The Martha Mitchell Effect

Dokumentation
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[Einleitung]
Bei der Dokumentation des Streamingdienstes Netflix mit dem Titel „The Martha Mitchell Effect“ handelt es sich um eine Geschichte-Doku, die im direkten Zusammenhang mit der damaligen sogenannten Watergate-Affäre unter Präsident Nixon zu tun hat. Außerdem ist der Titel der Sendung ein Sachbegriff, den man auf Wikipedia nachschlagen sollte. Viele psychologische Abläufe kamen in bestimmten Schlüsselsituationen bei bestimmten Menschen vor, die dann nach ihr benannt wurden. So auch hier. Der Martha-Mitchell-Effekt beschreibt etwas, das jemand vermutet und kundtut, jedoch von allen abgetan wird, um sich dann später als Wahrheit zu entpuppen. Das schaute ich mir an.

Inhalt
Im Zentrum dieser Doku steht eine Watergate-Whistleblowerin und Ehefrau eines US-Regierungsbeamten, die von der Nixon-Regierung zum Schweigen gebracht werden sollte.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Hin und wieder scheint mir unsere Gesellschaft zunehmend (übertrieben formuliert) zu zerfallen. Vieles wirkt aus der Perspektive oder einem anderen Blickwinkel total fehl am Platze. Und alles folgt irgendwie dem Muster des Ikea-Angebots: alt bewährtes wird aus dem Programm genommen, da mehr Gewinn angestrebt wird und niemand dann mehr überrascht ist, das der Nachfolger in keiner Weise den Ansprüchen gerecht wird. Schade alles. Doch es gab auch immer schon Menschen, die etwas versucht haben gegen den bestehenden Zustand oder Trend zu unternehmen. Darunter auch Martha Mitchell.

Eine sonderbare Situation dazumal für Präsident Nixon: sein alter Kollege, Wegbegleiter, Vertrauter und eben auch Justiz-Minister, dem er vertraut; und an dessen Seite eine Frau, vor der er sich fürchtet. Das ist doch der Stoff, aus dem große Themen und eine Menge Tohuwabohu entstehen kann. Und so kam es auch. Mit zahlreichen Interviews und Kommentaren von Frau Mitchell, Bekannten und anderen Menschen aus der Zeit sowie dem Sprecher aus dem Off, gelingt es „The Martha Mitchell Effect“ interessant zu unterhalten.

[Technik]
Allzu viele Worte habe ich hier bei der technischen Abbildung nicht zu verlieren. So ist von Beginn an klar, dass die Aufnahmen alle in den späten 60er und den 70er Jahren aufgenommen werden sein müssen. Alles andere danach ist dann ein Segen für die Augen, da höhere Qualität bei den aktuelleren Interview-Ausschnitten offenbart wird. Sämtliche Aspekte der Wiedergabegüte der auf 16:9-getrimmten Aufnahmen hängen an den damaligen Aufnahmegeräten und eben den altersbedingten Effekten. Da kann man wahrscheinlich wenig machen, im Sinne einer Nachbearbeitung. Die Wiedergabe erfolgt ruhig und ohne Kompressionsartefakte.

Die Tonaufnahmen bestehen weitgehend aus den ausgezeichneten Gesprächsmitschnitten, Interviews oder eben dem, was Leute vor einer laufenden Kamera zur Presse sprach. Eine entsprechende Doku-Musik kommt dazu, und diese wirkt auch sehr zeitgemäß und passend. Hintergrundgeräusche zählen eher zu den Raritäten hier und alles konzentriert sich auf die Vermittlung dessen, was hier das Thema darstellt. Netflix bietet unterschiedliche Sprachen, gesprochen und geschrieben zur Wahl an.

[Fazit]
Gerade einmal 40minutenlang und mit einer Altersfreigabe ausgestattet, die bei ab 6 Jahren liegt. Ein Alter, in dem einen solche Themen hier noch nicht wirklich interessieren werden. Die knappe Laufzeit in angestaubter HD-Technik macht Freude und bietet interessante Aspekte zu einem Themenkomplex, der schon sehr häufig in verschiedensten Dareichungsformen behandelt wurde. Für mich kam hier die etwas andere Perspektive auf das Thema sehr gut an. Wer sich ein wenig für die US-Geschichte und oder starke Frauen in der Politik interessiert, bitte sehr, diese Doku lädt ein.

Andre Schnack, 19.02.2024

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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