[Einleitung]
Mit der verdrehten Zahl im Titel sorgt Michael Moore für Verwirrung, bewusst wahrscheinlich, wie er doch allzu gerne provoziert. Denn was beim ersten Doku-Titel noch das Datum des Attentats auf die Twin-Towers des ehemaligen World Trade Centers in New York City war, ist hier das Datum der Verkündung von Donald Trump zum Sieger des Rennens um die US-Präsidentschaft. Michael Moore, genau, der Mann, der mit „Bowling for Columbine“ vor bereits über 20 Jahren (!) kontrovers auf die Situation der Gewalt durch Schusswaffenmissbrauch aufmerksam. Viel getan hat sich seither leider nicht. Also schauen wir hier in Standard Definition-Form auf Mr. Donald Trump am roten Knopf…
[Kommentar]
Wir haben es wieder mit einem dieser Filme zu tun, die sich herrlich über bestimmte Themen, die eigentlich im Kern überhaupt nicht lustig sind, lustig machen können. Das geht nur dadurch, dass ein bestimmter Umgang mit diesen Themen, vor allem aber mit direkt Beteiligten so erfolgt, wie es sich eben nur Michael Moore zutraut. Das ist direkt, provokativ, angreifend und vor allem öffentlich, unverblümt mit einer ganz eigenen, deutlichen Meinung darüber, die auch proklamiert wird.
„Fahrenheit 11/9“ ist für mich ein Pflichtprogramm, konnte, wollte und habe ich doch bislang alle Michael Moore-Filme gesehen, die mir nicht zwangsläufig auch wirklich alle gut gefallen haben. Dieser hier gehört zu den besseren Titeln und ich möchte ihn empfehlen. Vielleicht aber auch nur deswegen, da ich der Meinung bin, dass es Donald Trump auch nicht anders verdient hat, als in einem solchen Film gewissermaßen die Hauptrolle zu spielen. Realsatire eben. Die Zusammenhänge, das durchaus gut aufbereitete Gepöbel – mir gefällt das gut.
[Technik]
Zwar haben wir es mit Standard Definition-Technik hier zu tun. Doch ist es auch nicht so, dass wir Hollywood-Film Aufnahmen vor die Augen bekommen. Vielmehr sind das hier eben Blickfänge, die unter nicht unbedingt optimalen Bedingungen mit schlechtem Equipment aufgenommen worden. Da kann man nicht den Zuckerguss erwarten. Trotzdem ist das Geschehen visuell ordentlich, nahezu fehlerfrei und derart zusammengeschnitten, dass es nicht negativ auffällt. Die Kompression arbeitet unauffällig und auch Störungen oder Verunreinigungen sind kaum dabei.
Wenn wir uns dem Ton des Titels widmen, dann regiert selbstverständlich die Sprache. Vorrangig kann diese in der englischen Originalstimme Michal Moores, oder aber der ziemlich guten und bereits bekannten Synchron-Stimme vernommen werden. Beides erfolgt seitens des eingesetzten Tonformats durch einen Dolby Digital 5.1-Soundtrack. Untertitel gibt es ausschließlich in Deutsch, auch eine weitere 2.0-Tonspur ist in Deutsch abgefasst. Davon ab ist die Qualität in Ordnung, eher einer Sachsendung entsprechend.
[Fazit]
„Fahrenheit 11/9“ hat mir gut gefallen. Die Laufzeit von 123 Minuten auf der einseitigen und zweischichtigen DVD (Typ 9) verging sehr rasch. Es bereitete Spaß, wie mit diesen wirklich weniger spaßigen Themen umgegangen wurde und wie sich Michael Moore eben auch mit diesen Themen auseinandersetzt. Das mag auch alles etwas einseitig und polemisch zum Teil klingen, doch steckt irgendwie auch immer etwas daran, über das es sich nachzudenken lohnt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, veröffentlicht wurde der Titel am 26. April 2019. Extras? Ein Trailer und ja, auch noch ein Wende-Cover. Das war es dann aber auch schon.
Andre Schnack, 21.05.2019
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |