[Einleitung]
Besonders die älteren Anime haben es der Fan-Gemeinde oftmals angetan. Sie hatten das gewisse Etwas durch die noch sehr künstlerisch gestalteten Zeichnungen und die Anime-typischen Choreografien. „Lupin The 3rd – Voyage To Danger“ erscheint aus dem DVD-Angebot der SPV / SPVision erstmals in deutscher Fassung in Form des Original-Films. Bisher war die mehrteilige Film-Reihe in kürzere Episoden unterteilt im TV-Programm zu sehen. Es spielen wieder die Helden Lupin und Jigen die wichtigsten Rollen in einem waghalsigen Abenteuer, dass allzu alltäglich für einen Lupin The 3rd zu sein scheint. Der Originaltitel lautet „Rupan sansei: Rupan ansatsu shirei“ und in den USA hieß der Film „Lupin III: Dark Order of Assasination“, bis man ihn umbenannte. Dieser Teil der Film-Reihe erschien 1993 durch den Regisseur Masaaki Ôsumi.
[Inhalt]
Zenigata informiert Lupin und Jigen, dass ihm der Fall ‚Lupin‘ entzogen wurde. Aber die Gefahr ist nicht gebannt: Ein brutaler Auftragsmörder wird darauf angesetzt Lupin und seinen Freunden das Handwerk zu legen – lieber tot als lebendig! Als Lupin von Zenigatas neuem Auftrag hört, eine Waffenschieber-Organisation hochgehen zu lassen, entscheidet er sich ihm zu helfen – natürlich nicht ohne seinen eigenen Nutzen, denn er plant, den kompletten Diebstahl-Fundus der Organisation in seinen Besitz zu bringen. Der Wettlauf beginnt, als Lupin den Profikiller und Waffenhändler überlisten muss, um an das wertvolle Arsenal zu gelangen…
(Quelle: SPV / SPVision)
[Kommentar]
Nach einem Drehbuch von Hiroshi Kashiwabara entstand diese japanische TV-Produktion unter TV-Regisseur Masaaki Ôsumi. Der Autor hatte bereits Erfahrungen mit „Lupin The 3rd“-Filmen, da er bereits zu 4 Lupin-Titeln das Drehbuch schrieb. Und so gibt es zwar bekannte, jedoch auch sehr bewährte Methoden und Abläufe in der Struktur der einzelnen Filme zu erkennen. Das bringt uns einen hohen Wiedererkennungswert und eine gewisse Routine. Und die ist gut! „Lupin“ erzählt unheimlich ereignisreich seine Geschichte und achtet dabei ausgewogen auf Abwechslung und Ruhe mit guter Musik im Verlauf. Für einen Zeichentrickfilm wird ein unheimlich hohes Erzählniveau erreicht und auch den Film über gehalten. Die Figuren erhalten einen plastischen Charme und weisen ausreichend Tiefe zur Identifikation auf. Die gewählten Sets sind fantasievoll inszeniert und weisen stets die Einfachheit der Comic-Welt auf, ohne dabei zu stark vereinfacht daher zu kommen.
Lupin ist einfach ein cooler Typ, er weist stets Gelassenheit auf und kombiniert diese mit einer losen Klappe, was des Öfteren auch mal für die Brise Humor sorgt. Immer wieder gibt es Monologe zum Besten, die ihn nicht immer als Helden dastehen lassen. Doch am Ende – egal wie es läuft – sieht alles wieder bestens aus und die Feinde sind besiegt oder bekehrt. So ist das eben in der rasanten Comic-Film-Welt. Lupin und seine Freunde schaffen dabei ausreichend Spannung und vermögen kurzweilig zu unterhalten, was angesichts der Vielzahl an Lupin-Filmen nicht als selbstverständlich erscheint. Immer wieder nimmt das Tempo zu, Action-Szenen bestimmen das Bild und dabei geht es stellenweise wirklich zur Sache. Feiste Kugelhagel und schnelle Schießereien gehören zum guten Ton und finden eigentlich in jeder Episode ihren Platz – so auch hier. „Lupin The 3rd – Voyage To Danger“ versteht sich des Mediums Anime erfolgreich zu bedienen und erreicht ein gutes Ergebnis.
[Technik]
„Lupin“ erstrahlt in Form eines 4:3-Vollbilds (1.33:1) auf dem Datenträger. Es wird nach bereits wenigen Minuten klar, dass die 1993 abgefilmte Anime-Produktion es nur eingeschränkt mit Konkurrenten aus damaliger und heutiger Zeit aufnehmen kann. Einige kleinere Verunreinigungen und Störungen sind auf das Alter des Films zurückzuführen und konnten nicht entfernt werden. Diese sehr kleinen Makel stören den gesamten Sehspaß jedoch auch nur bedingt. Seitens der Farbsättigung kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein, ähnlich sieht es auch beim Kontrast aus. Kantenschärfe und Detailreichtum des Geschehens hingegen lösen sich davon ein wenig und können nur ein durchschnittliches Niveau erlangen, da die Konturen teils zu verschwommen wirken. Kompressionsartefakte machen sich nicht breit und der Transfer weist einen gesunden Schwarz-Level auf.
Dolby Digital 2.0-Ton haben wir in den Sprachen Deutsch und Japanisch auf der Disc vorzufinden. Optional können der Akustik deutsche Untertitel hinzugeschaltet werden. Das Geschehen bietet ausreichend Potenzial, wenngleich sich dieses aufgrund des Anime-Ursprungs nur hinsichtlich der Nachvertonung unterscheidet und praktisch genau so überzeugen kann, wie bei einem Realfilm. Die beiden Dolby Digital 2.0-Soundtracks weisen eine angenehme Akustik auf, wenngleich sich auf den hinteren Kanälen nur wenig abspielt und wenn, dann handelt es sich um überwiegend wenig ausdifferenzierte Sound-Schnipsel. Sprachausgaben sind verständlich und die musikalische Begleitung befindet sich von der Klarheit und dem Volumen her sinnvoll eingebunden.
[Fazit]
U-Boote, Explosionen, Schießereien und schöne Frauen – das ist ein Auszug aus „Lupin The 3rd – Voyage To Danger“, der mit 92 Minuten Laufzeit auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) Platz findet. Das Amaray-Case bietet ein passend gestaltetes Cover und beinhaltet ein einseitiges Booklet mit der Kapitelübersicht (12 Kapitel). Ein sehr spartanisch gestaltetes Menü offenbart keinerlei nennenswerte Extras, von der einmal japanischen Originaltonspur einmal abgesehen. Der actionreiche Anime-Spaß erscheint mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren am 29. September zu einem Preis von rund 20,- Euro. Bemessen an der Laufzeit ist das kein besonders günstiger Preis. Auf der anderen Seite ist es schön zu sehen, dass „Lupin“ in seiner Original-Movie-Fassung veröffentlicht wird.
Andre Schnack, 14.09.2006
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|