137 Schüsse

Dokumentation/Crime
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[Einleitung]
Mit der Dokumentation „137 Schüsse“ (Originaltitel: 137 Shots) eröffnet uns Netflix den Einblick in das angepasste Verhältnis zwischen der amerikanischen Bevölkerung in all ihren Facetten und der amerikanischen Polizei. Ein Thema, das es auch in diesem Land immer wieder in Nachrichten schafft, da nicht selten Menschen dabei sterben. In der Regel sind unter den Toten keine Polizisten und diese Fälle sorgten für viel soziale Unruhen. „137 Schüsse“ entstand 2021 als Netflix Produktion und ich sah mir diese Sendung im Rahmen meiner Netflix Mitgliedschaft genauer an.

Inhalt
Diese Doku nimmt den US-Gesetzesvollzug unter die Lupe, nachdem in Cleveland mehrere Afroamerikaner der Polizeigewalt zum Opfer fallen. Amerikaner fordern Gerechtigkeit.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Die Natur des Menschen ist keine gute, da bin ich mir ziemlich sicher. Seit Menschen denken können, kämpfen sie gegeneinander und verfolgen in unterschiedlichsten Systemen der Logik, das der Stärkere meist den Schwächeren ausbeutet. Kommen Waffen ins Spiel, so verläuft es meistens noch schlechter als besser. Im großen sowie im kleinen. Hier blicken wir mittels einer Dokumentation auf die Beziehung des amerikanischen Volks zu ihrer Polizei. Dabei wird der Fokus auf jene Eskalationen gelegt, in denen Polizisten wenig glorreich in Einsätzen mit den vermeintlichen Kriminellen aneinander gerieten. Einige dieser Fälle kennen wir auch aus den Nachrichten hierzulande.

Es kommt hier die emotionale Ebene zum Tragen, durch persönliche Einblicke, Interviews und Schilderungen von Offiziellen, Vertretern der Stadt, Journalisten, Zeugen und anderen Bürgern. Zahlenmaterial kommt nicht zur Geltung, was einen etwas, nur leicht fragend zurück lässt. Denn, wenn der Gewerkschaftsvertreter der Polizei von Cleveland in die Kamera sagt, dass sich die Polizisten fortan zurückhaltender verhalten und nicht mehr proaktiv handeln werden, dann hört sich das wie eine Drohung in Form von Dienstverweigerung an. Und nicht wie eine Entscheidung aufgrund fundierter Zahlen.

Die Aspekte zur Ausbildung von Streifenpolizisten stehen hier ebenso auf der Agenda, wie Rassismus und das wohl angespannte Verhältnis zwischen den Beamten und den Gemeinden, in denen sie arbeiten. Gut gemacht soweit und im Kern auf das abzielend, was man schon kommen sieht: schlussendlich ist dies eine Geschichte über Menschen, die in einem politischen System leben, welches Ecken und Kanten hat und mit Sicherheit nicht optimal aufgestellt ist, um für ein sorgenfreies Miteinander zu sorgen.

[Technik]
Wie man sich vorstellen kann, so erhalten wir hier eine ganze Menge an Archivmaterial vor die Augen. Auch wenn einige Vorfälle bereits über 10 Jahre zurückliegen, so geben die Aufnahmen viele Einblicke in das, was dazumal unter der Polizeiarbeit abgeheftet wurde und eben für diese massive Kritik in der Bevölkerung sorgte. Kommen die Interviewten zu Wort, so befindet sich die Qualität auf einem hohen Niveau, schließlich sind diese Aufnahmen auch frischer als die aus den Archiven. Kontrast, Farbgebung und Schärfe halten nicht mit dem mit, was wir im Kino vorgesetzt bekommen. Doch ist das hier auch nicht meine Erwartungshaltung gewesen, welche es zu erfüllen galt.

Beim Ton ist es erfreulich, das eine ganze Menge an Tonspuren parat stehen. Ich hörte mir die deutsche Synchronfassung an, welche als Overlay über den Originalton gezogen wurde. Optional stehen ebenfalls gleich zahlreiche Untertitel zur Verfügung. Probleme gibt es keine bei der Wiedergabe. Von der Sprachausgabe kann eine saubere Wiedergabe und Ausspielung erwartet werden, die auch geliefert wird. Ansonsten gibt es nur wenig musikalische Elemente und eben einiges an Geräuschen aus den Archivmaterialien.

[Fazit]
Das ist zwar eine interessante Dokumentation auf einer Laufzeit von rund 105 Minuten, allerdings ist sie eben mehr ein laufendes Abbild dessen, was allem Anschein nach geschah. Ernsthafte Ableitungen und Erkenntnisse konnte ich nicht erkennen und allem Anschein nach lässt die Doku einen zurück mit dem Gefühl, das diese Situation noch lange nicht geklärt scheint. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren und der Titel befindet sich schon eine Weile im Netflix Programm einzusehen. Wer True-Crime Titel oder eben solche Dokumentationen gerne anschaut, für den wird „137 Schüsse“ ebenfalls interessant sein.

Andre Schnack, 22.02.2023

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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