Meine Stiefmutter ist ein Alien (Mediabook)

Comedy/Science-Fiction
Comedy/Science-Fiction

[Einleitung]
Bei vielen Filmen denkt man vielleicht, dass es sich eher um eine persönliche Verwirklichung oder ähnliches handeln könnte, doch dann gibt es immer wieder Klassiker darunter, die nicht unbedingt für jedermann als solche gelten. Hier, bei „Meine Stiefmutter ist ein Alien“ (Originaltitel: My Stepmom is an Alien) ist dies zwar nicht so, zudem ist dieser Film beinahe zeitlos. Wie dem auch sei, der 1988 abgedrehte US-Streifen erfreute sich großer Beliebtheit und wurde im damals aufkeimenden TV-Privatfernsehen gerne gezeigt. Die Regie entstand unter Richard Benjamin nach einem Drehbuch von Jerico Stone, Herschel Weingrod sowie Timothy Harris. Nicht zuletzt wegen der guten Besetzung, darunter Dan Aykroyd, Kim Basinger, Alyson Hannigan, Jon Lovitz oder auch Ann Prentiss. Diese DVD-Fassung erscheint aus dem Angebot von justbridge Entertainment.

Inhalt
Sie heißt Celeste. Sie hat lange Beine, blondes Haar, eine Superfigur, kurz: Sie ist überirdisch schön. Kein Wunder, denn Celeste (Kim Basinger) stammt von einem anderen Stern und wurde von ihrem Bordcomputer dem weiblichen Idealtyp amerikanischer Männerphantasien nachempfunden. Auf der Erde soll Celeste dem schusseligen Physiker Dr. Steve Mills (Dan Aykroyd) ein Geheimnis entlocken, von dessen Kenntnis der Fortbestand ihrer gesamten Rasse abhängt.

Kein Wunder, dass Celeste gleich zur Sache kommt und alle Register zieht, um Dr. Mills für sich zu gewinnen. Leider wurde sie nicht ganz ausreichend über das Leben auf der Erde informiert. Wie kommt es sonst, dass sie auf einer Party Zigarettenkippen isst, Motoröl trinkt und nicht weiß, was es mit diesem komischen Wort Sex auf sich hat? Aber Doc Mills ist schnell bereit, ihr Nachhilfestunden zu geben.
(Quelle: justbridge entertainment)

[Kommentar]
Mit aller höchster Wahrscheinlichkeit fällt das heutige Urteil einer jungen Zuschauergemeinschaft nach der Ansicht von „Meine Stiefmutter ist ein Alien“ anders aus, als dies 1988 noch der Fall war. Auch ist der Humor eben noch ein wenig tapsiger, flacher und hier zieht sich das von der Idee der Alien-Dame bis hinweg über manche Klischees hin zum Hollywood-typischen Klimax auf Zelluloid. Dan Aykroyd und Kim Basinger sind natürlich ein guter Startpunkt, zudem in einer als Comedy angelegten US-Produktion. Doch wirken eben die gesamte Geschichte und die beteiligten in ihren Figuren etwas aus der Zeit gefallen.

Comedy/Science-Fiction
Sieht nach mehr aus als es tatsächlich ist. Wichtigstes Mitbringsel ist das farbige, informative Booklet!

Für die seichte Retro-Unterhaltung am späten Abend allemal gut, denn es gibt schon einiges zu lachen, zumindest wenn man, wie ich, 43 Jahre jung ist und den Film in den 90er Jahren irgendwie schon einmal auf VHS gesehen hat. Dann verbindet man auch etwas mit dem Titel. Schaut man ihn heute zum ersten Mal, so kann man rasch darüber nachdenken, was da wohl schief lief, in den 80er Jahren, oder warum machte man solch albern anmutende Filme ohne nennenswerten Sinn und Verstand? Wie dem auch sei, hier nun erhältlich als Mediabook mit einem tollen Beiwerk: einem Booklet mit mehr Informationen, dazu unten mehr.

[Technik]
Immer wieder ist es doch ganz klar, dass wir es bei Klassikern nicht mit den Bildern in einer Güte zu tun bekommen, wie es heute bei jungen Produktionen der Fall ist. „Meine Stiefmutter ist ein Alien“ ist 33 Jahre alt und aus heutiger Sicht kann der Bild-Transfer im Format 1.85:1 nicht in allen Punkten mithalten mit den aktuellen Veröffentlichungen, was den meisten Kennern mit Sicherheit nicht neu ist. „Meine Stiefmutter ist ein Alien“ mag zum einen zwar ein Klassiker sein, doch sind die Regeln der technischen Güte gleichfalls auch auf ihn anzuwenden. Der 16:9-Transfer erfolgt anamorph und kann über die Laufzeit hinweg angenehm überzeugen. Kompressionsartefakte bleiben aus, wie gut.

Tontechnisch geht es hier nicht wirklich heftig zur Sache. Was wir erleben ist das, was man eben vom Hintergrund und der gesamten Szenerie her, aus den 80er Jahren kennt. Alles wirkt trotz der an und für sich recht albernen Grundidee, sehr professionell und solide gemacht. Auch der Ton klingt erstmal gut, allerdings stark beschränkt auf die vorderen Lautsprecher. Die Blu-ray Variante bietet einen neu gemischten DTS-HD Master Audio der deutschsprachigen Synchronfassung, den englischen Originalsound erleben wir in Dolby Digital 5.1. Wahlweise auch mit Untertiteln in beiden benannten Sprachen.

[Fazit]
Erst dachte ich noch, dass ich definitiv die Aufzählungszeichen hier benötigen würde, denn es gäbe doch bestimmt gleich einen ganzen Reigen an Extras. Fehlanzeige. Was es gibt, inmitten – also der Mitte – dieses Mediabooks: ein 20seitiges Booklet von Christoph N. Kellerbach, farbig, gelungen illustriert und mit zahlreichen Informationen zum Film ausgestattet. Das ist das wirkliche Highlight dieser Veröffentlichung neben der durch und durch soliden technischen Präsentation dieses Klassikers, der nun heute doch schon etwas angestaubt wirkt. Auf Blu-ray Disc läuft das hier 109 Minuten, FSK 12. Seit dem 3. Dezember für rund 22,- Euro im Handel zu haben.

Andre Schnack, 28.12.2021

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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