[Einleitung]
Vier Jahre vor meiner Geburt, also 1974, erschien der Robert Altman-Film „Diebe wie wir“ (Originaltitel: Thieves Like Us). Es handelt sich um eine US-amerikanische Produktion, die von manch einem als Klassiker eingestuft wird. Ich kann ihn noch nicht, muss ich gestehen. So holte ich das nun nach und schaute mir den Titel über ein Bankräuber-Trio der Drehbuchautoren Calder Willingham, Joan Tewkesbury sowie Robert Altman himself. Vor der Kamera sind Keith Carradine, Shelley Duvall, John Schuck, Bert Remsen und weitere zu sehen. Diese High Definition-Auflage erscheint von Plaion Pictures.
[Kommentar]
Eine Zeit, in der die Bank-Verantwortlichen sich allem Anschein nach auch an Räuber ‚beteiligten‘. Sie nahmen eben einfach nach dem Überfall auch das noch mit, was die Diebe dagelassen hatten und meldeten diese Dinge eben auch als gestohlen. Eine Zeit, in der ein Bankräuber-Trio Dutzende von Überfällen verübte, bis man sie endlich dingfest machen konnte. „Diebe wie wir“ ist eben schon etwas älter, der Titel ist von 1974.
Das Erzähltempo des Films aus heutiger Sicht ist beachtlich langsam. Gelegentlich erhielt ich den Eindruck, dass praktisch kaum etwas geschieht. Dann jedoch wird klar, das es hier genau um dieses Zusammenleben der Bankräuber und den damaligen Zeitgeist, die Depression, und all das ging. Dann wird wieder – ziemlich unspektakulär – eine Bank ausgeraubt, und daraufhin etwas Familienleben der Räuber in ihrem Unterschlupf gezeigt.
Schlussendlich wird dieser etwas moderneren Western ein Schlussstrich gesetzt. Den bösen Burschen wird der Garaus gemacht. Und wie Amerika, also die USA, so ist, geschieht dies dann eben auch mit Waffengewalt, da allem Anschein nach keine anderen Mittel zum Erfolg führten und sie anders den Tätern wohl nicht das Handwerk legen konnten.
[Technik]
Natürlich müssen hier mächtige Einflüsse des hohen Alters hingenommen werden. Alles wirkt nach knapp 50 Jahren etwas angestaubt und so können die Maßstäbe von heute nicht mehr angesetzt werden. Alles ist sehr alt, es rauscht ein wenig und die Sauberkeit befindet sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt auf einem adäquaten Niveau. „Diebe wie wir“ bietet hier einen überarbeiteten 1.85:1-Transfer mit vollen 1080p an. Der Einfluss dieser Technologie auf das angestaubte Material ist hingegen begrenzt. Durch die Kompression bedingte Artefakte fielen mir nicht ins Auge.
Tontechnisch hingegen entwickelt sich „Diebe wie wir“ nicht sonderlich gut und bleibt die gesamte Laufzeit hinweg über im Status eines Rohrkrepierers – wenn man es hart aus heutiger Sicht formulieren möchte. Wir erleben die Sprachen Deutsch und Englisch, beide klingen blechern und verfügen über kaum Räumlichkeit. Die Sprachausgabe hingegen klingt durchweg klar und wird den Mindestanforderungen gerecht. „Diebe wie wir“ verfügt über DTS-HD Master Audio 2.0 Ton und Untertitel in den beiden vorgenannten Sprachen.
[Fazit]
Mir gefiel der Film vor dem Hintergrund, das ich einmal etwas modern-klassisches vor die Augen bekam, das ich zur heutigen Kinofilm-Kost erheblich unterscheidet. Der rund 123minutenlange Titel befindet sich auf einer High Definition Blu-ray Disc und besitzt eine Altersfreigabe von ab 12 Jahren. Als zusätzliche Materialien finden wir im einfach gehaltenen Menü noch einen Audiokommentar von Robert Altman sowie Kino-Trailer. Zu haben ist der Titel bereits schon eine lange Zeit. Wer Klassiker mag, bitte sehr.
Andre Schnack, 11.12.2023
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