreifen, was bereits bei anderen Werken gut funktionierte. So haben wir neben einem erhöhten Einsatz von Gewalt auch Brutalität, feiste Schiessereien und andere Auseinandersetzungen mit auf der Agenda.
All das alleine macht natürlich noch lange keinen guten Film aus. Für einen guten Film braucht man nämlich noch mehr, so etwas wie eine gute Geschichte, eine unterhaltsame Umsetzung und – wenn gar möglich – etwas, dass die Menschen ein klein wenig berührt, ohne dabei auf Dramen, Tragikkomödien oder Romanzen abzuzielen. Und so kommt es, dass „Domino“ sich sehr intensiv mit dem Leben einer Frau beschäftigt, die sich als Kopfgeldjägern versucht. Im Mittelpunkt steht ihre neue „Familie“, die objektiv betrachtet aus einigen harten Jungs und Individuen besteht, die irgendwo zwischen der Legalität und der Kriminalität ihr Leben leben und sich mit dem Einfangen von flüchtigen Ungesetzlichen über Wasser halten. Die Sets, Masken und Outfits der Protagonisten schüren die Stimmung und wirken sehr gelungen und professionell dem Thema entsprechend.
„Domino“ orientiert sich am wahren Leben der Domino Harvey, welche vor kurzem verstarb und eine persönliche Bekannte von Regisseur Tony Scott war. Was nun Wahrheit und künstlerische Freiheit an diesem Werk ist, das mag nur ein Insider zu bewerten, sollte jedoch beim Film-Genuss auch nicht im Vordergrund stehen, denn schließlich geht es um gelungene Unterhaltung für die bevorzugt Erwachsenen unter uns. Denn hier geht’s schon ordentlich zur Sache und neben einer aggressiven Musik und den Erzählungen in Sprecherform von Domino wird dann auch schon mal ein Arm eines Schurken abgetrennt, weil auf ihm die Kombination zu einem wichtigen Safe tätowiert ist. Wer jedoch etwas offen ist und Filme à la „Pulp Fiction“ mag, der wird damit nicht über- und belastet und kann die restliche Laufzeit voller Action und Spannung genießen.
[Technik]
Modern, ja. Technisch hochwertig, bedingt. „Domino“ bindet seine Optik in Form eines 16:9-Widescreen-Transfers im Ratio 2.35:1 auf die DVD. Der Film offeriert dem Betrachter ein sehr breites Spektrum an Farben und macht es dem Transfer durch einen sehr knackigen Kontrast und eine eher zurückhaltende Ausleuchtung nicht immer gerade leicht. Denn in vielen Szenen regiert ein tiefer Schwarzton, in anderen hingegen überstrahlt die wüste Sonne oftmals weite Bereiche des Geschehens. Der Detailreichtum bleibt dabei keineswegs auf der Strecke, variiert bestenfalls ab und an ein wenig zwischen gut und ausreichend, kann jedoch durchweg im Mittel zufrieden stellen. Keine Farbe wirkt hier auch nur irgendwie blass, wenngleich die künstlerische Verfremdung zugunsten einer gewissen Ausstrahlung freien Lauf gewährt wurde. Störende Rauschmuster oder Kompressionsartefakte treten kaum auf.
„Domino“ geht ordentlich zur Sache und spart keinesfalls am guten Ton. So haben wir es mit einem DTS und Dolby Digital 5.1-Sound in der deutschen Sprache und mit einem Dolby Digital 5.1-Sound in der Sprachfassung Englisch zu tun, ohne dass – wie einen Absatz höher zu erkennen – das Bild unter den Tondaten leidet. Stets klar im Klang und sicher in der Ausspielung gefällt die tonale Kulisse von Beginn an. Sie beherrscht rasche Stimmungswechsel, verfügt über eine gute Dynamik und setzt auf ein gesundes Bassfundament. „Domino“ geht teils recht rabiat vor und benötigt dazu auch akustische Unterstützung, welche alle enthaltenen Soundtracks bieten. Die Sprachausgabe bleibt dabei verständlich und prächtig in der Aussteuerung. Untertitel gibt’s für Hörgeschädigte.
[Fazit]
Hin und wieder zeigt sich „Domino“ vom Aufbau und dem logischen Ablauf her ein wenig konfus und desorientiert. Dann jedoch scheinen sich die Teile der Story wieder sinnvoll aneinander zu reihen und ergeben in ihrer Gesamtheit Sinn. Die Spielzeit von „Domino“ bemisst sich auf recht ordentliche 128 Minuten, die durchgängig ohne Längen auskommt. Abgelegt wurden sämtliche Inhalte auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Das Bonusmaterial dieser DVD-Fassung setzt sich aus folgenden Features zusammen und kann über ein einfach gehaltenes und animiertes Menü mit Musik erreicht werden:
- Domino Harveys Leben (ca. 20 Min.)
- Blick hinter die Kulissen (ca. 6 Min.)
- Interviews (ca. 12 Min.)
- Darstellerinfos (Texttafeln)
Insgesamt bewerten wir das Material als sehr brauchbar, wenngleich es keine tiefen Einblicke in die Entstehung des Films gibt. Die oftmals schon obligatorisch anmutenden Interviews besitzen Charme und die Hintergründe zu Domino Harveys Leben stellen eine gelungene und passende Bereichung dar. Die Laufzeit des Hauptfilms wird somit um weitere 38 Minuten ergänzt. Die US-amerikanische Produktion erschien ab einer Altersstufe von 16 Jahren am 22. Juni zu einem Preis um die 20,- Euro. Der Preis der DVD liegt bei rund € 16,- im Online-Handel.
Andre Schnack, 27.06.2006
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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