Verlockende Falle

Crime/Action/Thriller/Romance
Crime/Action/Thriller/Romance

[Einleitung]
1999 lief dieser Film in den Kinos und erfreute sich großer Beliebtheit im Publikum. Die Rede ist von „Verlockende Falle“ (Originaltitel: Entrapment), 1999 abgedreht und ins Kino gebracht. Unter der Regie von Jon Amiel entstand nach einem Drehbuch von Ronald Bass und William Broyles Jr. ein Diebes-Thriller über zwei zwielichte Gestalten und ihren geplanten Ausgang eines großen Coups. In den Hauptrollen sind dabei niemand weniger als Sir Sean Connery und Catherine Zeta-Jones zu sehen, in weitere Figuren schlüpften die Darsteller Ving Rhames und Will Patton neben weiteren. Wir testeten die amerikanische Code1-DVD bereits Ende 1999 und können uns vor diesem Hintergrund nun noch ein viel besseres Bild über Vor- und Nachteile gegenüber dieser aktuellen Erscheinung von Kinowelt Home Entertainment bilden.

[Inhalt]
Robert MacDougal (Sean Connery) ist einfach nicht zu fassen. Der Kunstdieb ist ein absoluter Meister seines Fachs. Als mal wieder ein wertvoller Rembrandt ohne jede Spur verschwindet, will ihm die attraktive Versicherungsagentin Gin Baker (Catherine Zeta-Jones) endlich das Handwerk legen. Sie gibt sich als Komplizin aus und macht ihm das verlockende Angebot, gemeinsam eine wertvolle chinesische Maske zu entwenden. Schnell wird klar, dass beide mit verdeckten Karten spielen, doch trotz gegenseitigem Misstrauen knistert es gewaltig zwischen den Gegnern. Zusammen planen sie den spektakulärsten Raubzug ihres Lebens…

1,2 Millionen deutsche Kinobesucher ließen sich von dem prickelnden Thrillervergnügen begeistern! Sir Sean Connery und Catherine Zeta-Jones erhielten für ihre überzeugende Darstellung den Europäischen Filmpreis (Publikumspreis)!
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)

[Kommentar]
Sean Connery und Catherine Zeta-Jones dienten wohl eher aus Gründen der Zuschauerbeliebtheit als Magnet für den Film „Verlockende Falle“ denn als passende Darsteller für ihre Rollen in diesem Werk. Eigentlich sollte das kein vorgezogenes Urteil zum Inhalt sei. Und es liest sich schlimmer als es dann doch wirklich ist. „Verlockende Falle“ hat seine Momente, kann mit Spannung punkten und beweist sich unter vergleichbaren Filmen anhand einer technisch sauberen Abwicklung und einer guten Inszenierung. All das hilft jedoch nur bedingt über die Lücken und Makel im Inhalt der Produktion. So haben die Macher sehr viel um die beiden Hauptfiguren drum herum gesponnen und eine intakte und klare Story gesponnen, allerdings hin und wieder etwas konstruiert und gestelzt in ihrer Wirkung. Soll heißen, denkbare Zufälle würden das Kartenhaus zum Einstürzen bringen. Das ist bei den – hier einmal als Vorbilder manifestierten – großen Werken des Raubkunst-Kinos normalerweise nicht der Fall. Titel wie „The Italian Job“ finden sich in Zügen auch hier wieder, auf der anderen Seite jedoch gibt es auch kleinere Analogien zu weicheren Stücken wie „Incognito“ mit im Programm, in denen die Romanze eher im Vordergrund steht.

Neben dem „dicken Ding“, dem großen Coup steht vor allem das Spiel zwischen den beiden maßgeblich beteiligten Charakteren im Mittelpunkt von „Verlockende Falle“. Es geht darum, wie sie beide ein doppeltes Spielchen spielen und sich dabei nicht gegenseitig ertappen dürfen. Allmählich manövrieren sich beide vermeintliche Experten in eine Art Falle – sich gegenseitig und sich selbst – und der Verlauf der Geschichte lässt nicht gleich erahnen, wohin die Reise noch geht und was für Situationen noch eintreten. So richtig eigenen Charme kann der Film und seine im Kern recht einfache Geschichte nicht entwickeln, immer wieder gibt es Momente, in denen der Durchschnitt mit weiter Kraft regiert, dann folgen einige gute Einfälle, die auch allesamt technisch aufwendig und ansehnlich realisiert wurden und lösen ansatzweise den Film vom Einheitsbrei. Dazu zählen auch die actiongeladenen Momente der Story, die sich in ihrer Laufzeit den ruhigeren Momenten jedoch eher unterordnen. „Verlockende Fall“ wirkt gut ausgeleuchtet und die Farben sind allesamt recht warm und freundlich.

[Technik]
Der Film erschien 1999 in den Kinos und gehört mithin schon zu den als noch aktuell zu bezeichnenden DVD Video-Veröffentlichungen. „Verlockende Falle“ hinterlässt auch einen Eindruck, der diese Aussage durchaus zulässt. Der Bild-Transfer erfolgt mittels eines 2.35:1-Geschehens per anamorpher Abtastung. Kontrast und Farbgebung befinden sich auf einem angenehmen Niveau auf der DVD und geben praktisch keinen Anlass zur Kritik. Auch konfrontiert uns der Transfer mit einer weitgehend sauberen Wiedergabe, was den Detailreichtum fördert. Seitens der Konturenzeichnung haben wir in dunklen Szenen mit Einbußen zu rechnen, im Mittel hingegen hält sich die Leistung auch in diesem Segment gut. Rasche Aufnahmen treten des Öfteren zu Tage, ferner haben wir es zudem unter erschwerten Bedingungen mit Dunkelheit zu tun. Diesen Anforderungen trotzt der Transfer gewappnet mit Genauigkeit und Sauberkeit bei raschen Sequenzen gekonnt. Im Ergebnis treten somit keine Nachzieheffekte oder andere Beeinträchtigungen auf. Auch die Kompression gibt sich sauber.

Beim Ton gilt praktisch das, was bereits im Review der amerikanischen Disc an Worten verloren wurde. Es hielt auch hier die Qualität Einzug, so dass die beiden auf der DVD abgelegten Soundtracks im Dolby Digital 5.1-Format in den Sprachen Deutsch und Englisch von Beginn an und durchgängig überzeugen. Dabei kommt es auf eine saubere Sprachausgabe und einige atmsphärische Einstellungen innerhalb der Geschichte an. Denn richtig laute Action-Einlagen gehören nicht zum Hauptprogramm von „Verlockende Falle“; wenn diese jedoch auf den Plan treten, macht der Surround-Sound mit und gibt auch von den hinteren Kanälen her Laute von sich. Es herrscht überwiegend ein frontlastiger Ton, ab und an weitet sich der Klang aus und es entsteht spürbare Räumlichkeit auf Basis eines guten Bass-Fundaments. Optionale Untertitel gibt es in Deutsch.

[Fazit]
Eines vorweg: mit dem Verpackungsdesign hat man sich meines Erachtens bei Kinowelt etwas kaputt-gespielt. Natürlich ergeben sich in Kombination aus blau-türkisen und rot-gelben Farbtönen eine ansprechende Spannung und der Charakter eines kleinen Eye-Catchers, doch hinterließ das Original-Cover einen wärmeren, weniger gekünzelten und atmosphärischeren Eindruck. Wie dem auch sei, „Verlockende Falle“ erscheint in einem Amaray Case und besitzt eine Laufzeit von rund 108 Minuten. Als Speichermedium ist eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) dienlich. Neben dem Hauptfilm, der ab einer Altersstufe von 12 Jahren freigegeben ist, befinden sich noch folgende Features auf der Disc – erreichbar über ein einfach gehaltenes Menü:

  • Behind the Scenes (5 Min.)
  • Making Of (14 Min.)
  • Interviews (14 Min.)
  • Musikvideo von Seal
  • Fotogalerie
  • dt./engl. Trailer u. Produktionsnotizen
  • Presseheft als DVD-ROM Inhalt
  • 10 Trailer zu weiteren Kinowelt DVDs

Das haben wir weitgehend schon alles einmal gesehen und auch das Material unter den „Extras“ haut einen nicht wirklich von der Rolle bei der Ansicht. Und dennoch kann man festhalten, dass man sich weder beim Umfang, noch beim Inhalt hat lumpen lassen. Es wird eine leicht über dem durchschnittlichen Niveau liegende Ausstattung offeriert, was den Fan natürlich zu Recht freuen wird. Wirklich hervorstechen kann jedoch kein Merkmal. Mithin erhalten wir eine Neu-Veröffentlichung eines bereits auf DVD erhältlichen Films mit solider Technik und einer Ausstattung, die für Zufriedenheit sorgt. Connery- und Zeta-Jones-Fans kommt das mit Sicherheit gelegen. Erhältlich ab 05. Mai.

Andre Schnack, 03.05.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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