Steep – Steil am Limit

Dokumentation/Special-Interest
Dokumentation/Special-Interest

[Einleitung]
Aus dem Special-Interest Angebot von polyband erscheint „Steep“, eine Sendung über extreme Wintersportler und ihr (teils lebens)gefährliches Hobby. Es geht um die Sendung mit dem Titel „Steep“ von Regisseur und Drehbuchautor Mark Obenhaus von 2007. Die US-amerikanische Special-Interest Produktion besitzt die Laufzeit eines normalen Kinofilms mit knappen anderthalb Stunden Laufzeit. In den Hauptrollen befinden sich alles Sportler, hier einige von ihnen aufgezählt: Ingrid Backstrom, Anselme Baud, Bill Briggs, Doug Coombs, Chris Davenport, Stefano De Benedetti und Shane McConkey. Wir konnten uns zum Film die DVD von polyband genauer ansehen.

[Inhalt]
Mit beeindruckenden Bildern aus den Bergen Alaskas, Kanadas, Frankreichs oder Islands dokumentiert „Steep“ die großen Abenteuer erstklassiger Wintersportler und deren einzigartige Augenblicke auf Skiern bei der Suche nach Erfüllung und dem ultimativen Kick. „Steep“ zeigt viele der bekanntesten Vertreter der Steilabfahrt, darunter Bill Briggs, Stefano de Benedetti, Erich Pehota, Glen Plake, Shane McConkey, Seth Morrison, Chris Davenport, Ingrid Backstrom und Andrew McLean. Der Mann, der häufig als der größte Steilabfahrer aller Zeiten bezeichnet wird, der inzwischen verstorbene Doug Coombs, steht als zentrale Figur im Mittelpunkt von „Steep“.

Er kam im April 2006 bei einem Skiunfall in La Grave, Frankreich ums Leben, nur wenige Tage nach den Filmaufnahmen zu „Steep“ mit ihm. Sein erfülltes Leben und der tragische Tod werfen ein Schlaglicht auf die zentrale Frage einer Sportart wie der Steilabfahrt: Wie wägt der Sportler die Gefahren gegen das ab, was er diesem Sport abgewinnt, bei dem die Todesgefahr allgegenwärtig ist?

Begonnen hatte es in den 1970er Jahren in der Bergwelt oberhalb von Chamonix in Frankreich. Dort wagten sich Abfahrer auf derart steile Pisten, dass deren Befahren schon selbstmörderisch anmutete. Männer wie Anselme Baud und Patrick Vallencant wurden von der Herausforderung getrieben, auf ihren Skiern Bereiche zu erobern, in denen nie zuvor jemand an die Möglichkeit des Skifahrens gedacht hatte. Heute, zwei Generationen später, betreiben mehrere der weltgrößten Skisportler diesen Sport, bei dem es keine Preise zu gewinnen gibt, sondern allein die erhebende Erfahrung des Skisports und das Sein in den hohen, wilden fernen Bergregionen zählt.

„Jeder Skisportler und jeder Bergsteiger weiß, die Berge leben, und entweder geben sie dir mehr Leben … oder sie nehmen es dir.“ Doug Coombs
(Quelle: polyband)

[Kommentar]
Es ist wie immer, wenn man sich noch nicht so intensiv mit einem Thema beschäftigt hat und es nicht sogar schon als interessant empfindet: man hat eine gewisse Aufwärmungsphase zu durchlaufen,m oder gar Anlaufschwierigkeiten zu überwinden. Wäre ich nun selbst Snowboarder oder Skier, so hätte ich einen adäquateren Grundbezug zum Thema vorweisen können, was die Aufwärmphase verkürzt hätte. So aber dauerte es ehrlich gesagt auch nicht sonderlich lang und ich konnte mich ausreichend mit dem Thema identifizieren. Es wirkte für mich alles sehr sportlich und als würde es sich bei den wilden Typen, die sich selbstlos durch die Luft wirbeln, um echte Ausnahmesportler handeln. Ob das so ist, wie gesagt, ich weiß es nicht. Die Äußerungen der Akteure über ihre Beziehung zu Schnee und den Bergen sind meist übertrieben und überzogen, spiegeln jedoch ein gewisses Lebensgefühl wider.

„Steep“ kann auf verschiedene Arten überzeugen. Es ist zum einen der Teil, der einem den Sport ein wenig näher bringt. Nicht immer sehr wissenschaftlich und manchmal um das Bild des locker-lebenslustigen und sorglosen Snowboarder hausierend. Und zum anderen der Anteil der Sendung, der durch fantastische Aufnahmen glänzt und begeistert. Es ist eine optische Hommage an den Sport, wie es ihn nur in den Bergen so wunderschön geben kann. Eiskalt und doch irrsinnig „hot“ in seiner Wirkung entfaltet der Film seine volle Wirkung. Wer natürlich nichts mit dem Sport anfangen kann, der wird sich schwer tun bei der Anfreundung mit dieser Dokumentation. Wer ihr eine Chance gibt, den wird sie letztlich nicht enttäuschen, genau wie der gelungene Music-Score.

[Technik]
„Steep“ kommt im anamorphen Breitbild-Transfer im Seitenverhältnis 1.78:1 daher. Der 16:9-Transfer kann überzeugen, obwohl die unwirtlichen Begebenheiten nicht immer die besten Ausgangssituationen bieten. Wenn wir es mit zackigen und längeren Verfolgungen aus der Vogelperspektive zu tun bekommen, dann gibt der Transfer keinerlei Anlass zur negativen Kritik. Ganz wunderbare und stimmungsvolle Blickfänge sind das Resultat. Kontrast und Farbgebung wirken überwiegend sehr natürlich und unverfremdet, nur selten trübt lediglich der Detailgrad ein wenig das ansonsten rundum gute Bild. Rauschen oder Verunreinigungen stellen sich nicht ein, wie schön. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht dazu an Worten verlieren.

Tontechnisch wäre mehr möglich gewesen. Denn grad den visuell sehr starken Momenten der Sporteinlagen, betrachtet von sicherer Entfernung und erhobener Position aus, hätte man einen dynamischen und wirkungsvollen Soundtrack verpassen können. Dies geschah leider nicht und wir bekommen es eher mit dem glatten Durchschnitt zu tun. „Steep“ kann wahlweise in den Sprachfassungen Englisch und Deutsch vernommen werden, abgemischt im Dolby Digital 2.0-Format. Die Sprachausgabe stellt kein Problem dar, eben so wenig auch die Gabe einige Hintergrundgeräusche in die Prominenz zu heben. Auf ganzer Strecke hingegen geht dem Transfer gen Ende mächtig die Luft aus und wir erleben zu wenig Liebe im Detail.

[Fazit]
polyband bringt uns mit „Steep“ ein Produkt auf den Markt, welches sich klar an ein bestimmtes Publikum richtet, eine Art von Extremsportlern. „Steep“ ist Spaß, und das für jedermann. Auf rund 90 Minuten präsentiert sich ein Nischensport und Männer mit viel Mut. Neben tollen Aufnahmen gibt es auch noch einen adäquaten Informationsgehalt mit an Bord. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ist einfach gehalten, das Menü bietet keine Möglichkeiten der Irritation. Man kann die Sprache wählen und den Film starten. Unter dem einzigen Punkt, der nach mehr Ausstattung ausschaut, verbirgt sich genau das, was die Titulierung als Mindestmaß verspricht: einen Trailer. Erscheinungstermin der Disc war der 28. November, der Preis liegt bei rund 18,- Euro.

Andre Schnack, 02.12.2008

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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