Helmut Newton – The Bad and the Beautiful

Dokumentation
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[Einleitung]
Wir haben „Helmut Newton – The Bad and the Beautiful“ vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Dokumentation über genau jenen Helmut Newton, den Fotografen, der mit seinen Fotos von Frauen Weltruhm erlangte. Gero van Boehm fertigte die junge Dokumentation als deutsche Produktion 2020 an und ich konnte mir die Standard Definition DVD aus dem Angebot von EuroVideo genauer anschauen. Vor der Kamera sehen wir praktisch eine Schar an Berühmtheiten, ausschließlich Frauen. Ich war gespannt auf die Dokumentation.

Inhalt
Er war einer der Großmeister der Fotografie. Helmut Newton – elegant, verspielt, erfinderisch, provokativ, inspirierend – und inspiriert durch scharfe Beobachtungen und tiefe Kindheitswurzeln im Berlin der Goldenen Zwanziger. Berlin war seine Stadt – und er war Berlin. Aber er war auch ein Kosmopolit. Anlässlich des 100. Geburtstags von Helmut Newton im Jahr 2020 erzählt Gero von Boehms Dokumentarfilm nicht nur die berührende Lebensgeschichte des in Berlin geborenen jüdischen Fotografen, sondern er wirft dabei einen besonderen Blick auf sein nicht unumstrittenes Oeuvre.

Im Film kommen außer dem einzigartigen Frauen-Porträtisten Helmut Newton ausschließlich Frauen zu Wort: Marianne Faithfull, Claudia Schiffer, Charlotte Rampling, Grace Jones, Nadja Auermann, Isabella Rossellini, Anna Wintour, Hanna Schygulla und seine Ehefrau June Newton, aber auch die amerikanische Intellektuelle Susan Sontag.
(Quelle: EuroVideo Medien)

[Kommentar]
Ich mag Dokumentarfilme über Personen des Öffentlichen Lebens, Monarchen, Menschen aus Politik und Wirtschaft oder der Kunst. Hier ist es wohl der letzte Begriff, der am besten passen wird, die Kunst. Und zwar die Fotografie. Sie ist es, mit der Helmut Newton bekannt, berühmt und geachtet wurde. Die Dokumentation lässt neben Newton selbst und seiner Frau vor allem jene zu Wort kommen, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Das sind hier ausschließlich alles Frauen und definitiv Personen, deren Namen man schon einmal gehört hat. Vor allem aber dann, wenn man sich mit Mode, Fashion-Business, Fotografie und Kunst auseinandersetzt.

Die Hauptfrage des Zuschauers wird sein: unterhält mich das denn auch? Die Frage ist nicht für jedermann zu beantworten ohne auch eine gewisse Voraussetzung zu erfüllen. Schließlich wird es einem alles hier wenig sagen, wenn man völlig unbefleckt an die Sendung herangeht und dann überrascht ist, um was es etwa dabei geht. Vielmehr handelt es sich um einen Film, der sich in einer Nische zuhause fühlt und darin auch prima unterhalten kann. Klassisch inszeniert mit Interview-Ausschnitten, vielen Einspielungen des künstlerischen Schaffens von Herrn Newton und eben Informationen. Soweit, so gut.

[Technik]
Alle Videos, Fotos und andere Materialien sind hier in Form eines Standard Definition-Transfers im Ratio 1.85:1 vorhanden. „Helmut Newton – The Bad and the Beautiful“ ist eine Mixtur aus unterschiedlichen Quellen unterschiedlicher Gütegrade. Klar, das ist bei vielen Dokumentationen der Fall, so auch hier. Von daher bewerte ich lieber nicht die gezeigten Aufnahmen nach ihrer Qualität, sondern vielmehr das Gesamtbild, die Collage unterschiedlicher Herkünfte und Gütegrade. Im Detail betrachtet ist das Master durchaus und die gesamte Laufzeit hinweg sauber und stimmig. Die einzelnen Videoschnipsel hingegen sind nicht immer bester Güte.

Kommen wir zu den akustischen Finessen der Dokumentation, um es etwas reisserisch und zynisch zu formulieren. Denn eines sollte allen klar sein, die bis hierhin gelesen haben: es wird wohl kein Surround-Feuerwerke geben. Und so lauschte ich den Tönen des Dolby Digital 5.1-Tons in deutscher Sprache oder aber dem Originalton, der sich wiederum aus Deutsch, Englisch und Französisch zusammensetzt. Von der Verständlichkeit der Sprache bis hin zu einigen Umgebungsgeräuschen und etwas musikalischer Begleitung ist das Angebot in Ordnung und qualitativ eben so, wie ich es in Anbetracht des Inhalts auch erwartete. Der Originalton weist deutsche Untertitel auf.

[Fazit]
Mit dem Dokumentarfilm „Helmut Newton“ gelang den Machern hinter der Kamera ein einfühlsam erzähltes, sehr weibliches und offenbar auch authentisches Bild über und einen Einblick in das Leben von Helmut Newton mit dem Schwerpunkt auf sein künstlerisches Schaffen. Als Extra gibt es einen Trailer auf der Disc vorzufinden, mehr allerdings auch nicht. Die Veröffentlichung der ab 12 Jahren freigegebenen Dokumentation erfolgt am 10. November 2020 zu einem Preis von rund 13,- Euro und der Titel richtet sich deutlich an Fans dieses Metiers und allen, die offenen Geistes durch die Filmlandschaft schreiten.

Andre Schnack, 28.10.2020

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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