Lake Placid

Horror/Comedy
Horror/Comedy

[Einleitung]
1999 lief Steven Miners Horror-Comedy-Gemisch „Lake Placid“ in den amerikanischen Kinos. Im Film geht es um einen hübschen, stillen See, den ein gigantisches, hungriges Krokodil sein Zuhause nennt. Schon jetzt kann die DVD aus dem Hause Fox Home Video erworben werden. Wir sahen uns den Film mit Bill Pullman, Bridget Fonda und Oliver Platt genauer an und tauchten in den vermeintlich ruhigen See ab.

[Inhalt]
„Lake Placid“ – so sollte der große See bei Maine eigentlich einmal genannt werden, doch der Name war schon vergeben – so erzählt es Sheriff Hank Keough (Brendan Gleeson) von Maine. Als er mit einem Kollegen auf dem See ist, geschieht ein abscheulicher Vorfall, der tauchende Freund wird von irgendetwas gebissen und zerfleischt, alles was von ihm im Boot ankommt und übrig bleibt ist sein Oberkörper. Schnell spricht sich dieser Vorfall herum, aus New York wird extra eine Paläontologin geschickt, Kelly Scott (Bridget Fonda). Mit der örtlichen Aufsichtsbehörde von Maine, personifiziert in Jack Wells (Bill Pullman) rätseln sie zusammen um die Ursache dieses blutigen Zwischenfalls. Plötzlich tauch noch ein ganz andere Mensch auf, es handelt sich dabei um den steinreichen Hector Cyr (Oliver Platt), der mehr oder minder als Hobby und Lebensaufgabe Krokodilen nachjagt. Für ihn ist es ein klarer Fall, ein gigantisches Krokodil hat in dem See ein neues Zuhause gefunden: gut für das Reptil, schlecht für die Einwohner. Die Bande der neuen „Freunde“, in der sich keiner so richtig zu mögen scheint, beginnt die Jagd nach dem prähistorischen Reptil. Und dieses Unterfangen hat es in sich, denn die 30 meterlange, stets hungrige Krokodilstasche hat es in sich…

[Kommentar]
„Lake Placid“ versucht das zu erreichen, was z.B. „Deep Blue Sea“ gelang – ein nicht ganz so ernster Horror-Film zu werden. Doch leider gelingt dem Film das nicht recht und einigen Szenen wirken dahingestellt und irgendwie unsinnig; zum Glück passiert das aber nur sehr selten. Zweifelsohne hat „Lake Placid“ einen hohen Unterhaltungsfaktor und wirklich seine Momente. Und genau diese sind es, die den Film letztlich auszeichnen. Da fühlt man sich noch in der einen Sekunde spannungsvoll in den Fernsehsessel gedrückt, wie man es bei „Der Weiße Hai“ ein letztes Mal war, und in der nächsten Szene kommt schon wieder ein gekonnt eingesetzter Witz und entspannt die Situation! Diese Gradwanderung zwischen Spannung und Komik gelingt „Lake Placid“ vorzüglich. Doch bringt auch genau dieser Genremix seine negativen Seiten mit sich. Viele bekommen so den Eindruck ungewollter Komik und eines „flachen“ und schwach ausgearbeiteten Films. Tatsächlich, die Storyline ist wenig innovativ, dafür passen aber die Darsteller wie die Faust aufs Auge und das Krokodil sorgt für den Rest, zudem werden dem Zuschauer fabelhafte Naturaufnahmen geboten. Und wie es auf der Verpackung steht: „This Year’s Anaconda“, so ist es auch beinahe. Nur das diesem Stück noch eine gehörige Brise mehr Humor beigefügt wurde, so wirkt das Ganze nicht so ernst – das kommt dem Film zu gute. Die Charaktere sind witzig und die Dialoge arg lustig. Alles in allem sehenswert, kein Spitzenfilm, doch unterhaltsam.

[Technik]
Technisch gesehen leistet die Fox-DVD gutes, aber auch nicht einen Tropfen mehr. Alleine schon die Tatsache, dass der Transfer des Bildes nicht 16:9erweitert wurde, lässt Krokodilstränen rinnen. Das hier gezeigte Letterbox Breitbild beträgt das Originalkinoratio von 2.35:1. Ansonsten gibt’s, wie wir es von Fox gewohnt sind, gute Leistungen. Das Bild bietet einen guten Kontrast, die Farben wirken sehr natürlich und prall – der Zuschauer wird so nahezu an den besagten See versetzt. Positiv unterstrichen wird diese Leistung noch zusätzlich von der überdurchschnittlich hohen Schärfe und dem hohen Detailreichtum der einzelnen Szenen. Das ganze Geschehens wirkt rauschfrei, sauber von Störungen und Kompressionsartefakten – gut.

Der Ton der Disc kommt im englischsprachigen Dolby Digital 5.1-Gewand. Und das ist auch gut so, denn die hier oft herrschende Action verlangt förmlich nach einem diskreten Mehrkanalton. Es sollte aber nicht zu viel erwartet werden. Direktionale Effekte, sowie auch front-lastige Stereoeffekte geben sich des öfteren ein Stelldichein und versorgen den Zuschauer mit der notwendigen Dynamik. Es entsteht durch die gute Abmischung des Tons ein weites, reges und lebendiges Klangfeld, räumlich und klar. Stets bleiben die Effektquellen zu lokalisieren. Die Sprachausgabe erfolgt selbstverständlich über den Center-Speaker und gefällt, sie glänzt durch Deutlichkeit und saubere, störungsfreie Ausgabe. Neben dem 5.1-Sound gibt es auch noch Surround-Tonspuren in den Sprachen Englisch und Französisch; Untertitel gibt es auf englisch und spanisch.

[Fazit]
„Lake Placid“ kommt in einem technisch sehr hochwertigen Gewand, dass lediglich durch einen anamorphen Bildtransfer nur noch hätte besser ausfallen können. Der Film gibt sich eher durchschnittlich, trotzdem sehr unterhaltsam. Die sehr kurzen 82 Minuten Laufzeit verrinnen wie im Flug. Neben dem Film bieten die netten, schick animierten Menüs im anamorphen Widescreen-Format (!) auch noch Zugriff auf eine Production Featurette, einen Kinotrailer, 3 TV-Spots und Cast & Crew Infos. Das ist für eine Fox-DVD verhältnismäßig viel, zu einem Preis von rund 70,- DM wiederum nicht gerade üppig. Im Vergleich zu aktueller Konkurrenz wie z.B. „Deep Blue Sea“, haben die Haie dem Krokodil eine Krokodilsnasenlänge voraus – trotzdem lohnt sich für Fans von Filmen wie „Jurassic Park“ oder „Deep Blue Sea“ mit Sicherheit auch diese Disc. Wer sich die Zeit mit unterhaltsamer, kurzweiliger Krokodilskost vertreiben will, der sollte hier zugreifen.

Andre Schnack, 03.02.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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