Laurel Canyon

Drama
Drama

[Einleitung]
Aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment erscheint der Titel „Laurel Canyon“ mit Frances McDormand in der weiblichen Hauptrolle. Der Titel wurde 2002 als US-amerikanische Filmproduktion in der Traumfabrik Hollywoods abgedreht und wartet unter anderen mit folgenden weiteren Mimen auf: Christian Bale, Kate Beckinsale, Natascha McElhone, Alessandro Nivola und Lou Barlow. Das Drehbuch entstammt der Feder der Regisseurin. Und diese hört auf den Namen Lisa Cholodenko (High Art). Wir konnten uns den Titel genauer ansehen und berichten über das von Roger Ebert mit zwei Sternen bewertete Filmwerk und legten ebenfalls Fokus auf die technischen Belange und die Ausstattung der DVD.

[Inhalt]
Laurel Canyon heißt die Straße, die durch das Herz der Hollywood Hills in L.A. führt und zu deren Anwohnern seit Jahrzehnten hauptsächlich Musiker und Bohemians gehören. Ausgerechnet hierher – in das vermeintlich leere Haus seiner ewigen Hippie-Mutter Jane – zieht es den grundsoliden Harvard-Absolventen Sam (Christian Bale) und seine Verlobte Alex (Kate Beckinsdale). Erste Überraschung: Die zwei sind in ihrem vorläufigen Heim am Laurel Canyon nicht alleine. Jane (Frances McDormand) ist hier noch immer mit der Aufnahme einer Hitsingle für eine aufstrebende Rockband beschäftigt. Sam ist Janes sorgloser „Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll-Lifestyle“ schon immer ein Gräuel gewesen. Dass sie mit dem erheblich jüngeren Sänger der Band, Ian (Alessandro Nivola), eine Affäre hat, macht die Sache nicht besser. Als die zwei völlig unterschiedlichen Welten aufeinanderprallen, Alex sich immer mehr zu Ian und Jane hingezogen fühlt, während Sam mehr und mehr die Nähe seiner attraktiven Kollegin Sara (Natascha McElhone) sucht, steht für beide die Welt plötzlich Kopf – und ihre Beziehung auf dem Spiel…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)

[Kommentar]
Ums Menschsein und die gesellschaftlichen und sozialen Folgen dieser Existenz geht es in vielen Werken auf Zelluloid. So auch in dem zweiten Film von Lisa Cholodenko: „Laurel Canyon“. Das ist kein Frauenname, sondern der einer Straße, die mit dem Inhalt mehr als verknüpft ist. Hier spielen sich in gewissen Maßen die Handlungen und Ursprünge dieser ab. Die Sets gefallen und haben eine sehr gelungene Optik und hinterlassen Eindruck, es entsteht Charme und es kann von Flair gesprochen werden. Dieser hat dann auch noch Substanz und Wirkung, wenn es in der Geschichte stimmt und Glaubwürdigkeit mit Identifikation verbunden werden können.

Drehbuchautorin und Regisseurin sind hier in einer Person vorhanden. Man kann also von einer geistigen Quelle sprechen, die auch noch das ausführende Organ war. Nach dem Abschluss der Credits steht fest, dass der Erfolg zu gezielt geplant wurde, bzw. der Film wirkt einfach etwas zu konstruiert und kommt bei Handlungszielen in der Geschichte an, die vorab nicht weitgehend genug verfolgt wurden. Die Ernsthaftigkeit ist stets irgendwie im Hintergrund, wenngleich die gewählte musikalische Unterlegung gerne auch etwas mehr Lächeln vertragen hätte, wie der gesamte auferlegte Charme einer Comedy. Die darstellerischen Leistungen des Films gehen in Ordnung, sind teilweise sogar gut bis sehr gut.

Die wandlungsfähige und extrem talentierte Frances McDormand wird oftmals unterschätzt, denn sie spielt ihre Rollen so, dass man zwar genau weiß, was für einen Charakter man vor sich hat, doch diesen Wahrnehmungsprozess gar nicht spürt – fantastisch. Das Cast ist gut und auch hinter den restlichen Bestandteilen und Zutaten kann eigentlich vom Potential her ein Haken gemacht werden. Doch leider hat die Nutzung dieser Möglichkeiten nur beschränkt stattgefunden.

[Technik]
Aktuelle Titel werden erwartungsgemäß mit einem technisch adäquaten angeboten. Columbia TriStar hat die dafür notwendige Kompetenz und die finanziellen Mittel. „Laurel Canyon“ erstrahlt in einem 16:9-Widescreen-Transfer, anamorph und auf dem ersten Blick sehr hochwertig. Die oftmals schönen Sets kommen durch eine gelungene Kombination aus Farbsättigung, Kontrast und Detailreichtum prächtig zur Geltung. Hier und dort werden sehr geringe Spuren von Rauschen festgestellt, davon ab wirkt das Geschehen sehr sauber und rein. Der leichte Schleicher von Softness, der mitunter Bilddetails verschlingt, kann verschmerzt werden.

Ton und gute Musik spielen nicht nur im Inhalt der Geschichte eine Rolle, sondern auch bei der technischen Entscheidungsfindung über die Bewertung. Es klingt nicht selten gute Musik aus den Lautsprechern, die auch noch wunderbar zu den Situationen passt. Um so schöner, dass dieses Ambiente auf einer gesunden Basis fußt und von der Qualität der Dolby Digital 5.1-Soundtracks getragen wird. Man profitiert hier vom Anschluss mehrerer Boxen, denn Musik und Hintergrundgeräusche finden sich auf unterschiedlichen Tonebenen ein und harmonieren. Die Dialoge passen in die gegebene Räumlichkeit, bleiben stets zu orten und verständlich. Wahlweise gibt es deutsche oder englische Sprachausgabe. Untertitel gibt’s optional in englisch, deutsch und türkisch.

[Fazit]
Schlecht reden kann man praktisch einen Film immer. Und wenn man keinem Zugang zu ihm finden möchte und sich mitunter etwas öffnet und wohlmöglich auf etwas anderes einlässt, dann kann vieles Spaß machen und tierisch gut die Zeit vertreiben. „Laurel Canyon“ kann Spaß machen. Die inhaltlichen Qualitäten der Geschichte mögen Geschmackssache sein, haben allerdings was das filmerische angeht leider keine wirklichen Größen zu bieten. „Almost Famous“ hatte da mehr Panache, Elan und Seele.

Der rund 99minutenlange Film wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) untergebracht und kommt mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren daher. Die Menüs der Disc erlauben Zugriff auf folgende Special-Features:

  • Audiokommentar mit Regisseurin
  • Filmdokumentation (21minutenlange Dokumentation mit Making Of-Charakter und gutem Informationsgehalt.)
  • Filmografien: Regisseurin, Schauspieler
  • TV-Spots (2 verschiedene TV-Spots)
  • Trailer (3 Trailer, davon einer zum Hauptfilm)
  • Web-Link

Das Menü der DVD gestaltete man sehr „schlicht“. Keine Bewegungen und keine akustischen Raffinessen, sondern ein sehr starres und herzloses Konstrukt, das der Betrachter hier vor die Augen bekommt. Die DVD kann ab dem 15. Juni erworben werden. Wer einen Film über eine Beziehung mit zahlreichen Herausforderungen und Ablenkungen sehen möchte, der findet hier passende Kost.

Andre Schnack, 10.06.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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