Stirb Langsam 4.0

Action/Adventure/Crime/Thriller
Action/Adventure/Crime/Thriller

[Einleitung]
„Yippie-Ya-Yeah“ – so leiten wir unseren Review ein. Unter dem Arbeitstitel „Live Free or Die Hard“ entstand 2007 unter der Regie von Len Wiseman der vierte „Stirb Langsam“-Film mit der sehr zeitgemäßen Titulierung „Stirb Langsam 4.0″. Alleine schon der Suffix 4.0 lässt auf einen sehr modernen Inhalt schließen, und so kommt es dann auch. Len Wiseman schuf nach einem Drehbuch von Mark Bomback einen modernen Action-Film ganz nach alter Hollywood-Manier. Allerdings mit einem High-Tech Inhalt, was nicht unbedingt dem alternden McClane gut steht. Aus dem DVD-Programm von Twentieth Century Fox Home Entertainment erscheint die hier getestete DVD.

[Inhalt]
Am Wochenende des 4. Juli droht ein Angriff auf die verwundbare Infrastruktur der Vereinigten Staaten, der die komplette Nation lahmlegen soll. Die mysteriöse Gestalt, die hinter diesen Plänen steckt, hat alles perfekt geplant – aber sie hat nicht mit McClane gerechnet – einem „analogen“ Cop der alten Schule.

Es ist der Beginn des Feiertags, aber der New Yorker Polizeidetektiv McClane (Bruce Willis) feiert nicht. Er hatte gerade wieder eine Auseinandersetzung mit seiner Tochter Lucy, die zum College geht, und dann erhält er einen Routinejob: Er soll den jungen Hacker Matt Farrell (Justin Long) für ein Verhör zum FBI bringen. Aber bei McClane driftet das Normale häufig ins Außergewöhnliche ab – und er gerät mal wieder zur falschen Zeit an den falschen Ort.

Mit Farrells Hilfe begreift McClane allmählich, was das zunehmende Chaos um ihn herum bedeutet. Ein Angriff auf die verwundbare Infrastruktur der Vereinigten Staaten, der die komplette Nation bedroht, zeichnet sich ab. Die mysteriöse Gestalt hinter diesem Plan, Thomas Gabriel (Timothy Olyphant), ist McClane bei der Umsetzung seines unglaublichen Vorhabens immer einige Schritte voraus.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)

[Kommentar]
Was soll man sagen, wenn eine sehr erfolgreiche Trilogie ihre Fortsetzung erlebt und ein Leinwand-Held wie Bruce Willis zum vierten Male in die Rolle einer seiner berühmtesten und erfolgreichsten Figuren schlüpft. Klar, die Rede ist vom Überlebenskünstler und beinharten Polizisten John McClane, der bereits in „Stirb Langsam“ bis „Stirb Langsam – Jetzt erst recht“ seinen Dienst verrichtete. Stets mit einem durchgeschwitzten Hemd oder T-Shirt, stets überhaupt nicht wortkarg und stets voller Durchsetzungskraft. Ja, dabei gibt es auch so manch einen menschlichen Verlust zu verkünden, und ja, es geht brutal zur Sache. Doch warum dies so sein muss ist klar, denn es gilt etwas zu überbieten. Und das wollte sich Regisseur Len Wiseman nicht nehmen lassen.

Es geht brutal zur Sache. Macht aber nichts, genau so wenig, wie die Tatsache, dass anscheinend sämtliche Beteiligten „Spider Man“-Gene in sich tragen und umher springen, als wäre die Schwerkraft eine fiktive Schöpfung. Doch damit nicht genug, denn „Stirb Langsam 4.0″ mangelt es auch keinesfalls als lässigen und coolen Sprüchen, so zum Beispiel der Dialog zwischen John McClane und Matt Farrell, welcher McLane fragt: „Haben wir einen Plan, oder so?“ und McClane entgegnet: „Wir suchen Lucy und legen alle anderen um!“. Jawohl, so kennen und lieben wir ihn. Oben drauf kommt dann natürlich noch, dass Bruce Willis hier wieder einfach spitzenmäßig leidet und natürlich mit seinem Verhalten „Coolness“ immer wieder neu definiert.

Hin und wieder gibt es kleinere logische Herausforderungen im Aufbau und Ablauf der Story. Den hochtechnologischen Inhalt vor Augen stören die kleineren Ungereimtheiten nicht wirklich und es entsteht eine rundum dichte Atmosphäre und eine adäquate Spannung, mit der sich die Laufzeit von ziemlich genau 120 Minuten wunderbar überdauern lässt. Schön zu sehen ist in diesem Falle wirklich, dass wir es mit einem so modernen Inhalt zu tun haben, der nicht nur zeitgemäß daher kommt, sondern auch ein paar Fragen auftischt, mit denen man sich ansonsten nicht beschäftigt. Ob das alles nun irgendwie auch nur im Ansatz möglich erscheint, soll jeder für sich entscheiden. Das Ergebnis unterhält auf jeden Fall.

[Technik]
„Stirb Langsam 4.0″ erscheint mittels eines anamorphen 2.40:1-Transfers auf dem Wiedergabegerät. Und das, was wir hier zu sehen bekommen, dass kann sich sehen lassen. Ja, das Bild ist ziemlich dunkel, doch dafür kann es dann doch noch überzeugen. „Stirb Langsam 4.0″ bietet einen sehr modernen und zeitgemäßen Transfer, dem es eigentlich an nichts fehlt. Doch um wirklich punkten zu können, dürfen Mankos wie die hin und wieder auftretenden Unschärfen und der Details verschlingende Schwarzlevel nicht in der hier gezeigten Intensität auftreten. „Stirb Langsam 4.0″ kommt dennoch unglaublich plastisch daher und wirkt in nahezu jeder Sequenz sauber und klar. Selbst die raschen Momente voller Action finden in diesem Transfer einen sehr guten und hochwertigen Transporteur. Kompressionsartefakte stehen nicht auf der Agenda – wie schön.

Immer dann, wenn ein Helikopter im Bild erscheint, entwickelt sich auch der Ton sehr räumlich. Doch wenn es um bidirektionale Effekte geht, so steht hier allen voran die Hatz durch die New York City in einem Polizeiwagen, welche darin mündet, dass McClane mit dem Polizeiwagen einen Hubschrauber vom Himmel schießt. Akustisch sehr wertvoll und wirklich ganz auf der Höhe der Zeit. Das Spektrum reicht von brillanten Höhen bis zu satten Tiefen, welche stets Bestandteil der Explosionen darstellen. Die Dialoge sind in all dem ausdifferenzierten Tonumfeld stets verständlich und klar im Klang. Von ebenfalls einer ganz dynamischen Seite zeigt sich der temporeiche Soundtrack des 5.1-Sounds, den es wahlweise in deutscher oder englischer Sprache im Dolby Digital-Gewand gibt. Hinzu kommt deutscher DTS 5.1-Sound und Untertitel in Deutsch, Englisch und Türkisch.

[Fazit]
Wer gewinnt, wenn ein Sattelschlepper gegen eine F35 kämpft? Richtig, Bruce Willis alias John McClane. Mr. Willis alter Ego im neuesten „Stirb langsam“-Film vermittelt förmlich den Eindruck, dass er mit jeder Prügel, die er einsteckt ein bisschen stärker und cooler wird. Und das ist eine Leistung, die nicht jeder Darsteller bieten kann auf einer Laufzeit von rund 120 Minuten. Fox Home Entertainment bietet in dieser eine DVD umfassenden Edition eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) mit folgenden Bonusmaterialien:

  • Audiokommentare
  • 4 unveröffentlichte Szenen
  • Gag Reel – verpatzte Szenen
  • Musikvideo von Guyz Nite
  • „Hinter den Kulissen“ mit Guyz Nite

Das alles ist nun nicht unbedingt die Welt. Allerdings muss bei der Bewertung beachtet werden, dass wir es hier mit der 1-Disc DVD Version zu tun haben, die mit dem günstigsten Preis (rund 16,- Euro) daher kommt. Weitere Fassungen, wie eine 2 DVDs umfassende Special Edition, eine Bluy-ray Disc und eine Recut Century3 Cinedition mit 4 DVDs Umfang, runden das Angebot ab. Erscheinungstermin der hier vorliegenden Fassung war 27. Oktober. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Wer „Stirb Langsam“ mag, der sollte sich auch an das jüngste Werk der Reihe herantrauen: es gibt gutes Hollywood-Action-Kino.

Andre Schnack, 05.03.2008

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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