Nur die Sonne war Zeuge

Crime/Thriller/Drama
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[Einleitung]
Unter dem Originaltitel „Plein soleil“ lief die Verfilmung von Patricia Highsmith‘s Roman „Der talentierte Mr. Ripley“. Hierzulande kam der Film-Titel heraus unter „Nur die Sonne war Zeuge“. Nun erscheint der Film von Drehbuchautoren Paul Gégauff und René Clément mit Klassiker-Charakter auf Standard Definition DVD in einer Digital Remastered-Fassung. In den führenden Rollen sind neben der französischen Filmlegende Alain Delon auch René Clément sowie die wunderschöne Marie Laforêt zu sehen. Wir konnten uns diese Version des Films von StudioCanal Home Entertainment genauer anschauen.

[Inhalt]
Der amerikanische Millionärssohn Philippe Greenleaf genießt sein Leben lieber mit seiner Freundin Marge Duval in Italien, als sich zu Hause um die Geschäfte zu kümmern. Sein Vater beauftragt daraufhin Philippes vermeintlichen Collegefreund Tom Ripley, seinem Spross nach Italien zu folgen und ihn zur Heimkehr zu bewegen. 5.000 Dollar hat er ihm dafür versprochen – aber als Ripley Philippe gefunden hat, denkt er gar nicht an den Heimflug. Er möchte auch einmal das „Dolce Vita“ genießen. Und er hat mehr im Sinn…
(Quelle: StudioCanal Home Entertainment)

[Kommentar]
Ich gestehe, dass ich vor diesem (Original) Film erst das Remake von 1999 von Regisseur Anthony Minghella sah. Doch ich holte dies nach und empfand im Anschluss ein Verhältnis zwischen den beiden Werken vor, welches ich nicht erwartet hatte. Zusammengefasst hat es sich aus meiner Perspektive Mr. Minghella hier und dort recht einfach gemacht, ohne dabei mit dem entsprechenden Einsatz eine vergleichbare Qualität zum Original darzustellen. „Nur die Sonne war Zeuge“ arbeitet in einer anderen Zeit mit anderen Darstellern, die für andere Werte und in einer anderen Kino-Landschaft stehen. Der Charme ging dem Film nicht verloren, die darstellerischen Leistungen sind allesamt gut und der Titel bietet Spannung und einen guten Ablauf.

[Technik]
Von Beginn an fällt beim dem 16:9-Transfer im Format 1.66:1 eines auf: fahle Farben. Es wirkt, als liege ein leicht milchiger Schleier über dem gesamten Geschehen. Erstaunlicherweise gewöhnt man sich an ihn und bemerkt ihn nach wenigen Minuten nicht mehr derart. Ein Kontrast zur Verdeutlichung: einfach mittendrin mal auf das aktuelle und meist nutzlose TV-Programm schalten. Dann gibt es keine Fragen hierzu mehr. Davon ab kann der Titel durch seine angenehme Bildruhe und die sorgenfreie Wiedergabe von ausreichend erkennbaren Konturen gefallen. Rauschen tritt nur gelegentlich auf und selbst plakative Bildbereiche stellen sich gut dar. Die Kompression ist okay.

Digital Remastered – steht auf der DVD und sollte somit auch ein Produktmerkmal sein, das beim Kunden spürbar ankommt. So empfinde ich das nur stellenweise und kann keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Dazu fehlt es schlichtweg an tonaler Tiefe und ein wenig Eigensinnigkeit und Lebhaftigkeit bei der Darstellung. Zu flach, frontlastig und einfach gehalten wirkt die Akustik. Leider ist es dann auch nur noch erwähnenswert, dass die Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch lauten. Untertitel sind wahlweise in Deutsch oder Englisch im Bild. Zum Einsatz kamen Mono Dolby Digital-Soundtracks.

[Fazit]
Technik hin, Technik her. Wenn es auf den Inhalt ankommt, so hat „Nur die Sonne war Zeuge“ durchaus vielen Konkurrenzprodukten eine Nasenlänge voraus. Liegt dies vor allem an der schauspielerischen und erzählerischen Leistung, so kann die Disc technisch betrachtet nur geringer begeistern für die Tatsache „Digital Remastered“. 112 Minuten läuft der Titel auf der einseitigen und zweischichtigen DVD, zudem bietet er folgende Extras:

  • Interview mit Alain Delon
  • Featurette „René Clément – Im Herzen der Nouvelle Vague“
  • Featurette „Die Restauration von ,Nur die Sonne war Zeuge’“

Ebenfalls noch vorhanden und bald so verbreitet, dass es Standard und obligatorisch ist: ein Wendecover. „Nur die Sonne war Zeuge“ zeigt uns immerhin einen waschechten und vor allem vorsätzlichen, kaltblütigen Mord. Das geht im Film zwar sehr schnell, verdient sich aber natürlich eine erhöhte FSK-Einstufung, die bei ab 16 Jahren festgesetzt wurde. Die Disc ist im Handel seit dem 1. August zu einem Preis von rund 13,- Euro.

Andre Schnack, 07.08.2013

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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