Winx Club – Das Geheimnis des Verlorenen Königreichs

Animation/Fantasy
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[Einleitung] „Winx Club – Das Geheimnis des Verlorenen Königreichs“ (Originaltitel: Winx club – Il segreto del regno perduto) erscheint aus dem DVD-Programm von EuroVideo. Die Vorzeichen stehen grundsätzlich für eine Animationsproduktion gut, schließlich feiern Studios wie Pixar und Disney praktisch einen Erfolg nach dem nächsten. Doch kann Regisseur und Drehbuchautor Iginio Straffi auch einen Erfolg provozieren? „Winx Club“ erschien 2007 als italienischer Film auf Basis der gleichnamigen TV-Serie aus 2004. EuroVideo veröffentlicht im Rahmen ihres DVD-Angebots diese deutschsprachige Code2-DVD, die wir uns genauer ansehen konnten.

[Inhalt]
Vor 16 Jahren opferten sich die mächtigsten Zauberer der Magischen Dimension, um die dunklen Kräfte des Bösen zu besiegen, die ihr Reich Magix bedrohten. Nun liegt das Schicksal des Verlorenen Königreichs in den Händen eines einzigen Mädchens: Bloom, der Hüterin des Drachenfeuers. Zusammen mit ihren „Winx Club“-Feenfreundinnen muss sich Bloom ihrer größten Herausforderung stellen: In den Abgründen der Dunklen Dimension müssen sie gegen die bösen Mächte antreten. Nur so kann Bloom ihre Eltern zurück ins Leben holen und endlich das Rätsel ihrer Herkunft lösen!
(Quelle: EuroVideo)

[Kommentar]
Es ist nicht so einfach, mit dem „Winx Club“. Das Publikum wird sich beim Befragen nach der Meinung nach einer Ansicht des Animationsfilms in zwei Lager spalten. Da wären dann die Kinder, alle mehr oder weniger begeistert, jedoch durch und durch positiv gegenüber dem Film in ihren Äußerungen. Und dann wären da die Eltern, weniger positiv, eher ernüchtert stellen sie fest, dass sie den Film deswegen ein wenig mögen, da er ihren Kindern gefiel. Denn viel zu bieten hat der Film aus objektiver Sicht nicht. In den Grundideen bietet er das, was Kinder gerne sehen. Eine märchenhafte Umgebung, schöne Figuren – durchgestylt vom Zehennagel bis in die Haarspitzen – mit einfachen Charakteren und einer sehr simplen Geschichte.

Doch diese für Kinder ausreichenden Eigenschaften erfüllen den erwachsenen, reifen Betrachter mit viel Zweifel und Skepsis. Oftmals tut sich der Gedanke auf, als hätte man vor lauter Freude über die gelungene technische Inszenierung vergessen an der Story zu schrauben. Aneinandergereihte Szenen ergeben stellenweise gar keinen Sinn und lassen inhaltliche Lücken entstehen. Da stören wir uns nicht am recht sterilen Stil, der nicht immer die benötigte Stimmung erzeugen kann, sondern vielmehr an Aufbau und Ablauf der Erzählung. Da ich die TV-Serie bislang nicht gesehen habe, kann ich keinen direkten Vergleich zu diesem Film ziehen. Eine Voraussetzung dieser Kenntnis stellt der Film nicht an sein Publikum, was wir als positiv bewerten.

[Technik]
„Winx Club“ erstrahlt im anamorphen Breitbild-Gewand im Format 2.35:1. Der 16:9-Transfer entstand, man erkennt es sofort (was keine Wertung darstellen soll), komplett am und im Computer. Die Animationen sind zweifelsfrei als hochwertig zu bezeichnen, weder bestimmte Witterungsverhältnisse, noch Bewegungsabläufe oder andere schwierig umzusetzende Bits und Bytes scheuten die Macher als sie ihrer Fantasie freien Lauf ließen. Im Endergebnis kann man sich das alles sehr gut anschauen, wenngleich die Erwartungen durch Produktionen wie „Wall-E“ unheimlich hoch sind und „Winx Club“ hinter diesen zurückbleibt. Farbsättigung, Sauberkeit, Kontrast und Kantenschärfe befinden sich auf gutem Niveau. Rauschen? Keine Spur. Nur hin und wieder etwas weiche Konturenzeichnung, ansonsten alles gut.

„Winx Club“ macht in Dolby Digital 5.1 auf sich aufmerksam. Wahlweise vernehmen wir das Geschehen in den Sprachen Englisch oder Deutsch. Den qualitativen Ansprüchen kommt die getestete deutsche Synchronfassung definitiv nach, mehr jedoch auch nicht. Der Umfang der Sprachausgabe ist unabhängig der inhaltlichen Situation stets sehr gut. Die Dialoge erklingen klar und sauber aus dem Center-Speaker, die musikalischen Einlagen – wie es sich gehört – füllen den Raum durch Ansteuerung aller angeschlossenen Boxen. Hintergrundgeräusche gibt es auch, und so entsteht ein ausreichend lebhaftes und dynamisches Klangfeld. Untertitel sind leider nicht vorhanden.

[Fazit]
„Winx Club“ erscheint in drei Fassungen auf DVD von EuroVideo. Zu nennen sind da die Rental- und Verkaufs-Version, sowie einer Special Edition mit üppigem Bonusmaterial. Letztgenannte Fassung lag uns glücklicherweise zur Fertigung dieser Review vor und erschien am 22. Januar im Handel. Die Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren. Der rund 93minutenlange Film findet Platz auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5), das Bonusmaterial füllt eine zweite Disc dieses Typus‘. Marketing und starke Zielgruppenausrichtung spürt man auch sofort den Extras an, die sich aus den folgenden Features zusammensetzen:

  • Hinter den Kulissen
  • Making the Movie – Vom Storyboard zum Film
  • Im Studio mit Jeanette Biedermann
  • Winx Club – Deutschlandpremiere
  • Vorstellung der Hauptcharaktere
  • The First Cartoon – Die allererste Winx Club-Folge
  • Foto Galerie
  • Kinotrailer und TV Spots

Denn nicht nur virtuelle Inhalte zählen zu der Ausstattung dieser Special Edition, auch gibt es ein „haptisches Erlebnis“ in Form von 3D-Glitzer-Stickern. Was den kleinen Mädchen unter uns mit Sicherheit gefallen wird. Ich berichte hier aus eigener Erfahrung. Wie dem auch sei, es bleibt ein zwiespältiger Eindruck über „Winx Club“, da man den Titel als Erwachsener zwar nicht zu schätzen lernen wird, die Kinder ihn jedoch mögen. Technisch und von der Ausstattung her erzielt die Disc zu einem Preis von ca. 18,- Euro gute Werte, der Rest ist dann eine Alters- und Geschmacksfrage.

Andre Schnack, 28.01.2009

Film/Inhalt
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Bild
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Ton
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Extras/Ausstattung
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Preis-Leistung
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