[Einleitung]
Rockefeller, Nobel, Standard Oil und weitere Begriffe, die ich bisher nur bedingt einordnen konnte gehören zu einer Dokumentation in drei Sendungen: „Planet Oil“. polyband veröffentlicht diese Sendungen auf Standard Definition DVD. Russell Leven und Declan Healy führten Regie bei dieser Dokumentation, die von Professor Iain Stewart präsentiert wird. Was hat das Öl für einen Einfluss gehabt in unserer Geschichte der Modernen? Was haben westliche Regierungen unternommen, um im Falle eines Öl-Engpasses sicherzustellen, dass die Energie nicht ausgeht? All das ist hier Gegenstand und wurde hoffentlich auch gut aufbereitet, ich schaute es mir an.
[Inhalt]
Die modernen Staaten sind süchtig nach Öl und abhängig von denen, die es besitzen. Wie konnte es dazu kommen? In der dreiteiligen BBC-Dokumentation beleuchtet Professor Iain Stewart die Anfänge der globalen Ölwirtschaft von den ersten Bohrungen 1859 bis zur Nachkriegswirtschaft, als Öl zum internationalen Politikum wurde. Anfangs wurde der Brennstoff nur für Öllampen genutzt, die Erfindung der Glühlampe drohte die Ölwirtschaft zu ruinieren. Doch mit dem Aufkommen des Autos begann ein neues Zeitalter, in dem Öl zur kostbarsten Ressource des Planeten wurde.
In den 80er- und 90er-Jahren gab es Öl im Überfluss, die Wirtschaft boomte. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts wurde allerdings klar, dass der globale Bedarf enorm anstieg und der Welt durch den Ölpreisanstieg eine Energiekrise drohte. Noch gefährlicher wurde aber der sich abzeichnende Klimawandel, an dem insbesondere die hohe CO2-Emission aus fossilen Brennstoffen Schuld trägt. Jetzt müssen neue, alternative Energiequellen her. Iain Stewart zeigt unterschiedliche Möglichkeiten auf: von erneuerbaren Energiequellen bis hin zu nuklearer Energie.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Ich bin kein Wissenschaftler, und doch habe ich mich mit einigen Themen auseinandergesetzt, die meine Ansichten etwas verschoben, vielleicht sogar korrigiert haben. Und eines ist mir bewusst geworden: der größte Antrieb für einen Klimawandel sind wir selbst. Wir Menschen benötigen Nahrung, die wir heute nicht nachhaltig und intelligent gewinnen. Durch die Landwirtschaft und Massentierhaltung steigern wir den CO2-Ausstoß in ungeahnte Höhen. Hätte jeder Mensch ein Auto und einen Kühlschrank, dann hätte es uns bereits dahin gerafft – meinen manche. Irgendwo wir die Wahrheit liegen, klar ist, dass wir mit unserer stetig steigenden Anzahl die Triebfeder schlechthin sind. In diesen drei Sendungen geht es vorrangig um das schwarze Gold, das Öl.
Spannend erzählt bieten diese drei Sendungen viele Informationen rund um die Menschen, die hinter den Unternehmen standen, die dazumal den Weg bereiteten in eine Welt mit stets verfügbaren Öl, dem Treibmittel des wachsenden Energiekonsums. Dann – abgelöst durch die elektrische Energie – müssen neue Wege gefunden werden. Benzin und weitere Produkte entstehen aus dem Öl und treiben verschiedensten Dinge an. Und zuletzt auch unsere geopolitischen Gegebenheiten. Welch einen Einfluss diese Energiespender hatten, zeigt die Sendung ebenfalls durch tolle Bilder, Infos, Animationen und eine ausgesprochen interessante Erzählweise.
[Technik]
An den technischen Gegebenheiten dieser Sendungen kann nichts ausgesetzt werden. „Planet Oil“ bietet sich in anamorphen Breitbildern im Format 1.78:1 an. Alle Aufnahmen sind wirklich hoher Güte, lediglich das aufgebotene Archivmaterial kann nicht mit den Standards des heutigen Films mithalten, was kaum verwunderlich ist. Davon ab sind die Szenen sehr klarer Natur, bieten ausreichend Bildruhe, verfügen über genügend Details und einen gelungenen Kontrast. Störungen gibt es nicht, dafür treten hier und dort einige altersbedingte Verunreinigungen zutage. Die Kompression arbeitet weitgehend unauffällig und bereitet keine Sorgen. Schön zu sehen.
Kommen wir zum Sound der Disc. Die Sendungen sind ausgerichtet auf den Transfer von Wissen. Dazu bedarf es keinesfalls mehr als 2.0 Kanälen. Und selbst wenn es dazu käme, so sollten diese auch entsprechend genutzt werden. Hier geht es um wahlweise deutsche oder aber englische Sprachausgabe, eben im vorgenannten Dolby Digital 2.0-Format. Untertitel sind auf der Disc allerdings nicht vorhanden. „Planet Oil“ zeigt akustisch keinesfalls neue Wege auf, sondern beschreitet jene, die von guten TV-Sendungen gegangen worden sind. Rauschen, Störungen oder andere Fehlverhalten treten nicht auf den Plan.
[Fazit]
Mir gefallen solche Sendungen besonders gut, wenn sie wohl recherchiert und gut aufbereitet wirken. Das ist hier definitiv der Fall. Und so haben wir es mit rund 150 Minuten toller Informationsversorgung zu tun, aufgeteilt in drei Episoden zu rund 50 Minuten. Abgelegt auf einer einseitigen und zweischichtigen DVD (Typ 9). „Planet Oil“ konnte mir erstmals einen sehr umfassend erscheinenden Überblick verschaffen, über das Thema Öl, sowie Energie und geopolitische Auseinandersetzungen. Jene globale Zusammenhänge sind es, die eine hohe Faszination auf mich ausüben. Wie schön, dass es solche Sendungen gibt. Gesondertes Bonusmaterial ist nicht mit von der Partie.
Andre Schnack, 23.02.2016
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